Die Flughäfen in Deutschland haben trotz des starken Sommers auch weiterhin mit milliardenschweren Verlusten zu kämpfen, obwohl diese im Vergleich zum Vorjahr reduziert werden konnten.

Wenngleich der Sommer den deutschen Flughäfen wieder deutlich höhere Passagierzahlen verschaffte, liegen diese immer noch weit unter dem Vorkrisenniveau. Das wirkt sich natürlich auch auf die Geschäftszahlen aus, wo der Verlust weiterhin milliardenschwer wiegt, wie rnd.de berichtet. Immerhin lag der Verlust trotzdem deutlich niedriger, als noch im Vorjahr. Dabei sah 2019, mit einem Gewinn nahe der eine Milliarde Euro, noch ganz anders aus.

„Immer noch in arger wirtschaftlicher Bedrängnis“

Der Sommer brachte den Flughäfen und Airlines in Deutschland einen deutlichen Aufschwung bei den Passagierzahlen. Und doch haben besonders die deutschen Airports immer noch enorm zu kämpfen und schreiben trotz des letzten Aufschwungs weiterhin einen Milliardenverlust. Denn auch in den stärksten Wochen des vergangenen Sommers lag die Zahl der Fluggäste bei lediglich der Hälfte des Vorkrisenniveaus. Entsprechend bleibt die Lage an Deutschlands Flughäfen, die 2019 noch einen Gewinn von gut 800 Millionen Euro erwirtschaften konnten, nach wie vor sehr angespannt. Wie der deutsche Flughafenverband „Arbeitsgemeinschaft Deutscher Verkehrsflughäfen“ (kurz: ADV) vorrechnet, sehen sich die deutschen Flughäfen insgesamt mit einem Verlust von rund 1,5 Milliarden Euro für das aktuelle Jahr konfrontiert.

Leider sind auch unsere Zahlen für 2021 so, dass man sieht, dass wir immer noch in arger wirtschaftlicher Bedrängnis sind.

Stefan Schulte, ADV-Verbandspräsident
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Diese Zahlen präsentierte Verbandspräsident Stefan Schulte gestern in Berlin bei der zweitägigen Branchentagung. Immerhin konnte der derzeitige Verlust im Vergleich zum Vorjahr jedoch etwas gedrückt werden. 2020 lag das Minus noch bei 2,1 Milliarden Euro. Die Zahlen schmerzen besonders mit Blick auf das Vorkrisenjahr 2019, wo der operative Gewinn der deutschen Airports noch bei rund 800 Millionen Euro gelegen hatte. Währenddessen zählten die Flughäfen der Bundesrepublik in den verkehrsstärksten Wochen der diesjährigen Sommersaison mit gut 55 Prozent nur knapp über die Hälfte an Passagieren, im Vergleich zum Vorkrisenniveau.

Die Passagierzahlen im Überblick

Im Juli wurden fast zehn Millionen Passagiere gezählt. Hier sorgte ebenfalls die Urlaubszeit für einen merklichen Schub bei den Flugreisenden. Wie die ADV feststellte, seien Griechenland und die Türkei die „Top-Urlaubsdestinationen im Reisesommer 2021“. Hier hängt Spanien dieses Mal hinterher, da sich das beliebte Reiseland inmitten der Saison mit einer erneuten von Deutschland ausgesprochenen Reisewarnung konfrontiert sah, was sich natürlich auch auf die Zahl der Passagiere, die an den deutschen Flughäfen abgefertigt wurden, auswirkte und so hinter den Erwartungen zurückblieb. Folgend die Auflistung der deutschen Flughäfen, geordnet nach höchstem Fluggastaufkommen laut Daten der ADV:

  1. Frankfurt: 3.363.104 Passagiere
  2. München: 1.820.496 Passagiere
  3. Berlin: 1.433.027 Passagiere
  4. Düsseldorf: 1.225.725 Passagiere
  5. Köln-Bonn: 737.172 Passagiere
  6. Hamburg; 697.148 Passagiere
  7. Stuttgart: 693.526 Passagiere
  8. Hannover: 361.066 Passagiere
  9. Dortmund: 255.544 Passagiere
  10. Nürnberg: 213.522 Passagiere

Eine Quasi-Unterstützung von ungeahnter Seite erhielten die Flughäfen von den deutschen Lokführern. Die großen Streiks der Lokführergewerkschaft GDL, sorgten an den Airports für zeitweise deutlich mehr Fluggäste. Insgesamt wurden auf innerdeutschen Flugverbindungen 1,1 Millionen Passagiere im August gezählt, was somit rund 300.000 mehr als noch im Jahr 2020 waren. Für den größten Anteil sorgten jedoch erneut Flugverbindungen innerhalb Europas, mit 9,3 Millionen Passagieren. 2020 lag die Zahl der Europareisenden noch bei nur 4,9 Millionen. Im August flogen im Vergleich zu 2020 ganze 312 Prozent mehr Passagiere auf interkontinentalen Routen. Allerdings lag die Zahl mit lediglich 1,4 Millionen Passagieren immer noch in einem sehr niedrigen Bereich und im Vergleich zum Vorkrisenjahr 2019 sind das immer noch zwei Drittel weniger Fluggäste.

Fazit zur Situation der deutschen Flughäfen

Dass die Corona-Krise noch immer enorme Auswirkungen auf den weltweiten Flugverkehr, ergo auch auf Deutschlands Flughäfen hat, ist nicht von der Hand zu weisen. Denn trotz des Schubs im Sommer, wird der Verlust wohl auch in diesem Jahr in die Milliarden gehen. Im Vergleich zum Vorjahr sehen die Zahlen zwar schon besser aus, doch im Vergleich zu 2019 sind diese immer noch sehr gering. So bleibt den Flughäfen nur zu hoffen, dass sich der allgemeine Aufwärtstrend fortsetzen wird.

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Autor

Max saß irgendwann häufiger in einem Flugzeug als in einer Straßenbahn, und kam so nicht umhin sich immer mehr mit den Themen rund um das Sammeln von Meilen, sowie den besten Flug- und Reisedeals zu beschäftigen. Auf reisetopia teilt er mit euch die neusten Deals und wichtigsten Tipps!

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