Hohe Verluste sind bei der Deutschen Bahn nichts Neues mehr und auch in diesem Jahr jetzt sieht es in der Bilanz nicht wirklich besser aus.
Nachdem die Deutsche Bahn bereits rote Zahlen für das vergangene Jahr erwartet hatte, ist wohl die Verlustzone höher als gedacht, wie die Süddeutsche Zeitung berichtet. Unterm Strich weist der Konzern einen Verlust von etwa zwei Milliarden Euro auf. Nichtsdestotrotz zeigt sich das Unternehmen für das laufende Jahr optimistisch.
Ein Verlustjahr nach dem anderen
Im Jahr 2022 noch hat die Deutsche Bahn vergleichsweise mit einem geringen Minus abgeschlossen und auch das Fahrgastaufkommen scheint sich von der Corona-Pandemie erholt zu haben. Vor etwa einem Jahr noch zeigte sich die Deutsche Bahn eher optimistisch und kommunizierte öffentlich, dass Besserungen eintreten sollten. Jedoch zeigt das Jahresergebnis noch schlechtere Zahlen als erwartet.
Ende letztes Jahres ging die Deutsche Bahn laut internen Papieren noch von einem Minus von insgesamt 1,3 Milliarden Euro aus. Doch jetzt zeigt sich, dass der Verlust mit etwa zwei Milliarden Euro höher ist als ursprünglich gedacht. Und auch der Umsatz ist im Vergleich zum Vorjahr von 56 Milliarden auf 45 Milliarden Euro gesunken.
2024 endlich wieder schwarze Zahlen?
Die Hauptgründe für die roten Zahlen sind besonders die hohen Investitionen in das marode Schienennetz sowie ein starker Gewinnrückgang der internationalen Logistik-Tochter Schenker. 2022 fuhr Schenker noch Rekordgewinn von über zwei Milliarden Euro ein. Der Fernverkehr hingegen verzeichnete – trotz der ganzen Streiks – einen Betriebsgewinn von 200 Millionen Euro. Zudem war der Konzern weiterhin mit der anhaltenden Problematik ihrer Unpünktlichkeit konfrontiert. So musste die Bahn im vergangenen Jahr Rekordentschädigungen in Höhe von über 132,8 Millionen Euro an ihre Fahrgäste leisten.
Dennoch plant die Bahn, das laufende Jahr wieder in der Gewinnzone abschließen zu können. Am Ende soll dieser zumindest ohne Zins- und Steuerzahlungen rund 1,3 Milliarden Euro betragen. Weitere Informationen werden vermutlich auf der Bilanzpressekonferenz der Deutschen Bahn in der nächsten Woche bekannt gegeben.
Fazit zum hohen Verlust bei der Deutschen Bahn
Nach teilweise Rekordverlusten in den vergangenen Jahren knüpft die Deutsche Bahn auch 2023 nahtlos an die roten Zahlen an. Die Deutsche Bahn verzeichnete für das letzte Jahr einen Verlust von zwei Milliarden Euro, weit über den erwarteten 1,3 Milliarden Euro. Trotzdem zeigt sich der Konzern optimistisch, 2024 endlich die Wende zu schaffen und wider in die Gewinnzone zu gelangen.
Ich staune, dass man in Deutschland denkt, sich ein 49 Euro Deutschlandticket erlauben zu können. Damit kommt man besseren Zahlen in der Buchhaltung bestimmt nicht näher. Andere Länder, in denen der Bahnverkehr deutlich besser läuft, machen sowas jedenfalls nicht.
Der Fehler ist zu denken, dass die Bahn Gewinne erzielen muss. Die Bahn muss attraktiv, pünktlich und für jeden bezahlbar sein, damit wir Straßen entlasten und nicht mehr von Düsseldorf nach Frankfurt fliegen, weil es billiger ist als mit dem Zug zu fahren. Der Staat muss dann die “Verluste” ausgleichen, was viel intelligenter wäre als E-Autos mit 9.000€ zu subventionieren.