Nachdem das Bundeskartellamt jüngst dem Kaufvertrag zwischen dem deutschen Ferienflieger Condor und dem LOT-Mutterkonzern PGL zustimmte, blickt die Airline nun sehr zuversichtlich in die Zukunft. Dazu trägt auch der Abschluss des sogenannten Schutzschirmverfahrens bei, nach dem sich Condor endgültig von der ehemaligen britischen Mutter Thomas Cook verabschieden kann.
Condor lässt Thomas Cook endgültig hinter sich
Condor-Chef Ralf Teckentrup sagte am Donnerstagabend in Frankfurt zu Journalisten, dass man erwarte “spätestens Mitte April […] nach einigen administrativen Dingen” endgültig raus zu sein, aus der Ära Thomas Cook. “Das passt auch genau mit den Rückzahlungsbedingungen für den Überbrückungskredit”, führte Teckentrup weiter aus. Erst im Januar bekam LOT Polish Airlines, beziehungsweise der staatlich finanzierte polnische Mutterkonzern Polska Grupa Lotnicza (PGL), den vorläufigen Zuschlag für die Übernahme des durch die Thomas Cook-Pleite angeschlagenen deutschen Ferienfliegers. Die Polen haben Condor für einen nicht öffentlich bekannten Preis aufkaufen können. Dazu gehört jedoch auch die Übernahme, beziehungsweise Rückzahlung des staatlichen Überbrückungskredites plus Zinsen.
Das Amtsgericht Frankfurt hat dem Deal bereits zugestimmt, jedoch fehlt bis dato allerdings noch die Zustimmung der Condor-Gläubiger. Airline-Chef Teckentrup sieht darin aber keinerlei Gefahr, schließlich rechne das Management mit einer “mehrheitlichen Zustimmung der sieben Gläubigergruppen zu dem Schutzschirmplan. Es ist schließlich materiell sinnlos, dagegen zu stimmen, dass man eine Quote erhält.”
Embraer-Jets an den Wochenenden
Nachdem diese Baustellen auch noch geklärt sind, plant Condor mithilfe des neuen Aufschwungs kräftig zu expandieren, wie Teckentrup verriet. Dazu gehören unter anderem Pläne ab der Wintersaison 2020/2021 neue Ziele in Asien anfliegen zu wollen. Daneben plant der Ferienflieger die Flotte der Kurz- und Mittelstrecke auf bis zu drei zusätzliche Flugzeuge aufzustocken, was eine “Steigerung von 12 bis 15 Prozent” bedeuten würde, so der Airline-Chef weiter.
So plant Condor etwa die Rückkehr an den Flughafen in Berlin-Schönefeld. Ab Hannover und Stuttgart würden an den Wochenenden künftig zudem kleinere Embraer-Maschinen der neuen Mutter LOT eingesetzt. Und wie wir kürzlich erst berichteten, prüft Condor außerdem Langstreckenziele ab Düsseldorf anzubieten, um der dort bald auf der Langstrecke an den Start gehenden Konkurrentin TUIfly die ‘Stirn zu bieten’.
Fazit zu Condors Wachstumsplänen
Condor ist euphorisch und blickt mit viel Optimismus in die (neue) Zukunft, die ihr LOT, beziehungsweise PGL, zu bescheren scheint. Auch wenn es sich bei den nun genannten durchaus um ambitionierte Pläne handelt, scheint die Expansion dennoch in einem eher ‘geregeltem’ Maße geplant zu sein. Das liegt sicher nicht zuletzt an LOT, die in letzter Zeit nicht nur positiv von sich Reden machte, sondern auch als eine der wenigen Airlines ein Gespür für gesundes Wachstum zu haben scheint. Man darf jedenfalls gespannt sein, was Condor in Zukunft noch bringen wird!