Die Buchungen in der Premium Economy Class nehmen immer stärker zu – nicht nur wegen Corona. Und für die Airlines ist die Zwischenklasse denn auch ein wahrer Geldsegen.
Die Premium Economy Class entwickelt sich immer mehr zum neuen finanziellen Zugpferd der weltweiten Airlines. Der aus der Zwischenklasse generierte Umsatz übertrifft die Erwartungen der Fluggesellschaften, weshalb immer mehr Carrier die Einführung der PEco planen, wie Bloomberg berichtet. Allein an der Lufthansa zeigt sich, dass die Premium Economy Class eine richtige Cashcow für die Airlines darstellt und die Buchungszahlen nur eine Richtung kennen: Nach oben. Der Ausbau und Einbau der Premium Economy geschieht dabei vor allem auf Kosten der bisher umsatzstarken Business Classes.
Airlines können Passagiere „nicht mehr nur in eine oder zwei Kategorien zwingen“
Wenngleich eine volle Economy Class zu den Urlaubsdestinationen dieser Welt für jede Airline ein Segen darstellt, sind es doch die vorderen Reihen des Flugzeugs, womit die Fluggesellschaften ihren meisten Profit erwirtschaften. Doch als die Corona-Krise richtig einschlug, brach besonders der Geschäftsreiseverkehr enorm ein. Das zwang die Airlines dazu, nach neuen Wegen zu suchen, um den Wegfall der Business-Gäste zu kompensieren. Dabei setzen immer mehr Fluggesellschaften auf das Zwischenprodukt: Die Premium Economy Class. Diese bei viele Carrieren bereits seit Jahren etablierte Reiseklasse, siedelt sich zwischen der günstigen Economy Class und der sehr teuren Business Class an.
Etwas und manchmal auch deutlich mehr Komfort als in der reinen Holzklasse, ohne zumeist enorm tief in die Tasche greifen zu müssen, um die Annehmlichkeiten der Business Class genießen zu können – das scheint die neu treibende Kraft der Airlines zu werden. Und die Passagiere scheinen auch bereits dafür zu sein, nicht selten gar das doppelte des günstigsten Economy Class-Tarifs zu zahlen, um etwas mehr Bewegungsfreiheit genießen zu können. Vor allem COVID-19 scheint es möglich zu machen, dass die Fluggäste, die bereits sind für die PEco deutlich mehr zu zahlen, auch weiterhin stetig zunimmt. Oder wie Juha Jarvinen, Chief Commercial Officer von Virgin Atlantic es ausdrückt:
People are desperate to take charge of their lives now, and airlines can no longer force them into just one or two categories.
Juha Jarvinen, Chief Commercial Officer von Virgin Atlantic
33 Prozent mehr Umsatz, 40 Prozent rentabler
Doch nicht nur Corona allein ist Schuld an dem Aufwind. Schon vor der Pandemie stiegen die Buchungszahlen in der Premium Economy Class stetig an und zwar um fünf Prozent in den letzten drei Jahren – vor COVID-19. Nun sagt das Marktforschungsunternehmen „Counterpoint Market Intelligence“ voraus, dass das Tempo hierbei noch zunehmen wird, da immer mehr Airlines eine Premium Economy Class verbauen wollen. Zumeist bedeutet das etwas bereitere Sitze, einige Zentimeter mehr Beinfreiheit, eine bessere Liegeposition, größere Bildschirme und bei manchen Airlines auch einen etwas besseren Service für die Passagiere.
Das rechnet sich natürlich besonders für die Airlines, denn die PEco-Sitze nehmen im Schnitt gerade mal zehn Prozent mehr Platz ein, als herkömmliche Economy Class-Sitze. Während ein Sitzplatz in der Business Class durchschnittlich dreimal so viel Platz braucht. Die Lufthansa gab jüngst an, dass der Kranich mit der beliebten Zwischenklasse 33 Prozent mehr Umsatz mache würde, als mit der normalen Economy Class und immerhin sogar noch sechs Prozent mehr, als mit der Business Class. Zudem sei die Premium Economy Class 40 Prozent rentabler, als die Business Class, so die Lufthansa. Kein Wunder also, dass der Kranich darüber nachdenkt, die Business Class zugunsten der Zwischenklasse zu verkleinern. Auch die Installation der Sitze sei verhältnismäßig einfach, günstig und schnell erledigt.
Fazit zum Einsatz der Premium Economy
Die Premium Economy Class erfreut sich nicht nur dank COVID-19 einer weiterhin wachsenden Beliebtheit. Scheinbar sind die Passagiere vermehrt dazu bereit, deutlich mehr als für ein normales Economy Class-Ticket zu zahlen, um etwas mehr Komfort genießen zu können. Ob sich die entsprechenden Preisaufschläge für die Fluggäste lohnen, sei mal dahingestellt. Für die Fluggesellschaften ist es offensichtlich ein wahrer Geldsegen, der natürlich besonders nach der Krise umso wichtiger ist.
Nach so viel Begeisterung für das Premium-Eco Konzept kann man sich eigentlich nur fragen, warum diese nicht komplett und als einzige Klasse für Urlaubsflüge einer Premium-Economy-Airline genutzt wird. So kann man sich von der Masse abheben und auf Full-Service umstellen. Für Fluggäste, die die No-Frills-Angebote der Touribomber satt haben. Welche Airline setzt das schnell um?
Dieser Schritt war längst fällig. Man kann nicht nur Smart und E-Klasse (manchmal auch S-Klasse) anbieten.
Zudem werden die Eco Passagiere in den neuen Flugzeugen von Boeing 787 und 777 mit 10 Plätzen pro Reihe so eingezwängt, dass sich viele überlegen, so etwas nochmal auf sich zu nehmen.
Allerdings stimmt das mit 10% mehr Platz nicht. Beispiel LH A 35: Pitch 38″ zu 31″ und 7 statt 9 Plätze pro Reihe macht 57% mehr Platz. Trotzdem lohnt die Rechnung, denn fast alle externen Nebenkosten fallen nur einmal und nicht 1,57 mal an.
Die Leute wollen halt Service. Ihnen wird die billige Eco aufgezwungen weil es nichts anderes gibt.
Einfach abschaffen. Einfach die Bestuhlung und Service wie vor 20 Jahren anbieten, wo fliegen noch etwas Besonderes war und auch Spaß machte.
Der wahre Hintergrund ist doch klar …. Die ECO ist mittlerweile so schlecht geworden, dass es nur noch von extrem stark Abgehärteten buchbar ist! Ich habe mittlerweile tatsächlich mich selbst dabei erwischt, wie ich lieber einen Flug garnicht buche, als wieder 2-3-4 Std. in der Holzklasse zu sitzen! Ich war immer ein Sparfuchs und flog früher auch gerne mal Eco … Aber die heutige Eco ist nicht mehr die Eco von damals … Sitzabstand, Essen, Goodie-Bag (Ja, das gab es auch mal in der ECO!!!) …. ist doch alles Mist geworden!
Irgendwie ist das für mich ja nicht wirklich ein Geldsegen, wenn dafür die Business Class kannibalisiert werden muss… die PE also nicht als Upgrade von der Economy Class, sondern als Downgrade von der Business Class gesehen wird.
Schließlich geht sie platzmäßig nicht auf Kosten der EC- sondern eben der BC.
Aber gut, die Airlines müssen ihren Aktionären die Situation schönreden, schon klar.
Was knappes Gut ist im Flueger ist die Flaeche und da schnitten Business und First immer schlecht ab. Pro m^2 gerechnet war die Eco aehnlich profitabel wie die Business. Und die PE liegt sogar deutlich vorne, den Airlines ist zudem kkar, dass der Geschaeftsreisevekehr dauerhaft ca 30-60% unter den alten Zahlen bleiben wird.