Ab dem kommenden Jahr 2021 sollen die alten Flugzeuge durch modernere und emissionsärmere Modelle ausgetauscht werden. Dafür ist eine staatliche Förderung vonnöten.
Deutsche Fluggesellschaften wie Condor, Lufthansa und Tuifly können sich um eine staatliche Förderung für neue Flugzeuge bewerben. Vor einigen Wochen stellte der Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft BDL einen Plan für einen umweltschonendere Luftfahrtbranche vor. Trotz Corona-Krise sollen die Flotten mit emissionsärmeren Maschinen ausgestattet werden. Schon Anfang Dezember stand der Klimaschutz auf der Agenda des EU-Klimagipfels. Im Rahmen der Verkehrswende werden massive Investitionen geplant, um unter anderem das Fliegen umweltschonender zu gestalten. Der Bund soll dieses Vorhaben nun möglich machen, wie aeroTELEGRAPH.com berichtet.
BDL hofft auf staatliche Unterstützung
Nachhaltigkeitsprojekte sowie die Klimaziele gerieten aufgrund der Corona-Pandemie dieses Jahr zunehmend in den Hintergrund. Zwar griff der BDL durch seinen Klimaschutzplan das Thema wieder auf, jedoch fehlt es zurzeit den Airlines an Geld. Der enorme Nachfragerückgang und die strengen Reiserestriktionen machen die Fluggesellschaften finanziell zu schaffen. Aus diesem Grund setzt der BDL nun auf den Staat.
Um dies realisieren zu können, wollen wir die Mittel aus dem Förderprogramm zur Flottenerneuerung nutzen, das die Bundesregierung derzeit vorbereitet.
Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft
Der Koalitionsausschuss veröffentlichte im Juni zum Konjunktur- und Krisenbewältigungspaket diesbezüglich ein Eckpunktepapier. Moderne Flugzeuge neuester Bauart emittieren bis zu 30 Prozent weniger CO2 und Lärm, wie es in dem Schreiben heißt. Aus diesem Grund wolle man eine schnelle Umstellung von Flugzeugflotten auf sparsamere Flugzeuge unterstützen. Eine Sprecherin des Bundeswirtschaftsministeriums bestätigte aeroTELEGRAPH die Summe von einer Milliarde Euro. Eine konsequente Flottenerneuerung würde dem Erhalt von Wertschöpfung und Arbeitsplätzen in der Luftverkehrswirtschaft und der Luftfahrtindustrie dienen, wie die Sprecherin hinzufügte. Das Ministerium arbeite aktuell die inhaltliche Konzeption des Förderprogramms aus.
Die Zustimmung der EU ist erforderlich
Aus wettbewerbsrechtlicher Sicht muss die Förderung von der Europäischen Union genehmigt werden. Erste Gespräche habe man bereits mit der EU-Kommission eingeleitet, wie die Sprecherin anmerkte. Sollte die EU keine Einwände aufführen, so kann das Geld schon ab 2021 fließen.
Über Detailfragen, wie beispielsweise bezüglich des Bewerbungsverfahrens für die Fluggesellschaften will sich das Ministerium jedoch noch nicht äußern. Die deutschen Fluggesellschaften gaben keine nennenswerten Informationen über mögliche Bewerbungen um die Fördergelder bekannt. Nur Condor äußerte sich diesbezüglich etwas ausführlicher in einem Statement.
Nach Beendigung des Schutzschirmverfahrens als gesundes Unternehmen können wir uns nun auch wieder Projekten und Aufgaben widmen, die vor der Thomas-Cook-Insolvenz auf unserer Agenda standen.
Condor
Die Lufthansa und Tuifly mussten aufgrund der Corona-Pandemie ihre Bestellungen für moderne Flugzeuge offen halten. Für die Lufthansa stehen beispielsweise Orders für 20 Boeing 777X und 20 Boeing 787-9 aus. Auch Tuifly sollte ursprünglich neben anderen Modellen zwei Boeing 787 erhalten.
Fazit zur Subvention für die Flottenerneuerung
Das Vorhaben des BDL steckt zurzeit noch in Kinderschuhen. Zwar wird die Flottenerneuerung für das emissionsärmere Fliegen als essenziell angesehen, doch die Genehmigung der EU steht noch bis ins kommende Jahr aus. Des Weiteren bleibt unklar, welche Fluggesellschaften das Förderprogramm in Anspruch nehmen werden. Es bleibt spannend welche Inhalte das Förderprogramm des Ministeriums aufführt und wann es von der Europäischen Kommission im kommenden Jahr genehmigt wird.