Carsten Spohr kann sich freuen: Der Bund will einen Teil seiner Anteile an der Lufthansa verkaufen. Dadurch dürfte auch der Einfluss sinken. Allerdings soll es das dann auch erstmal gewesen sein.

Der deutsche Staat trennt sich von einem Teil seiner Lufthansa-Aktien, da sich der Kranich-Konzern positiv entwickle. Dabei kann der Bund sogar einiges an Gewinn abstauben, da die Aktien nun deutlich mehr wert sind, als zum Zeitpunkt, als der Staat mit einstieg. Dadurch verliert der Bund jedoch auch die Möglichkeit einer Umwandlung in eine Sperrminorität, was besonders bei potentiellen Übernahmen durch Konkurrenten von Vorteil gewesen wäre, wie fvw.de berichtet.

Bund reduziert Lufthansa-Anteil auf 15 Prozent

Das ging schnell: Kaum sind insgesamt 14 Monate rum, da trennt sich die Bundesrepublik auch schon wieder von ihren Anteilen an der Lufthansa – zumindest von einem Teil. Demnach plant der Wirtschaftsstabilisierungsfonds (kurz: WSF) höchstens ein Viertel der Anteile am Unternehmen abzustoßen, sodass Deutschland nur noch mit 15 Prozent beteiligt wäre. Im Detail bedeutet das, dass so insgesamt 29,9 Millionen Aktien des Kranichs auf den Markt kommen. Diese hatte die Bundesrepublik im Sommer letzten Jahres für 2,56 Euro je Aktie erhalten, als sie die durch die Corona-Krise enorm in die Bredouille geratene Lufthansa mit einer Milliardenhilfe unterstütze.

Lufthansa Airbus A350
Ein Airbus A350 der Lufthansa – nun mit weniger Staat im Konzern.

Und da Kranich-Aktien derzeit mit neun Euro gehandelt werden, hat sich das Geschäft in diesem Fall für den Bund sogar gelohnt. Entsprechend liegt der Wert des vom Bund zu veräußernden Paketes bei derzeit 270 Millionen Euro. Der Anteil der Aktien des deutschen Staates hatte 20 Prozent des Kranichs betragen, mit einem Wert von insgesamt 300 Millionen Euro. Die Staatshilfe hatte derweil ein Volumen von insgesamt gut sechs Milliarden Euro. Die Staatshilfen für den gesamten Lufthansa-Konzern betrugen gar rund neun Milliarden Euro aufgrund der ebenfalls staatlichen Hilfen aus der Schweiz, Österreich und Belgien für die jeweiligen Flag-Carrier Swiss, Austrian Airlines und Brussels Airlines.

Staat verliert Möglichkeit der Sperrminorität

Mit dem nun angekündigten Verkauf des erwähnten Aktienanteils verliert der WSF jedoch auch die Möglichkeit, die sogenannte „Stille Beteiligung II“ in eine „Sperrminorität“ umzuwandeln. Durch diese wäre zu Zeiten der Krise beispielsweise die Übernahme der Lufthansa durch Konkurrenten direkt zu verhindern gewesen. Mehr als den genannten Anteil plane der Bund jedoch erstmal zu behalten. Dennoch entwickle sich die Lufthansa positiv, weshalb man den jetzigen Verkauf des erwähnten Anteils beschlossen habe.

Lufthansa Umbuchungsgebühren

Das dürfte auch Kranich-Chef Carsten Spohr in die Hände spielen, der nicht müde wurde zu erwähnen, dass sich sein Unternehmen so schnell wie möglich von der Staatshand trennen wolle. Und doch zeigt sich die Airline dankbar ob der Finanzspritze, ohne die die Lufthansa laut Aufsichtsratschef Karl-Ludwig Kley Insolvenz hätte anmelden müssen. Weiter kommentierte die Lufthansa den Verkauf des Teils der Anteile des Staates jedoch nicht.

Fazit zum Teilverkauf der Lufthansa-Anteile des Bundes

Carsten Spohr dürfte sich freuen ob der Pläne des Staates einen Teil der eigenen Anteile an der Lufthansa zu verkaufen. Allerdings plant der Bund jedoch weiterhin die restlichen Anteile am Kranich zu halten. Immerhin kann mit dem jetzigen Verkauf sogar ein ordentlicher Gewinn erzielt werden, der natürlich nur einen Bruchteil der gesamten Finanzspritze darstellt. Scheinbar stellt sich die Entwicklung des Kranichs aktuell positiv genug da, sodass die Bundesrepublik sich guten Gewissens von einem Teil der Anteile verabschieden kann.

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Max saß irgendwann häufiger in einem Flugzeug als in einer Straßenbahn, und kam so nicht umhin sich immer mehr mit den Themen rund um das Sammeln von Meilen, sowie den besten Flug- und Reisedeals zu beschäftigen. Auf reisetopia teilt er mit euch die neusten Deals und wichtigsten Tipps!

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