Momentan sind Streiks aus dem Reiseverkehr nicht mehr wegzudenken. Heute ist auch der Flughafen Berlin-Brandenburg betroffen.

Ein turbulentes Wochenende liegt hinter uns. Der Flug- und Bahnverkehr war durch die Streiks mächtig eingeschränkt und die Warnstreiks an einigen deutschen Flughäfen hatten massiven Einfluss auf den Flugverkehr. In den letzten Tagen folgte die nächste Ankündigung: Heute streikt das Sicherheitspersonal am BER. Die Tagesschau zeigt die Auswirkungen und wir gehen auf die aktuelle Lage ein.

Flugausfälle und Verspätungen am BER

Nachdem der Flughafen Berlin-Brandenburg in den letzten Tagen verschont blieb, hat nun auch hier ein Warnstreik begonnen. Bereits am Donnerstag und Freitag waren Zehntausende von den bundesweiten Streiks betroffen. Während der Ausstand an den Flughäfen in und um Nordrhein-Westfalen und Hamburg in den vergangenen Tagen viele Flugausfälle zur Folge hatte, herrschte am BER in der Streik-Lage am Wochenende noch normaler Flugbetrieb. Doch auch der Flughafen der Hauptstadt kann sich der Lage nicht vollständig entziehen.

Flughafen BER Reiseverkehr-Fruehling

ver.di hat die Mitarbeitenden zu einem Streik am heutigen Montag aufgerufen. Zahlreiche Beschäftigte im Luftsicherheitsbereich, in der Fluggastkontrolle und der Personal- und Warenkontrolle legten ab 3:30 Uhr ihre Arbeit nieder. Erst um Mitternacht soll der Ausstand enden. Die Flughafengesellschaft verkündete, dass keine Starts von Passagierflügen möglich seien. Alle Abflüge werden abgesagt und auch ein Teil der geplanten Landungen fällt aus. Das war der Plan. Die Realität sieht glücklicherweise etwas anders aus.

flightradar-Abflüge Berlin 24.4.23
Aufzeichnungen flightradar24.com – Abflüge vom BER

Die Mehrheit der Passagierflüge ist gestrichen, aber vereinzelte Flüge sollen dennoch auch am heutigen Tag wie geplant stattfinden und ihren Zielort erreichen. Für den Tag sind bisher 70 von 240 geplanten Ankünften gestrichen worden, wie Aufzeichnungen von flightradar24.com zeigen. Die Ankunft der Flugzeuge entscheide die jeweilige Fluglinie, so ein Flughafensprecher.

ver.di will Druck machen

Der Grund für den Warnstreik ist nach wie vor der selbe: ver.di fordert mehr Lohn für die Beschäftigten. Die Gewerkschaft befindet sich in Verhandlungen mit dem Bundesverband der Luftsicherheitsunternehmen (BDLS). Es geht um Zuschläge für Wochenend- und Nachtarbeit und angemessene Entlohnungen für Überstunden. In dem Tarifstreit konnten sich beide Parteien noch nicht einigen. ver.di ruft daher zum Streik auf. Die Gewerkschaft möchte damit den Druck auf den BDLS erhöhen.

Weitere Tarifverhandlungen finden in der nächsten Woche statt. Sollte der BDLS den Forderungen von ver.di bis dahin nicht entgegenkommen, droht die Gewerkschaft mit einem weiteren Streik. Dabei macht sie auch vor den Feiertagen keinen Halt.

Wir fordern den BDLS noch einmal nachdrücklich auf, am 27. und 28. April ein verhandlungsfähiges Angebot vorzulegen und nicht weiter auf Zeit zu spielen, sonst drohen weitere Streiks im Luftverkehr im Mai und an Pfingsten.

Wolfgang Pieper, ver.di-Vorstandsmitglied

Fazit zur aktuellen Lage am BER

Der Ausstand am BER reiht sich in eine lange Liste an Warnstreiks ein. Die Verhandlungen zwischen ver.di und BDLS sind aktuell nicht zielführend und die Streiks werden als Druckmittel eingesetzt. Am heutigen Montag müssen sich Reisende vom BER auf Flugausfälle und Verspätungen einstellen. Die Einschränkungen scheinen zwar nicht so schlimm wie erwartet, trotzdem wurde bereits ein Großteil der Flüge gestrichen. Fluggäste sind aufgerufen, sich über den Status ihrer Reise zu informieren.

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Autor

Schon als Kind ist Livia viel gereist und war immer gerne unterwegs. Städtetrips oder ein Urlaub am Strand, beides wird durch ihre Begeisterung und Neugier für neue Orte und Kulturen zu etwas ganz Besonderem. Livias ganz persönliches Highlight war ihr Auslandsjahr auf Island im letzten Jahr. Nun freut sie sich das Schreiben und die Freude übers Reisen hier bei reisetopia zusammenzubringen.

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