Jens Bischof, Präsident des Bundesverbands der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL) äußert heftige Kritik an der erhöhten Luftverkehrsabgabe.

Seit dem 1. Mai 2024 müssen Fluggesellschaften, die von einem deutschen Flughafen abfliegen, eine höhere Luftverkehrsabgabe entrichten. Diese wird in der Regel an die Passagiere weitergereicht, sodass Kunden zwischen 15,53 und 70,83 Euro an Steuern pro Flugticket bezahlen. Bereits mehrere Airline-Verbände sprachen sich gegen die erhöhte Ticketsteuer aus. Nun plädiert Jens Bischof, Präsident des BDL, für die gänzliche Abschaffung dieser Steuer, wie die Frankfurter Allgemeine berichtet.

Das Wichtigste in Kürze

  • Bischof zufolge müsse die Luftverkehrssteuer abgeschafft werden
  • Er warnt, dass diese einen erheblichen Einfluss auf die Nachfrage haben werde, sollten die Kosten noch weiter steigen
  • Fliegen müsse schließlich bezahlbar bleiben

Baldiges Aus für die Luftverkehrsabgabe?

Immer mehr Airlines kehren dem deutschen Luftverkehrsstandort den Rücken zu, wie jüngste Entwicklungen zeigen. Schließlich lassen sich profitablere Ver­bin­dun­gen im euro­päi­schen Ausland finden. Dies ist unter anderem auf die im Mai angehobene Ticketsteuer für Flüge ab Deutschland zurückzuführen. Inzwischen ruft auch Jens Bischof, Präsident des BDL und CEO von Eurowings, die Politik zum Handeln auf. Ihm zufolge müsse die Luftverkehrssteuer abgeschafft werden. Es hieße zwar, es sind hier und da jeweils nur ein paar Euro mehr zu entrichten. Am Ende des Tages gehe es aber um eine Milliardensumme, wie Bischof erläutert.

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Letztlich warnt er, dass dies einen erheblichen Einfluss auf die Nachfrage haben werde, sollten die Kosten weiter steigen. Denn Flüge seien dann schlechter ausgelastet und rechneten sich nicht mehr. Fliegen müsse schließlich bezahlbar bleiben.

Airlines verlagern bereits den Fokus

Der BDL warnte bereits davor, dass die hohen Standortkosten dem deutschen Luftverkehr immer mehr zur Last fallen werden. Dies machte sich erst unlängst bemerkbar, als nach Eurowings und Ryanair auch Condor verkündete, erhebliche Kapazitäten ab und nach Hamburg einzusparen.

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Es bleibt nun abzuwarten, ob der Appell des BDL-Präsidenten erhört wird und ob Änderungsschritte folgen werden. Immerhin gilt die Luftverkehrsbranche bereits als steuerlich begünstigt. Nicht nur ist Kerosin von der Energiesteuer befreit, auch fällt auf internationalen Flügen keine Mehrwertsteuer an und das, obwohl diese Art der Fortbewegung als am umweltschädlichsten gilt.

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Autorin

Bereits zu ihrer Schulzeit an der Kärntner Tourismus Schule hat Beate das Reisen für sich entdeckt. So verbrachte sie jeden Sommer im Ausland. Auch während ihres Tourismusmanagement-Studiums in Wien war Beate viel unterwegs. Bei reisetopia kann sie nun ihre Leidenschaft zum Schreiben und Reisen perfekt miteinander kombinieren.

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  • Ich bin bei der Frage zwiegespalten.
    Ein attraktiver Luftverkehrsstandort D ist zu begrüßen. Die weitere Ryanisierung ncht. Ich werde das Gefühl aber nicht los, das manche Marktakteure ihre Kosten eben nicht im Griff haben. Die Lohnkosten in Kopenhagen oder Oslo (beide Airports mit sehr niedrigen Kosten für Airlines) sind deutlich höher als in D.

    Mittlerweile schätze ich sehr, dass ich innerdeutsch nicht mehr so häufig fliegen muss. Die Bahn bietet meist mehr. Wir müssen auch nicht 10+ Flughäfen in Deutschland haben. Flughäfen wie Dresden, Karlsruhe und andere haben (außer regional-föderalistischem Prinzip) keine Existenzberechtigung.

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