Reisende der Deutschen Bahn wurden im August erneut auf die Geduldsprobe gestellt. Die Züge kamen so unpünktlich, dass die Bahn einen neuen Rekord für dieses Jahr aufstellte.
Bereits im Mai und Juni hat die Deutsche Bahn neue Rekorde zur Unpünktlichkeit aufgestellt, nun wurden diese erneut gebrochen. Wie die Tagesschau berichtet, haben nur 63,4 Prozent der Fernverkehrszüge der Deutschen Bahn im August pünktlich ihr Ziel erreicht. Schuld daran sollen Bauarbeiten sein.
Bahn-Management in Kritik
Im Sommer machte die Bahn immer wieder Schlagzeilen mit Verspätungen und Zugevakuierungen. 36,6 Prozent aller Fernzüge sind im August nicht planmäßig gefahren, was eine leichte Verschlechterung im Vergleich zu den Vormonaten darstellt. Im Juni kamen 36,5 Prozent der Fernverkehrszüge mit mehr als sechs Minuten Verzögerung am Ziel an. Im August des Vorjahres waren sogar nur 56,8 Prozent der Züge im Fernverkehr pünktlich.
Für die August-Bilanz sind jedoch nicht nur verspätete Züge ausschlaggebend: So kam es im August auch zu Zugevakuierungen, für deren Management die Deutsche Bahn kritisiert wurde. Teilweise wurden Passagiere lange an Bord der Züge festgehalten, was bei mehreren Menschen aufgrund der hohen Temperaturen oder ausfallenden Lüftungen zu Kreislaufproblemen führte. Das Krisenmanagement der Bahn sieht vor, die Fahrgäste innerhalb von einer halben Stunde zu evakuieren. In vielen Fällen mussten Passagiere allerdings länger in den Zügen ausharren.
Investitionsstau bei der Deutschen Bahn
Immer wieder weist die Bahn im Zusammenhang mit den Verspätungen und Zugausfällen auf die vielen Bauarbeiten hin. Bis 2030 sollen 40 Strecken auf insgesamt 4.200 Kilometer generalsaniert werden. Die Generalsanierung soll die Pünktlichkeit der Deutschen Bahn verbessern, geht aber nur schleppend voran. Hinzu kommt, dass die Deutsche Bahn bis 2030 jeden dritten Bahnhof erneuern will.
Dafür hat der Konzern einen Anstieg ihrer Netto-Investitionen von 6,8 auf 8,5 Millionen Euro, allein in diesem Jahr, eingeplant. Auch vom Bund gibt es Unterstützung zum Ausbau und Erhalt der Infrastruktur. Er bezuschusst die Bahn mit 2,6 Milliarden Euro mehr, insgesamt dann mit 28 Milliarden Euro. Im nächsten Jahr sollen weitere Mittel in Höhe von 12,5 Milliarden Euro zusätzlich aus dem Klima- und Transformationsfonds des Bundes an die Bahn gehen. Mit dem Ausbau und der Erneuerung der Schienen will die Deutsche Bahn ihr Angebot und ihre Pünktlichkeit verbessern.
Fazit zur Unpünktlichkeit der deutschen Bahn
Dass die Deutsche Bahn unpünktlich ist, ist nichts Neues. In diesem Sommer haben Journalisten aber auch das schlechte Management bei Zugevakuierungen aufgedeckt. Die sich scheinbar verschlimmernden Zustände will die Deutsche Bahn mit großen Investitionen in ihr Schienennetz und die Infrastruktur verbessern. Es bleibt abzuwarten, wie schnell das dafür bereitgestellte Geld in den Ausbau des Streckennetzes fließt und wann die Passagiere endlich auf ausgebauten Strecken pünktlich am Ziel ankommen.