Die neue italienische Fluggesellschaft soll nach aktuellen Plänen mit insgesamt 45 Flugzeugen starten und mit einer Milliarde Euro vom Staat unterstützt werden – deutlich weniger als ursprünglich geplant.
Der neue Ministerpräsident Draghi drängt auf eine schnelle Lösung der insolventen Alitalia. Diese wird bereits seit vielen Jahren staatlich über Wasser gehalten und soll nun bald in die neue Gesellschaft ITA übergeben. Laut reuters.com soll die neue Airline dann mit 45 Flugzeugen, bis zu 4.500 Angestellten und staatlicher Unterstützung in Höhe von einer Milliarde Euro an den Start gehen.
Eine Milliarde Euro, 4.500 Angestellte, 45 Flugzeuge
Während die internationalen Reisebeschränkungen einen Großteil der Flotten weiterhin am Boden halten, läuft der Restrukturierungsprozess der insolventen Alitalia. Nach und nach werden neue Bestandteile dieses Prozesses bekannt gegeben. Während viele verschiedene Fluggesellschaft aktuell im Inlandsverkehr in Italien an den Start gehen möchten, plant die neue Alitalia den Fokus auf die Langstrecke zu legen. Dafür soll die Fluggesellschaft mit insgesamt 45 Flugzeugen an den Start gehen. Aktuell besteht die Flotte aus 89 Flugzeugen verschiedener Kurz- und Langstreckenflugzeuge. Dementsprechend plant man auch nur noch mit circa 4.500 Angestellten.
Möglichst schnell möchte auch der neue italienische Ministerpräsident Draghi den Prozess vorantreiben. Seine Verbindungen zur Europäischen Union als ehemaliger Chef der Europäischen Zentralbank (EZB) ließen Optimismus über die benötigten Staatshilfen verbreiten. Das Ergebnis aus den Gesprächen könnte aber wohl eine Enttäuschung sein. Der ehemalige Ministerpräsident Conte veranschlagte noch knapp drei Milliarden Euro an Staatshilfen für die neue Fluggesellschaft. Tatsächlich sollen es nun jedoch lediglich eine Milliarde Euro werden.
Hoffnungsvolles Sommergeschäft
Eine der Bedingungen für die finanzielle Unterstützung Europas sei die vollständige und transparente Übergabe der Alitalia in eine neue Fluggesellschaft gewesen – dementsprechend sollte auch der altehrwürdige Name Alitalia endgültig verschwinden. Der Name würde zu sehr in Verbindung mit der schon lange kriselnden Fluggesellschaft in Verbindung gebracht werden. Tatsächlich befindet sich Alitalia seit 2017 im Insolvenzverfahren. Für Italien bedeutet der Name und die Fluglinie jedoch eine Menge. Um in der Zwischenzeit an weitere liquide Mittel zu kommen, denkt Alitalia darüber nach die Regionaltochter Cityliner an Lufthansa zu verkaufen. Das würde zur neuen Langstreckenstrategie passen. Alitalia Cityliner könnte in Air Dolomiti integriert werden. Dabei ist es durchaus denkbar, dass beide Fluggesellschaft ein Codeshare-Abkommen vereinbaren und Zubringerflüge durchgeführt werden.
Laut eines neuen Berichts der italienischen Zeitung La Repubblica wird die Nachfolgegesellschaft ITA zunächst die komplette Luftfahrtsparte von Alitalia übernehmen – inklusive Flugzeuge und Mitarbeiter. Am liebsten möchte man bereits im April an den Start gehen, um ein verheißungsvolles Sommergeschäft in diesem Jahr mitzunehmen. Auch der Ministerpräsident Draghi drängt auf eine schnelle Lösung und hat sich Anfang der Woche mit den zuständigen Ministerien getroffen. Eine Lösung um jeden Preis forciert er dabei nicht, heißt es in dem Bericht. Zum Ende der Woche sollen erneut Gespräche mit der Europäischen Kommission stattfinden. Diese muss die Staatshilfen und die neue Fluggesellschaft prüfen und freigeben.
Fazit zum aktuellen Stand bei Alitalia
Die Zeit drängt! Die neue Alitalia mit der aktuellen Folgegesellschaft ITA möchte bereits im April an den Start gehen, die Vergangenheit vergessen machen und die Zukunft neu schreiben. Dabei möchte man sich mit einer verkleinerten Flotte hauptsächlich auf die Langstrecke konzentrieren und kurzfristig das kommende Sommergeschäft mitnehmen. Die Vorzeichen sind aktuell gut. Der EU-Impfpass könnte das uneingeschränkte Reisen innerhalb Europas zumindest wieder ermöglichen.