Gute Nachrichten aus dem Hause Airbus: Nachdem einige Flugzeuge infolge der Coronakrise keine Abnehmer fanden, hat der weltgrößte Flugzeugbauer nun so gut wie keine Ladenhüter mehr übrig.

Die Luftfahrtindustrie musste in den letzten Monate herbe Verluste in Kauf nehmen – und die Produktionsbänder bei Airbus und seinem Konkurrenten Boeing standen nahezu still. Mit einer Kraftanstrengung konnte Airbus die Folgen der Coronakrise allerdings noch begrenzen: Während Konkurrent Boeing in den ersten Monaten des Jahres einen Verlust von über 500 Millionen US-Dollar erwirtschaftete, übertraf Airbus die Erwartungen von Analysten und fuhr im ersten Quartal dieses Jahres einen satten Gewinn von 362 Millionen Euro ein. Darüber hinaus soll der weltgrößte Flugzeugbauer den gefährlichen Überhang an nicht ausgelieferten Flugzeugen abgebaut haben und nun kaum mehr Flugzeuge ohne Abnehmer – sogenannte Whitetails – übrig haben, wie unter anderem Simple Flying berichtet.

Verträge konnten überarbeitet werden

Whitetail-Flugzeuge – also Flugzeuge, die bereits gebaut sind, die aber keinen Abnehmer mehr haben – sind oft ein besorgniserregendes Zeichen. Passieren kann das, weil der Kunde insolvent ist oder die Flugzeuge nicht mehr bezahlen kann. Airbus hatte auf dem Höhepunkt der Pandemie mehrere sogenannte Whitetails, was dem Flugzeugbauer Sorgen bereitete. Dennoch bestätigte das Unternehmen diese Woche, dass es den gefährlichen Überhang an nicht ausgelieferten Flugzeugen nun abgebaut habe. Denn Airbus soll alle Verträge mit Kunden überarbeitet und Lösungen für die übriggebliebenen Jets gefunden haben.

Airbus A380 Building

Die Corona-Krise habe alles komplett durcheinandergewirbelt, soll Airbus-Verkaufschef Christian Scherer kürzlich bei einer Präsentation eingestanden haben. Man habe alle Verträge jedoch noch einmal mit jedem Kunden durchgeschaut – und konnte so 80 Prozent der Auslieferungsslots überarbeiten. So gibt es beispielsweise das Gerücht, dass Condor die Airbus A330neo erhalten solle, die eigentlich für Air Asia vorgesehen waren.

Man sei an einem Punkt, an dem man zufrieden sei

Laut eigenen Angaben stehe man nun an einem Punkt, an dem man zufrieden sei. Whitetails habe man kaum noch, laut dem Airbus-Manager. Die Flugzeuge, die an den Airbus-Standorten geparkt sind, seien hauptsächlich von Kunden, die um Parkmöglichkeiten gebeten hätten, hieß es weiter. Zum Höhepunkt der Krise habe man die Zahl der Ladenhüter noch an einer Hand abzählen können – und nun seien es noch weniger.

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Bei Boeing dürfte dies noch etwas anders aussehen. Während Airbus im letzten Jahr 566 Flugzeuge ausliefern konnte, waren es bei Boeing gerade mal 157 Maschinen. Außerdem hat der amerikanische Flugzeugbauer neben der Corona-Krise auch noch mit den Nachwirkungen des Groundings der Boeing 737 MAX zu kämpfen, die in den letzten Monaten immer wieder für Negativschlagzeilen sorgte.

Fazit zum Abbau der White Tails bei Airbus

Einige Flugzeuge standen infolge der Corona-Krise ohne Käufer da – dies war auch bei Flugzeugbauer Airbus der Fall. Nun bestätigte das Unternehmen diese Woche, dass es den gefährlichen Überhang an nicht ausgelieferten Flugzeugen abgebaut habe und für alle gebauten Jets, die keinen Abnehmer fanden, eine Lösung finden konnten. In einer Zeit, in der viele Unternehmen in der Luftfahrtindustrie noch immer von der Krise gebeutelt sind, sind das durchaus sehr positive Nachrichten.

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Autorin

Wenn Anna unterwegs ist, ist sie in ihrem Element. Selten ist sie mehr als ein paar Tage am selben Ort. Der nächste Kurztrip oder eine Fernreise stehen immer schon in ihrem Kalender. Nach ihrem Tourismus-Studium konnte sie ihre Leidenschaft zum Beruf machen und teilt auf reisetopia.ch ihre Erfahrungen, Tipps und News aus der Reisewelt mit euch.

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