Trotz einer positiven Tendenz bei den Neubestellungen und Auslieferungszahlen, muss der US-amerikanische Flugzeugbauer erneut hohe Verluste verzeichnen.

Boeing hat bereits in der Vergangenheit herbe Verluste hinnehmen müssen. Schuld daran war nicht nur die Corona-Pandemie, die weltweit zu einer herben Krise der Luftfahrtbranche führte. Die Auswirkungen aufgrund der internationalen Reisebeschränkungen halten auch heute noch an. Dazu gesellt sich das andauernde Problem der Boeing 737 MAX. Trotz zuletzt positiver Tendenzen, muss der Flugzeugbauer auch für das erste Quartal hohe Verluste verzeichnen, wie unter anderem Simple Flying berichtet.

500 Millionen USD Verlust trotz steigender Auslieferungszahlen

Für das abgeschlossene Geschäftsjahr musste Boeing bereits ein Negativergebnis in Höhe von 12,8 Milliarden US-Dollar verzeichnen – ein Rekordverlust! Bereits im Jahr zuvor hatte Boeing einen Verlust von circa zwei Milliarden US-Dollar hinnehmen müssen. Vor allem die Krise um die Boeing 737 MAX Serie, aber auch andere aufgedeckte Fehler bei der Boeing 787 Baureihe sowie die erneute Verzögerung der neuen Boeing 777X waren die ausschlaggebenden Punkte. Dazu kommt noch die Corona-Pandemie. Dennoch konnte Boeing zuletzt einen Aufschwung verbuchen.

Boeing 747 8

Mit der erneuten Zulassung der Boeing 737 MAX Serie konnten die US-Amerikaner die Auslieferungszahlen deutlich erhöhen. Das Kurz- und Mittelstreckenjet machte im ersten Quartal mit 63 Auslieferungen bereits einen Anteil von 80 Prozent aller Auslieferungen aus. Insgesamt konnte Boeing damit 77 Flugzeuge zwischen Januar und März 2021 ausliefern. Passend dazu hat Boeing nun auch das Quartalsergebnis veröffentlicht. Trotz eines Verlusts von 561 Millionen US-Dollar, zeichnet sich auch hier der Positivtrend ab. Begünstigt durch die guten Auslieferungszahlen, konnte der Flugzeugbauer aus Seattle leicht das erste Quartalsergebnis des vorherigen Jahres übertrumpfen. Vor allem aber im Vergleich zum vierten Quartal des vergangenen Jahres, welches einen Großteil zum Gesamtergebnis beigetragen hat, dürfte das aktuelle Ergebnis für Optimismus gesorgt haben.

Viele Bestellungen, geringe Produktionsrate

Zusätzlich konnte Boeing weitere 148 feste Bestellungen, hauptsächlich für Flugzeuge des Typs Boeing 737 MAX und Boeing 747-8F eintüten. Dennoch hat der Flugzeugbauer gleichzeitig einen großen Rückstand bei den Auslieferungen der MAX-Serie aufzuholen und mit neuen Sicherheitswarnungen zu kämpfen. Nachdem die ersten Boeing 737 MAX Flugzeuge erfolgreich ihren Dienst angetreten haben, musste die Bundesluftfahrtbehörde FAA weitere Sicherheitsmängel feststellen. Infolgedessen sprach man eine Empfehlung zum Grounding aus, bis die Probleme gelöst wären.

Boeing 787 9 Cropped

Hinzukommen die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Luftfahrtbranche. Dadurch konnten zum Teil keine Flugzeuge des Typs Boeing 787 ausgeliefert werden. Immerhin konnte Boeing im ersten Quartal wieder zwei Exemplare dieses Typs erfolgreich an das jeweilige Unternehmen übergeben. Die Produktionsrate der Großraumjets wird aber auch im gesamten Jahr 2021 relativ gering bleiben. Selbiges gilt auch für die Boeing 737 MAX. Trotz einer guten Nachfrage für das Modell wird Boeing auch hier vergleichsweise wenige Jets produzieren. Primäres Ziel wird es sein, die bereits produzierten Flugzeuge von den Vorfeldern der Produktionsstätten zu entfernen und an die Airlines zu übergeben.

Fazit zum ersten Quartalsergebnis 2021 von Boeing

Boeing kann trotz eines erneuten Verlustes von über 500 Millionen US-Dollar mit etwas Optimismus in die restlichen Monate dieses Jahres starten. Im Vergleich zum Vorjahresquartal sowie dem vorangegangenen Quartal, konnte der US-amerikanische Flugzeugbauer ein deutlich besseres Ergebnis einfahren. Das ist vor allem auf die durchaus gute Nachfrage und hohen Bestellzahlen zurückzuführen. Gleichzeitig konnte Boeing im vergangenen Quartal auch wieder deutlich mehr Flugzeuge ausliefern. Dennoch wird es noch einiges an Zeit benötigen, bis Boeing den Rückstand der MAX-Krise wieder aufholen kann – und das, während sich weitere Probleme mit dieser Baureihe bereits wieder abzeichnen.

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Autor

Alexander Fink ist als Content Editor seit Januar 2021 für reisetopia tätig. Zuvor war er als Account Manager in der Industrie beruflich unterwegs und schrieb von seinen Reiseerfahrungen im eigenen Blog. Heute ist er Euer Ansprechpartner für alle Airline- und Kreditkartenthemen.

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