Air France – KLM hat soeben die Zahlen für das zweite Quartal des Jahres bekannt gegeben: Sie verzeichnete einen Verlust von 2,6 Milliarden Euro.
Es ist inzwischen klar, dass die Coronakrise starke Auswirkungen auf die Luftfahrtindustrie hat. Viele Fluggesellschaften waren gezwungen am Boden zu bleiben und Staatshilfen zu beantragen, um die schwierigen Monate zu überstehen. Selbst nach Erhalt eines millionenschweren Kredites befindet sich Air France nach wie vor in großen finanziellen Schwierigkeiten. Dies zeigt vor allem das Ergebnis des zweiten Quartals, bei dem die Air France-KLM Gruppe einen Verlust von 2,6 Milliarden Euro bekannt gegeben hat.
Quartalsergebnis spiegelt aktuelle Krise wider
Air France-KLM verzeichnete im zweiten Quartal des Jahres einen Nettoverlust von 2,6 Milliarden Euro, nachdem sie im Frühjahr einen großen Teil ihrer Flotte am Boden gelassen haben und so ein Rekordtief hinsichtlich der Auslastung verzeichneten.
Die Ergebnisse des zweiten Quartals spiegeln die beispiellosen Auswirkungen der Covid-19-Krise auf das Geschäft der Gruppe wider.
Benjamin Smith, Group Chief Executive Officer Air France-KLM
So flog die gesamte Air France-KLM Gruppe im Juni gerade einmal mit einer Kapazität von acht Prozent, wenn man es mit dem Normalniveau des Vorjahres vergleicht. Alle Fluggesellschaften der Gruppe haben nun aber wieder begonnen, ihren Flugbetrieb nach und nach zu steigern, allerdings weiterhin mit Vorsicht.
Unter anderem hat Air France deswegen angekündigt, dass sie bis Oktober 85 Prozent ihres Linienflugplanes bedienen wird, wobei sie sich auf französische Inlandsziele und bestimmte europäische Metropolen konzentrieren möchte. Auch der Langstreckenverkehr wurde wieder aufgenommen, allerdings in einem viel langsameren Tempo.
Betriebsverluste seien reduziert worden
Natürlich wurden im Zuge der Krise von der Gruppe Maßnahmen durchgeführt, die zur Kostensenkung und Liquiditätssicherung führen sollten. Nach Ansicht der Gruppe hätten die rasch umgesetzten Maßnahmen die Betriebsverluste dennoch verringert.
Die außerordentliche Unterstützung der französischen und niederländischen Regierung hat Air France-KLM die Liquidität verschafft, die sie benötigte, um die Krise zu überstehen und eine allmähliche Erholung zu gewährleisten.
Benjamin Smith, Group Chief Executive Officer Air France-KLM
So verfügte die Gruppe am 30. Juni über 14,2 Milliarden an liquiden Mitteln oder Kreditlinien, darunter 10,4 Milliarden in Form von direkten oder garantierten Darlehen, die von Frankreich und den Niederlanden gewährt wurden. Dabei fallen 7 Milliarden Euro auf Frankreich und 3,4 Milliarden Euro auf die Niederlande.
Sanierungsplan soll Air France-KLM helfen
Da die finanziellen Verluste weiterhin im Zusammenhang mit der Coronakrise reduziert werden müssen, hat die Air France-KLM Gruppe einen Sanierungsplan auf den Weg gebracht. Unter anderem kündigte Air France an, dass bis Ende 2022 zwischen 8.000 und 10.000 Arbeitsplätze innerhalb der Fluggesellschaft abgebaut werden sollen, was konkret 16 Prozent ihrer Belegschaft sind. Zudem sollen 40 Prozent der Strecken auf dem französischen Markt abgebaut werden.
In den Niederlanden “sieht der Umstrukturierungsplan der KLM eine erhebliche Reduzierung” der Zahl der Arbeitsplätze vor, und die niederländische Fluggesellschaft “hat bereits einen freiwilligen Kündigungsplan gestartet, dem bis zum Stichtag 2.000 Mitarbeiter beigetreten sind”, so die Air France-KLM-Gruppe.
Fazit zum hohen Verlust von Air France-KLM
Die von Air France-KLM verzeichneten Verluste sind historisch, jedoch aufgrund der aktuellen Lage kaum überraschend. Jedoch hat die Gruppe noch nie in ihrer Geschichte solche Verluste verzeichnet. Es bleibt somit spannend, wie die nächsten Monate verlaufen und wie sehr der Sanierungsplan der Gruppe das nächste Betriebsergebnis beeinflussen kann.