Nachdem wir bereits kürzlich über den Tarifstreit der Swiss-Piloten berichteten, stimmt man nun über die Streikbereitschaft ab.

Der Konflikt zwischen den Piloten der Swiss, die für einen neuen Gesamtarbeitsvertrag eintreten, der ihnen seitens der Fluggesellschaft bereits 2018 gekündigt worden war, verschärft sich. Vor Kurzem lehnte die Gewerkschaft Aeropers ein Angebot der Airline ab und kündigte laut aero an, eine Abstimmung über eine Arbeitsniederlegung durchzuführen. Den Gegenstand des Tarifstreits und ob ein Streik wahrscheinlich ist, erläutern wir Euch im Folgenden.

Ablehnung des Tarifangebots

Während die Piloten aus der Schweiz bereits für die vergangenen Arbeitskampfmaßnahmen der Lufthansa, die für diese in einer satten Gehaltserhöhung resultierten, ihre Solidarität bekundeten, sieht es nun auch für diese nach einem Streik aus. Zuletzt hatte die Swiss, die den schweizerischen Tarifvertrag – den Gesamtarbeitsvertrag – schon vor mehreren Jahren gekündigt hat, ein von den Beschäftigten der Fluggesellschaft als unzureichend erklärtes Angebot gemacht, welches folglich abgelehnt wurde. Die Vorstellungen bezüglich des Inhalts des neuen Tarifvertrages liegen bei beiden Parteien demnach wohl noch weit auseinander.

Swiss Airbus A220 Start2

[… ] gegenüber dem letzten Gesamtarbeitsvertrag aus dem Jahr 2018 stellt dieses Angebot eine deutliche Verbesserung dar. Dies trotz der durch die Corona-Pandemie gestiegenen Schuldenlast und der unsicheren Weltwirtschaftslage.

Swiss-Sprecher

Gegenüber den Medien betont die Swiss, dass die Bedingungen des Gesamtarbeitsvertrages im Vergleich zum GAV2022 eine deutliche Verbesserung darstelle. Auch wird die schwierige Situation betont, in welcher sich die Airline befindet. Allerdings sind die Piloten anderer Meinung, denn die momentanen Geschäftszahlen der Swiss spiegeln weniger wirtschaftliche Schwierigkeiten als großen Aufschwung durch die die Erholung der durch die Pandemie angeschlagenen Luftverkehrsbranche wieder, welche sich äußerst positiv auf die Fluggesellschaft auswirkt.

Droht tatsächlich ein Streik?

Die Pilotengewerkschaft Aeropers stelle laut der Swiss unzumutbare Forderungen, welche die Personalkosten über die vereinbarte Vertragslaufzeit von vier Jahren um 200 Millionen Euro über die aktuellen Ausgaben von einer Milliarde steigern würden. Die Piloten sind allerdings der Meinung, dass ihr Arbeitgeber nicht zureichend auf ihre Interessen eingeht und beginnen daher den Prozess zur Abstimmung über eine Arbeitsniederlegung.

[Die Swiss ist] nicht ausreichend auf die berechtigten Interessen ihrer Pilotinnen und Piloten eingegangen […]. [Die Piloten haben] keine andere Wahl.

Swiss

Sofern die Mitglieder der Gewerkschaft dem Antrag des Vorstandes zustimmen und die Swiss in der Zwischenzeit nicht ein deutlich verbessertes Angebot vorlege, seien laut einem Sprecher der Aeropers ab dem 17. Oktober Streikmaßnahmen möglich. Die Swiss versuche aktuell noch jegliche Forderungen der Piloten durch Gegenforderungen ihrerseits auszugleichen, sodass man nun weitere Möglichkeiten zur Durchsetzung der eigenen Interessen vorbereite, so die Pilotengewerkschaft weiter.

Fazit zum drohenden Pilotenstreik bei der Swiss

Bei der schweizerischen Lufthansa-Tochter droht der seit bereits mehreren Jahren andauernde Tarifkonflikt zu eskalieren. Die Piloten der Swiss stimmen aktuell über die Streikbereitschaft der Belegschaft ab. Ob binnen der nächsten 30 Tage noch eine friedliche Einigung erzielt werden kann, ist unklar; im Angesicht der Tatsache, dass es schon vier Jahre lang keine Einigung durch ein bilaterales Entgegenkommen beider Parteien gab, ist es jedoch nicht auszuschließen, dass die angedrohten Arbeitskampfmaßnahmen tatsächlich durchgeführt werden.

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Autor

Sandro ist Content Editor und seit Januar 2022 bei reisetopia tätig. Seitdem er mit nur einem Jahr seinen ersten Langstreckenflug antrat und danach 6 Jahre lang im Ausland aufwuchs, war er von Reisen begeistert. Heute versorgt er Euch vor allem am Wochenende mit interessanten Inhalten.

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