Im Rahmen von Simulationen hat die europäische Luftfahrtbehörde EASA mögliche Flugsteuerungsprobleme beim Airbus A320 Neo entdeckt. Bei bestimmten Flugmanövern bestehe die theoretische Gefahr einer reduzierten Kontrolle des Flugzeugs. Erst vor wenigen Wochen machte die EASA auf ein ähnliches Problem bei den Airbus A321 Neo Modellen aufmerksam.
Erst der A321 Neo, nun der A320 Neo
Mitte Juli entdeckten die Prüfer der EASA bei Routinetests in der Simulation mögliche Probleme bei der Flugsteuerung des noch vergleichsweise neuen Airbus Modells A321 Neo. Allerdings bestärkten die Prüfer hier bereits, dass diese Probleme nur in ganz spezifischen Flugsituationen auftreten könnten. In einem solchen Falle könne es zu überzogenen Neigungslagen des Fliegers kommen. Die Kontrolle des Flugzeugs könnte dadurch zumindest theoretisch reduziert sein.
Nun scheint als, als habe man ein ähnliches Problem auf beim Airbus A320 Neo gefunden. Zumindest spricht die EASA auch hier von der Möglichkeit überzogener Neigungswinkel in bestimmten Flugsituationen. Als Auslöser dieser Problematik konnte man offenbar bereits die Anstellwinkel-Sensoren der Flugzeuge ausmachen. Wenngleich die theoretische Gefahr in Simulationen festgestellt werden konnte, unterstreicht die EASA, dass es bislang noch zu keiner solchen Situation im regulären Flugbetrieb des A320 Neo gekommen ist.
Airbus arbeitet bereits an Lösung
Gänzlich gleich sollen die Probleme der beiden Flugzeugmodelle zwar nicht sein, doch ganz offensichtlich können diese zur gleichen Problematik führen. An der Korrektur des Problems beim A321 Neo arbeitet Airbus wohl bereits. Für den A320 Neo scheint indes kein solch großer Aufwand nötig zu sein. Die EASA gab jedenfalls bekannt, Airbus vorerst nur eine Anpassung der Handbücher für Piloten aufgetragen zu haben. Diese soll innerhalb der nächsten zwei Wochen passieren.
Damit scheinen die Probleme der Airbus Modelle deutlich weniger erheblich zu sein als jene, mit denen Boeing seit Monaten bei der 737 MAX zu kämpfen hat. Nach einer Fehleinschätzung bei der Zulassung und zwei Abstürzen sind die Flieger weiterhin international am Boden. Boeing arbeitet seit geraumer Zeit an einer Lösung des Problems, konnte bislang aber noch keinen Durchbruch erzielen. Wegen der enormen Sicherheitsrelevanz der Probleme kann eine Wiederzulassung erst nach einer umfassenden Ausbesserung in Betracht gezogen werden. Einer derartigen Lage wird sich Airbus angesichts der offenbar nur bedingt sicherheitsrelevanten Problematik wohl nicht stellen müssen.
Fazit zu den Steuerungs-Problemen von Airbus A320 Neo und A321 Neo
Bei gleich zwei Airbus Modellen hat die EASA in den vergangenen Wochen bei Test-Simulationen technische Probleme festgestellt. In beiden Fällen geht es dabei um die Gefahr einer zu hohen Neigung des Flugzeugs. Diese soll allerdings nur in bestimmten Flugsituationen auftreten und sei bislang noch gar nicht im aktiven Flugbetrieb aufgetreten. Konkret geht es um die Modelle Airbus A320 Neo und 321 Neo. Airbus hat bereits mit der Ausbesserung der Probleme begonnen. Im Fall des A320 Neo scheint eine Anpassung der Handbücher ausreichend zu sein.