Zusätzliche Liquidität gewinnen, indem man auch die Miete mit Kreditkarte bezahlt? Wir zeigen Euch, ob das funktioniert, wie es mit den Nebenkosten aussieht und wo die Risiken liegen!
Inhaltsverzeichnis
- Wie kann man die Miete oder eine Hypothek mit Kreditkarte bezahlen?
- Lassen sich auch Nebenkosten und Verträge mit Kreditkarte bezahlen?
- Wie funktionieren Überweisungen mit Kreditkarte über Revolut?
- Ist Trade Republic eine gute Alternative für die Zahlung von Miete und Nebenkosten?
- Kann ich meine Miete auch mit Amex bezahlen?
- Lohnt sich die Überweisung der Miete mit Kreditkarte überhaupt?
- Wo liegen die Risiken bei der Zahlung der Miete mit Kreditkarte?
- Welche Kreditkarten eignen sich am besten zum Meilen sammeln?
- Fazit zur Zahlung von Miete & Nebenkosten mit Kreditkarte
Es kann gute Gründe geben, die Miete mit einer Kreditkarte zu bezahlen. Das kann etwa eine zusätzliche Liquidität sein oder auch der Wunsch, von Kreditkartenvorteilen zu profitieren. Doch welche Wege gibt es überhaupt und kann man dank Überweisungen für Miete, Nebenkosten und Co. auch noch zusätzlich das Meilenkonto füllen? Wir zeigen es Euch in unserem ausführlichen Ratgeber!
Wie kann man die Miete oder eine Hypothek mit Kreditkarte bezahlen?
Die Miete oder auch eine Zahlung für eine Hypothek sind oftmals der größte Posten, der jeden Monat anfällt. Entsprechend lohnt es sich hier besonders, einen Blick auf die Möglichkeiten zu werfen, mit einer solchen Transaktion Meilen zu sammeln. Die Zahlung der Miete mit einer Kreditkarte ist dabei auf direktem Wege nicht möglich, allerdings kann man einen simplen Umweg gehen, den wir Euch in unserem Guide zum Bezahlen von Überweisungen per Kreditkarte bereits aufgezeigt haben.
Einfach gesagt gibt es Girokonten, die man mit einer Kreditkarte aufladen und von dort dann eine Zahlung tätigen kann. Alternativ bietet etwa die Miles & More Kreditkarte auch einen Überweisungsservice an, allerdings sind die Gebühren hier so hoch, dass sich dieser Weg selten lohnt.
Wer sich dagegen für die Variante mit einem Konto entscheidet, wird oft auf den Anbieter Revolut hingewiesen. Hier sind Aufladungen mit einer Kreditkarte nämlich in den meisten Fällen kostenlos möglich – ausgenommen sind nur Business Kreditkarten. Beachtet allerdings, dass es mit Kreditkarten von Barclays wie der Eurowings Premium Kreditkarte und auch der Miles & More Kreditkarte von der DKB mittlerweile keine Meilen mehr für die Aufladung von Revolut gibt. Einzig die Payback Visa Kreditkarte, bei der Ihr allerdings nur einen Payback Punkt je fünf Euro Umsatz sammelt, verbleibt als Option für Aufladungen mit Meilengutschrift. Denn Payback Punkte könnt Ihr mit Transferbonus in bis zu 1,3 Miles & More Meilen tauschen.
Achtet immer darauf, ob Eure Bank potenzielle Gebühren für die Aufladung von Konten bei Online-Banken erhebt. Hierfür lohnt sich ein Blick in die AGB und im Zweifel der Test mit einer kleinen Aufladung.
Alternativ funktioniert dasselbe mittlerweile auch mit einem Trade Republic Girokonto, das Ihr ebenfalls mit Kreditkarte aufladen könnt. Bedenken solltet Ihr jedoch, dass hier eine Gebühr von 1 Prozent des Umsatzes anfällt, wodurch Ihr bei diesem Weg die Miete oder die Nebenkosten mit Kreditkarte zu bezahlen unter Umständen draufzahlt.
Lassen sich auch Nebenkosten und Verträge mit Kreditkarte bezahlen?
Doch damit nicht genug, denn nicht nur die Miete mit Kreditkarte zu bezahlen und Meilen zu sammeln ist möglich, Ihr könnt auch jegliche Nebenkosten und Verträge ganz einfach über diesen Weg begleichen. Das funktioniert primär deshalb, weil Revolut und Trade Republic es ermöglichen, dass man neben regulären Überweisungen auch Daueraufträge einstellt. Die Hinterlegung der IBAN der beiden Banken ist weiterhin auch für Lastschriftzahlungen möglich, sodass Ihr auch dann indirekt mit Kreditkarte bezahlen könnt, wenn etwa ein Fitnessstudio oder auch der Stromanbieter keine Zahlung per Überweisung akzeptiert.
Bedenkt bei Transaktionen mit Revolut, dass die IBAN bei älteren Konten teilweise noch auf LT (Litauen) läuft. Das kann bei einigen Lastschriften oder auch Überweisungen für Probleme sorgen. Neue Konten werden mittlerweile allerdings mit deutscher IBAN erstellt.
Sofern Ihr Euch für Lastschriftzahlungen oder Daueraufträge über Revolut oder Trade Republic entscheidet, ist es wichtig, dass Ihr das Konto immer rechtzeitig mit Geld füllt. Dafür könnt Ihr Euch entweder eine Erinnerung setzen oder etwa die Revolut-Funktion “Automatisch Geld hinzufügen” nutzen. Hier könnt Ihr problemlos eine Kreditkarte hinterlegen und festlegen, welcher Betrag aufgeladen werden soll, wenn der Kontostand unter einen bestimmten Betrag fällt. Ihr könnt etwa angeben, dass immer 500 Euro aufgeladen werden sollen, wenn der Kontostand auf weniger als 100 Euro fällt. So könnt Ihr sicher gehen, dass eine Lastschrift oder ein Dauerauftrag auch immer durchgehen und Ihr auf keine Probleme stößt.
Möglich sind über Revolut genauso wie auch über Trade Republic indirekte Überweisungen oder Lastschriften mit der Kreditkarte unter anderem für die folgenden Dinge:
- Aktien- oder Anleihenkäufe (Überweisung)
- Fitnessstudio-Verträge (Dauerauftrag oder Lastschrift)
- Hypotheken (meist Lastschrift oder Dauerauftrag)
- Internet-Verträge (Dauerauftrag oder Lastschrift)
- Mietzahlungen (Dauerauftrag oder Lastschrift)
- Nebenkosten (Dauerauftrag oder Lastschrift)
- Rechnungen (Überweisung)
- Sparpläne (Lastschrift)
- Strom-Verträge (Dauerauftrag oder Lastschrift)
- Telefon-Verträge (Dauerauftrag oder Lastschrift)
- Unterhaltszahlungen (Dauerauftrag oder Lastschrift)
- Versicherungsverträge (meist Lastschrift)
Gerade dann, wenn Ihr fast alle Transaktionen, also Verträge, Hypotheken oder die Miete über Revolut oder Trade Republic laufen lasst, solltet Ihr darauf achten, dass Ihr immer für eine entsprechende Deckung sorgt. Wichtig ist hierbei auch, dass Eure hinterlegte Kreditkarte ein ausreichend hohes Limit hat. Sofern Ihr beispielsweise jeden Monat 2.000 Euro für regelmäßige Ausgaben über Revolut vorgesehen habt, muss Eure Kreditkarte auch mindestens diesen Rahmen haben, damit alle Aufladungen durchgehen.
Dabei gibt es dann auch meist noch einen netten Nebeneffekt, denn wer seine regelmäßigen Zahlungen über eine der beiden Banken laufen lässt, hat auch einen kleinen Liquiditätsvorteil, da die Kartenabrechnung meist deutlich später vom hinterlegten Girokonto eingezogen wird. Das Geld lässt sich dann zwischenzeitlich beispielsweise auf einem hoch verzinsten Tagesgeldkonto anlegen.
Genau genommen sind Euch von einem möglichen Kreditkartenrahmen keinerlei Grenzen dabei gesetzt, was Ihr alles über Revolut und damit indirekt eine Kreditkarte bezahlen könnt. Von Steuervorraus- oder -nachzahlungen über die Miete und Hypotheken hin zu jeglichen Verträgen oder regelmäßigen Verpflichtungen könnt Ihr jede Transaktion über Anbieter wie Revolut oder Trade Republic laufen lassen.
Verwiesen sei an dieser Stelle allerdings schon einmal darauf, dass Ihr Euch laut Bedingungen der meisten Banken kein Geld auf eigene Konten oder Konten von Freunden überweisen dürft, sofern diese rein dem sogenannten Manufactured Spending, also etwa der reinen Generierung von Meilen, oder der Überbrückung von Liquiditätsengpässen dienen.
Wie funktionieren Überweisungen mit Kreditkarte über Revolut?
Das Revolut Konto als solches ist in der Standardvariante gebührenfrei, wie Ihr in unserem Revolut Girokonto Guide nachlesen könnt. Ich selbst nutze Revolut beispielsweise schon seit Jahren und habe noch nie auch nur einen Cent Gebühren bezahlt. Die Eröffnung geht zudem rasch und ist komplett online möglich – zwar müsst Ihr Euch für das Konto identifizieren, was einige Minuten dauert, aber ansonsten ist die Eröffnung wirklich flott erledigt.
Das bedeutet auch, dass Ihr prinzipiell sofort loslegen könnt, um auch Überweisungen mit einer Kreditkarte tätigen zu können! Vermieter in Deutschland müssen dabei grundsätzlich auch die Zahlung der Miete per Überweisung akzeptieren, selbst wenn es im Mietvertrag anders steht.
Revolut Standard
- Aktion: 10 Euro Willkommensbonus
- Kostenfreie Überweisungen in 36 Währungen
- Kostenlose Aufladung mit Kreditkarten möglich
- Kostenlose VISA Debitkreditkarte
- Keine Fremdwährungsgebühren
- Schnelle Kontoeröffnung ohne Schufa-Abfrage
- 1 RevPoint je 10 Euro (nur bei Aktivierung der Wechselgeld-Funktion)
Neben einigen weiteren Vorteilen, etwa der einfachen und günstigen Umwandlung in andere Währungen und kostenfreien Kartentransaktionen in mehr als 130 Ländern, ist Revolut aus unserer Sicht attraktiv, weil sich das Konto sowohl für Überweisungen als auch Lastschrifttransaktionen anbietet. Guthaben sind zudem durch die Einlagensicherung geschützt.
Revolut ist eine im Jahr 2015 gegründete Neobank, die in Großbritannien ansässig ist und neben einer britischen mittlerweile auch über eine deutsche Banklizenz verfügt, womit Transaktionen im Euro-Raum problemlos möglich sind. Das Unternehmen hat eine Milliardenbewertung und macht mittlerweile auch einen Milliardenumsatz. Die Kundenzahl liegt nach eigenen Angaben im zweistelligen Millionen.
Die Nutzung von Revolut ist nach der Verifizierung im Grunde sehr einfach. Ihr könnt das Konto zwar primär am Smartphone nutzen, dort allerdings über den Button “Einzahlen” problemlos innerhalb von wenigen Sekunden Guthaben aufladen – möglich ist dies per Überweisung oder Kreditkarte. Wichtig ist hier der Hinweis, dass Ihr keine American Express Kreditkarten hinterlegen könnt. Aufladungen mit anderen Kreditkarten sind, sofern es sich nicht um Business-Kreditkarten handelt, dagegen in der Regel kostenlos.
Sobald Ihr das Guthaben aufgeladen habt, seht Ihr dieses innerhalb von wenigen Sekunden auf dem Konto und könnt dann sofort über den Button “Überweisung” eine Transaktion vornehmen. Hier könnt Ihr mit der entsprechenden IBAN problemlos Privatpersonen und Unternehmen als Empfänger hinterlegen, die dann auch direkt gespeichert werden. Bei der Überweisung selbst könnt Ihr dann ganz einfach den Betrag und den Verwendungszweck eingeben und schon ist das Geld dank einer kostenlosen Echtzeitüberweisung in Sekundenschnelle beim Empfänger.
Ist Trade Republic eine gute Alternative für die Zahlung von Miete und Nebenkosten?
Neben dem bekannten Revolut Girokonto bietet auch die deutsche Neobank Trade Republic seit Kurzem ein eigenes kostenloses Girokonto an. Interessant ist dieses insbesondere auch, weil im Rahmen des Trade Republic Tagesgeld alle Einlagen attraktiv verzinst werden, was einen Vorteil gegenüber anderen Konten darstellen kann. Seit den neuesten Änderungen sind via Trade Republic auch Überweisungen, Daueraufträge sowie Lastschriftabbuchungen möglich. Eine deutsche IBAN gibt es natürlich ebenfalls, genauso den Schutz der deutschen Einlagensicherung.
Gleichzeitig allerdings gibt es einen Haken, denn das Trade Republic Konto kann zwar beispielsweise mit einer beliebigen Premium-Kreditkarte oder kostenlosen Kreditkarte aufgeladen werden, allerdings fallen immer Kosten von 1 Prozent der jeweiligen Aufladesumme an. Einzig American Express Kreditkarten werden generell nicht für Aufladungen akzeptiert.
Anders als bei Revolut ist es allerdings möglich, bei Aufladungen mit der Miles & More Kreditkarte für die Aufladungen Meilen zu sammeln. Das ist insoweit spannend, als die Gebühr von 1 Prozent der Summe im Gegenzug für die Generierung von einer Meile (Business) bzw. einer halben Meilen (private Karte) je nach Perspektive durchaus attraktiv sein kann, vornehmlich in Kombination mit dem zusätzlichen Liquiditätsvorteil.
Die Nutzung von Trade Republic in Verbindung mit der Aufladung durch eine Kreditkarte dürfte dennoch nur in Einzelfällen attraktiv sein, weil die Gebühren ansonsten den Vorteil wettmachen. Hier ist Revolut die deutlich bessere Alternative, da keinerlei Gebühren für die Aufladung mit regulären Kreditkarten anfallen.
Trade Republic Classic Card
- Kostenlose Debitkarte – dauerhaft ohne Jahresgebühr
- Weltweit kostenfreie Zahlungen – keine Auslandseinsatzgebühr
- Kostenlose Bargeldabhebungen weltweit (ab 100 Euro)
- 1 Prozent Rückvergütung mit der Saveback-Funktion
- Zinsen auf nicht investiertes Guthaben
- Günstige Trades mit dem verbundenen Depot
Kann ich meine Miete auch mit Amex bezahlen?
Da die American Express Kreditkarten zum Meilen sammeln sehr beliebt sind, erreicht uns auch immer wieder die Frage, ob man die Miete mit Amex bezahlen kann. Dies ist leider aktuell nicht möglich, denn der zwischenzeitliche Umweg über die SumUp Pay Mastercard funktioniert nicht mehr. Ferner gibt es bei Revolut keine Möglichkeit zur Aufladung mit einer Amex Gold Card oder Amex Platinum Card.
Selbst über Umwege wie das Tool Curve funktioniert eine Aufladung nicht mit American Express, sodass die Zahlung der Miete mit Amex bedauerlicherweise keine Option ist. Abzuraten ist auch von Mietzahlungen über PayPal, denn Miet- oder Nebenkostenzahlungen über die Funktion “Geld an Freunde senden” sind nicht erlaubt.
Hintergrund dieses Umstandes dürfte die hohe Gebühr sein, die American Express Händlern und damit auch allen Unternehmen, die Aufladungen mit Kreditkarte ermöglichen, in Rechnung stellt. Zwar gibt es hier keinen festen Satz, allerdings gelten Sätze zwischen 1 und 2 Prozent der jeweiligen Summe als übliche Regel. In einigen Fällen liegen die Gebühren für Händler sogar noch einmal deutlich höher. Man sollte entsprechend nicht davon ausgehen, dass es demnächst eine Möglichkeit geben wird, die Miete mit Amex zu bezahlen.
Lohnt sich die Überweisung der Miete mit Kreditkarte überhaupt?
Grundsätzlich gibt es zwei Gründe, warum die Zahlung der Miete oder der Nebenkosten mit Kreditkarte Sinn ergeben kann. Einerseits zu nennen sind hier mögliche Meilengutschriften, die in der Vergangenheit allerdings attraktiver waren. Andererseits spielt das Thema Liquidität eine entscheidende Rolle.
Darstellen lässt sich dieser Vorteil an einem Beispiel: Wer etwa mit dem Barclays Platinum Double oder auch der kostenlosen Barcalys Visa Kreditkarte sein Konto bei Revolut mit 2.000 Euro zur Zahlung der Miete und der Nebenkosten auflädt, kann sich mit dem richtigen Timing bis zu 60 Tage Liquiditätsvorteil sichern (im schlechtesten Fall sind es knapp über 30 Tage), weil die Abbuchung bei Barclays später erfolgt als bei den meisten anderen Kreditkarten.
Rechnet man nun konservativ damit, dass man wegen dieses Umwegs in der Zwischenzeit anderes Kontoguthaben auf dem Tagesgeldkonto liegen lassen kann und dort einen Zinssatz von 2 Prozent pro Jahr (~ 0,166 Prozent im Monat) erhält, spart jeden Monat über 3 Euro oder auch knapp 40 Euro im Jahr. Nun ist das sicherlich nicht die Welt, aber dank des Zinseszinseffekts kommen so über die Jahre doch stattliche Summen zusammen.
Dabei gilt: je höher die Miete beziehungsweise die per Überweisung oder Lastschrift getätigten Ausgaben, desto positiver der Effekt. Sollte man nur deshalb eine Kreditkarte beantragen? Wohl kaum. Doch sofern man den vergleichsweise kleinen Aufwand nicht scheut und sich ein passendes System mit einer bestehenden Kreditkarte mit möglichst später Abbuchung einrichtet, kann man langfristig Geld sparen!
Wo liegen die Risiken bei der Zahlung der Miete mit Kreditkarte?
Die Möglichkeit, die Miete oder die Nebenkosten legal mit Kreditkarte zu bezahlen, klingt unrealistisch? Nein, denn die Nutzung von Revolut oder auch dem Trade Republic Girokonto für regelmäßige Zahlungen haben wir im reisetopia Team über Jahre getestet und genutzt und sind nie auf Probleme gestoßen. Beide Unternehmen sind über die Jahre zu renommierten Banken aufgestiegen, sodass man sich auch um die finanzielle Solidität keine Sorgen mehr machen muss.
Bei Revolut sollte man gleichwohl bedenken, dass das Geld “nur” über die litauische Einlagensicherung geschützt ist. Das eigene Guthaben ist damit zwar wie in Deutschland bis zu 100.000 Euro geschützt, allerdings erfolgt diese Garantie durch den litauischen Staat, der eine geringere Bonität aufweist als der deutsche Staat. In der Praxis dürfte das vermutlich nie eine Rolle spielen, man sollte diesen Aspekt aber zumindest bei sehr hohen Revolut-Guthaben im Hinterkopf haben.
Ferner ist Revolut dafür bekannt, Konten gelegentlich zu prüfen und dabei Guthaben auch für bestimmte Zeiträume einzufrieren. Zumindest in unserer Erfahrung liegt dabei fast immer auch ein Verstoß gegen die Geschäftsbedingungen vor, der entweder absichtlich oder unabsichtlich erfolgt ist. So wurden die Konten des reisetopia-Teams etwa noch nie gesperrt, selbst eine Warnung ist zu keinem Zeitpunkt erfolgt.
Wer sich also an die regulären Nutzungsbedingungen hält und Revolut nicht etwa rein zum Manufactured Spending nutzt oder sich selbst oft Geld überweist, sollte im Regelfall auf keine Probleme stoßen. Das gilt übrigens auch bei größeren Beträgen, so gab es bei uns selbst bei Zahlungen im niedrigen fünfstelligen Bereich im Monat keinerlei Probleme. Weder Limits bei den Aufladungen noch bei den Überweisungen sind uns dabei bislang als Problem begegnet.
Ein weiteres Risiko sind Kosten, die man entweder übersieht oder die noch zukünftig kommen könnten. So war es beispielsweise bis 2022 möglich, das Revolut-Konto auch mit einer Business-Kreditkarte von Miles & More aufzuladen. Dies ist mittlerweile nur noch mit zusätzlichen Gebühren möglich (auch über den Umweg Apple Pay). Zudem kann es vorkommen, dass Anbieter die Einzahlung als Bargeldtransaktion einstufen und entsprechend keine Meilen oder Punkte für eine Aufladung mehr gutschreiben, so etwa bei Barclays und der DKB.
Andere Anbieter nehmen durch diese Einstufung als Bargeldtransaktion sogar eigene Gebühren, was etwa bei der N26 Karte der Fall ist. Generell nicht möglich ist eine Aufladung zudem mit der American Express Gold Card oder der American Express Platinum Card, was auch dann gilt, wenn man eine Aufladung mit Apple Pay vornimmt.
Zuletzt muss man noch mit dem Risiko leben, dass etwa Vermieter, andere Überweisungsempfänger oder Lastschriftgeber die (teilweise noch genutzte) litauische IBAN-Nummer als wenig seriös wahrnehmen oder gar komplett ablehnen. Zwar sind Empfänger innerhalb des SEPA-Raums verpflichtet, Zahlungen mit einer SEPA-IBAN zu akzeptieren (das gilt auch für Lastschriftzahlungen), aber das schützt Euch natürlich nicht zwingend vor Problemen. Ich hatte zwar selbst noch nie größere Schwierigkeiten mit dieser Thematik (außer bei der Hinterlegung der IBAN bei Lastschriften), allerdings kann dies sicherlich in dem einen oder anderen Einzelfall anders sein.
Welche Kreditkarten eignen sich am besten zum Meilen sammeln?
Grundsätzlich ist das Meilen sammeln für die Zahlung der Miete oder der Nebenkosten auch weiterhin möglich, allerdings gegenüber früher mit Einschränkungen. Einzig die Payback Visa Flex+ Kreditkarte ermöglicht dies dank der weiterhin möglichen Aufladung des Revolut-Kontos ohne Kosten komplett kostenfrei. Bedauerlicherweise ist die Karte allerdings nicht sonderlich attraktiv, da es unter anderem nur eine Meile je fünf Euro Umsatz gibt, sodass bei einer Revolut-Aufladung von beispielsweise 1.000 Euro im Monat nur 200 Payback Punkte gutgeschrieben werden.
Payback Visa
- 1 Punkt pro 5 Euro sammeln
- Kein Punkteverfall bei Kartenbesitz
- Gebührenfreie Zahlungen weltweit
- Kostenlose Bargeldabhebungen im Ausland
Wer einen Umweg und moderate Gebühren nicht scheut, kann theoretisch zudem auch andere Kreditkarte zum Meilen sammeln nutzen. Möglich ist etwa eine Aufladung des neuen Trade Republic Kontos mit dazugehöriger Trade Republic Card mit entsprechender Meilengutschrift bei der regulären Miles & More Kreditkarte. Dafür fallen allerdings 1 Prozent Gebühren an. Ob sich das lohnt, hängt vom Einzelfall ab.
Generell nicht für diesen Weg genutzt werden können alle anderen bekannten Meilen-Kreditkarten wie die American Express Gold Card Rosé, die Payback American Express Kreditkarte oder auch die Eurowings Kreditkarten. Entweder können die Konten generell nicht mit Karten des Anbieters aufgeladen werden (Amex) oder die Aufladung bringt keine Meilengutschrift (Barclays).
Fazit zur Zahlung von Miete & Nebenkosten mit Kreditkarte
Die Miete und Nebenkosten mit Kreditkarte zu bezahlen, kann mehrere positive Effekte haben. Mittlerweile ist dabei insbesondere die zusätzliche Liquidität ein Vorteil. Das Sammeln von Meilen durch Überweisungen hat dagegen mittlerweile an Relevanz verloren, wenngleich es weiterhin vereinzelte Möglichkeiten gibt. Zudem sollte man auch die Nachteile im Blick haben und muss bedenken, dass dieser Weg oft etwas mehr Aufwand ist als eine reguläre Lastschriftabbuchung. Wer diese Zeit investieren möchte, kann sich dank der Zahlung mit Kreditkarte allerdings große Liquiditätsvorteile verschaffen und auch ein paar Meilen nebenbei mitnehmen.
Wir nutzen zwar die BW Karte aber ehrlich 1:5ist schon fraglich. Haben in einem 15.000 Payback Punkte gemacht, ist aber auch etwas Aufwand. Man könnte auch einfach 150 Euro ausgeben und die Punkte kaufen…
Ich wohne für 18 Monate berufsbedingt in Nordrhein-Westfalen. Ich habe mir eine Wohnung bei Airbnb gemietet. Auf Airbnb kann man auch Langzeitaufenthalte buchen. Dann wird der Preis pro Monat angezeigt. Bei Airbnb ist natürlich meine American Express Platinum als Zahlungsquelle hinterlegt. D.h. meine Miete bezahle ich legal mit meiner American Express 🙂
Liebes Reisetopia Team, zum aktuellen Zeitpunkt sollte das so nicht mehr gehen bzw. unlukrativ sein, da mit der MM Card keine Meilen mehr fürs Geld überweisen ausgeschüttet werden. Somit sollte der Umweg über Revolut sich nicht mehr lohnen – oder hab ich da einen Knoten im Kopf ?! Viele Grüße Claudia
Liebe Claudia,
vielen Dank für den Hinweis! Du hast recht, das geht so tatsächlich nicht mehr und dementsprechend sind die Informationen in dem Guide veraltet. Wir werden ihn entsprechend zeitnah überarbeiten.
Hallo, trotzdem sehr spannend hier. Wie weit seit ihr mit der Überarbeitung und Aktualisierung? Gibt es was neues? Ich habe mich schon gefragt, ob ich meinen Vermieter zur Zahlung via Paypal->Amex überreden kann. 🙂
Hallo Christian, vielen Dank für deine Nachfrage. Wir befinden uns noch im Prozess und geben Bescheid, sobald alles fertig ist 🙂 Liebe Grüße!
Ich habe das Revolut-Konto gerade erst eröffnet und habe gleich eine deutsche IBAN mit DE bekommen. Ich habe irgendwo gelesen, dass sie jetzt nach und nach auf nationale IBANs umstellen wollen.