Eine Fünf-Sterne-Fluggesellschaft ist die Lufthansa offiziell nicht mehr. Dementsprechend arbeitet die Lufthansa weiter am neuen Ruf und will für weitere Zusatzleistungen Gebühren erheben.
Bei vielen Fluggesellschaften ist es bereits gang und gäbe, dass Passagiere für jegliche Zusatzleistungen über die Beförderung hinaus Gebühren zu zahlen haben. Bei der Lufthansa wirkt dieser Schritt auf den ersten Blick eher unpassend, soll aber schon bald folgen. Wie unter anderem Der Westen berichtet, sollen schon bald neue Gebühren für diverse Zusatzleistungen erhoben werden.
Der Fünf-Sterne-Baukasten?
Erst das Lufthansa-Bodenpersonal, dann die Cockpitbesatzung – innerhalb kürzester Zeit wurde ein Großteil der Belegschaft zum Streik aufgerufen. Der zweite Warnstreik der Piloten konnte erst vor wenigen Tagen noch kurzfristig abgewendet werden. Dafür stehen Lohnerhöhungen und Inflationsausgleich ins Haus, die finanziert werden müssen. Eine Möglichkeit stellen Gebühren für Zusatzleistungen dar, wie man sie sonst nur von den klassischen Lowcost-Carriern kennt. Doch auch bei der ehemaligen Fünf-Sterne-Fluggesellschaft erwägt man diese Option schon seit einer Weile. Erst in diesem Jahr wurde die Sitzplatzreservierung im günstigsten Tarif, dem Economy Light Tarif, mit Gebühren belegt. Nun plant die Lufthansa aber die Ausweitung auf viele weitere Optionen.
Das Flugerlebnis würde damit ein Baukasten werden, welches sich jeder Passagier individuell zusammenstellen soll. Gebühren für Handgepäck, Aufgabegepäck, Sitzplatzreservierungen und Snacks und Getränke könnten damit bei der Lufthansa noch mehr Einzug erhalten. Dabei soll die neue Gebührenstruktur nicht vor der Business Class haltmachen. So könnte man auch nach britischem Vorbild Sitzplatzreservierungen für die besten Sitze in der Kabine zukünftig kostenpflichtig machen. Die Lufthansa-Tochter Swiss setzt das bereits durch, klammert dabei aber Vielflieger aus – ganz ähnlich wie eben das Pendant British Airways. Welche Gebühren genau kommen sollen und wann diese umgesetzt werden, ist bislang noch nicht offiziell bestätigt. Diverse Foren teilen momentan aber mit, dass die Umsetzung nicht mehr weit entfernt sei.
Fazit zu den neuen Lufthansa-Gebühren
Während das Passagieraufkommen immer weiter zulegt, und auch die Lufthansa wieder in die schwarzen Zahlen fliegt, sucht der Kranich nach weiteren Einnahmequellen. Zusätzliche Gebühren sollen bereits seit längerer Zeit mehr als nur ein Gedankenspiel des Managements der Lufthansa sein. Nachdem die Corona-Pandemie nun mutmaßlich überwunden wurde, will die Lufthansa in die Offensive gehen. Mit der Vormachtstellung auf dem deutschen Markt und dem internationalen Expansionskurs will man die Situation bestmöglich ausnutzen und schon bald eine neue Gebührenstruktur für optionale Zusatzleistungen einführen. Welche Gebühren, wie hoch diese sein werden und wann diese kommen sollen, ist bislang noch nicht offiziell bestätigt. Laut diversen Onlineforen soll die Umsetzung aktuell aber in der letzten Phase sein.
FR bietet einen günstigen Transport von A nach B, alles weitere kostet extra.
LH dagegen löst aus dem bis dahin existierenden Paket immer mehr Bestandteile heraus und nennt diese dann “Zusatzleistungen”, wobei der bisherige (Premium)Flugpreis der gleiche bleibt.
Im Supermarkt nennt man die Reduzierung des Inhaltes bei gleichbleibendem Verkaufspreis bekanntlich Mogelpackung. Nichts anderes macht LH, auf besonderen Kundenwunsch natürlich…
“Gebühr für Zusatzleistung” ist eigentlich nicht richtig.
Was wir beobachten, ist eine Aufsplittung einer früheren Mischkalkulation in ihre Einzelkomponenten.
Vorgemacht haben es Ryanair & Co. Der Flug selbst ist für 10€ (wenn man früh genug dran ist) erhältlich und dann kommen endlose weitere Suggestivfragen, ob man denn wirklich nicht Option X für y€ dazubuchen möchte.
Der Lohn seitens der Billigflieger: ein hervorragender Platz in den Preissuchmaschinen für Flugreisen.
Die meisten Kunden suchen nun einmal schwerpunktmäßig nach dem Preis, an zweiter Stelle stehen vielleicht noch Reisedauer, Anflug- und Ankunftszeit. So etwas wie Sitzbreite und -abstand ist als Suchkriteium überhaupt nicht möglich, zumindest bei den mir bekannten Suchmaschinen, den Hinweis, ob der Tarif Gepäck einschließt, bekommt man nur auf ausdrückliche Nachfrage, Sitzplatzreservierung sowie Verpflegung an Bord sind ebenfalls keine wählbaren Suchkriterien.
Da passiert, was passieren muss, ist ja nicht nur im Luftverkehr so. Jeder Autokäufer kennt das absolut gleiche Spiel.
Wir haben gerade erst einen Flug nach Asien gebucht für Anfang November 22, Premium Eco, und durften bereits 40 € für jeden Sitzplatz in jede Richtung drauflegen. Das erste Mal nach 20 Jahren, Vielflieger, Stammkunde. Da wird kein Unterschied mehr gemacht.
Es sieht mir danach aus, dass die LH eine Strategie ausarbeitet um auch die letzten noch verbliebenen Kunden loszuwerden. Streiks Flugstreichungen, Flugausfaelle reichen nicht aus … habe dummerweise einen LH Flug nach NZ gebucht, fast alle 2 Wochen ändert sich der Flugplan, soll dann den Service zurückrufen .. was nahezu unmöglich ist, wenn man nicht mehrere Stunden in der Warteschleife verbringt. LH sollte mal zuerst die Hausaufgaben machen und Kundenservice bieten, bevor man sich über weitere Gebühren Gedanken macht. Es gibt aber zum Glück alternativen mit besserem Service ….
Es gibt bei der LH zwei Cash-Cows: USA und Ostasien. Offenbar setzt man alles dran, das Ostasiengeschäft durch eine immer größer werdende Lücke beim Service in Relation zu den asiatischen Airlines einzudampfen.
Da kann man Lufthansa nur gratulieren. LH versucht jetzt Ryanair & Co noch zu toppen.
Da seh ich schon nächstes Jahr die 3 oder 2 Sterne Bewertung.
Mehr hat LH dann auch nicht verdient.
Hat jemand mal kurz ein paar Argumente parat, warum man dann noch mit der bald vielleicht nur noch drei-Sterne-Airline (und dann überteuerten) Lufthansa fliegen sollte?
Ich habe denen lange zugute gehalten, dass sie auch im Corona-Chaos den Flugbetrieb aufrecht erhalten haben, aber der Bonus ist langsam aufgebraucht.
Zum Glück gibt es noch genügend andere Airlines…
Ach ja? Wo denn innerhalb Deutschland?
Die LH ist auf dem besten Weg.
Zur 3* Fluggesellschaft.
Hmmm…. und wie unterscheidet sich dann der Fünf-Sterne-Baukasten der Lufthansa vom Null-Sterne-Baukasten von RyanScare?
„ Erst in diesem Jahr wurde die Sitzplatzreservierung im günstigsten Tarif, dem Economy Light Tarif, mit Gebühren belegt.“
Falsch. Sitzplatzreservierung kostet schon länger.
Neu ist die Gebühr für Sitzplatzwahl bei Online Check-In. 😉
Genau das ist damit gemeint (über den hinterlegten Link auch nachzulesen) 😉
Allerdings ist dies missverständlich geschrieben. Kostenlose Sitzplatzreservierung ist etwas anderes als kostenpflichtige Sitzplatzwahl beim Check-In.