Das nächste selbst verschuldete Chaos am BER? Der Wintereinbruch in Berlin und Brandenburg sorgte bis zum Nachmittag für massive Verzögerungen.

Es ist Freitag, der 10. Dezember 2021, und Berlin/Brandenburg ist in einen weißen Teppich gehüllt. Während einige wohl kaum noch mit Schnee im Winter gerechnet haben – wie offensichtlich der Berliner Hauptstadtflughafen – sind solche Witterungsbedingungen für die meisten wohl keine Überraschung. So oder so sorgten Schneefall und Tiefsttemperaturen um die Null Grad Celsius für massive Verspätungen, wie der BER selbst via Twitter mitteilte.

Winter-Überraschungs-Wonderland

Die Liste der Klischees in Berlin ist lang! Ist es zu warm, fährt die S-Bahn nicht, ist es zu kalt auch nicht. Da reiht sich der Hauptstadtflughafen perfekt in die Liste ein. Etwas mehr als ein Jahr ist der BER der Motor der Bundeshauptstadt, nachdem der altehrwürdige Flughafen-Tegel gleichzeitig schließen musste. Nach einem entspannten Start inmitten der Corona-Krise zeigen sich bereits jetzt die vielen Schwachstellen des neuen alten Flughafens. Neben den schon im Vorfeld prognostizierten Kapazitäts- und Architekturproblemen gesellten sich im Sommer dieses Jahres die erwartbaren Folgeschäden und weitere Probleme, die zwischenzeitlich zum Chaos und den Flughafen nicht mehr aus den Schlagzeilen führte. Da erscheint es wenig verwunderlich, dass auch ein paar Schneeflocken bereits für Verspätungen am Flughafen Willy-Brandt sorgen.

Zumindest twitterte das die Betreibergesellschaft FBB am späten Vormittag. Im Tweet heißt es, dass es witterungsbedingt und wegen der nötigen Enteisung der Flugzeuge zu Verspätungen kommt. Dafür bittet der BER um Verständnis. Tatsächlich befinde ich mich gerade am Flughafen und kann das Treiben aus der Lufthansa Business Lounge heraus beobachten. Mittlerweile hat der Schneefall in Berlin aufgehört. Das Vorfeld sowie die Startbahnen sind vom Schnee befreit. Zu signifikanten Verzögerungen kommt es aktuell ebenfalls nicht. Am Morgen und im Laufe des Mittags bis zum frühen Nachmittag kam es jedoch vermehrt zu Verspätungen, wie auch ein Blick auf Flightradar24 verrät. Mittlerweile scheint die Lage jedoch wieder unter Kontrolle zu sein. Auch für den größten deutschen Flughafen Deutschlands ist heute Nachmittag Schnee vorhergesagt. Mein Flug geht über Frankfurt, daher werde ich beobachten können, ob es auch hier umgehend zu Verspätungen kommen wird.

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Eigentlich wollte der Hauptstadtflughafen Berlin-Brandenburg die Krise vom Sommer und Herbst überwunden haben. Wegen der Schlagzeilen schaltete sich sogar das Bundesverkehrsministerium ein. Die Betreibergesellschaft musste Bericht erstatten und die vielen großen und kleinen Probleme und Zwischenfälle erklären. Gleichzeitig geht es um den Flughafen ums Überleben. Die Schulden des BER belaufen sich aktuell auf 4,5 Milliarden Euro, eine Summe, die der Flughafen in absehbarer Zeit nicht zurückzahlen können wird. Deshalb fordert auch die neue Flughafenchefin Aletta von Massenbach, dass eine deutliche Entschuldung stattfinden solle. Doch die Politik mauert vermehrt dagegen. Auch gegen die zweite Option, das Eigenkapital des Airports um 2,4 Milliarden Euro aufzustocken, scheint den Inhabern um Berlin, Brandenburg und dem Bund nicht zu schmecken. Mit der Eröffnung der zweiten Startbahn wollte der BER wieder in bessere Zeiten abheben.

Fazit zum Wintereinbruch am BER

Schnee im Dezember ist in Mitteleuropa zwar in der Vergangenheit eine Seltenheit geworden, dennoch ein erwartbarer Umstand. In Berlin sorgt schon die erste Schneeflocke für ein nicht erwartbares Chaos. So auch am BER am Freitagmorgen. Temperaturen am Minusbereich und Schneefall sorgten für massive Verzögerungen bis zum Nachmittag. Als Grund nennt die Betreibergesellschaft Stau an den Enteisungsstationen. Mittlerweile scheint das Problem jedoch vorerst bewältigt, wie ich selbst am Flughafen aktuell beobachten kann.

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Autor

Alexander Fink ist als Content Editor seit Januar 2021 für reisetopia tätig. Zuvor war er als Account Manager in der Industrie beruflich unterwegs und schrieb von seinen Reiseerfahrungen im eigenen Blog. Heute ist er Euer Ansprechpartner für alle Airline- und Kreditkartenthemen.

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  • Ein wenig sollte man schon die Kirche im Dorf lassen.

    Schneefall heißt immer zumindest “Start- und Landebahn räumen”. Das dauert auch beim parallelen Einsatz mehrerer Räumfahrzeuge eine Weile und in dieser Zeit kann halt kein Flugzeug starten oder landen.

    Bei mehr als einer Bahn kann man ein wenig optimieren, solange nicht ohnehin beide Bahnen an ihrer Kapazitätsgrenze laufen.

    Enteisen ist eine andere Sache. Das kann man durchaus gut oder “weniger optimal” organisieren.

  • Von zwölf Enteisungsfahrzeugen standen wohl nur acht zur Verfügung. Grund war oder ist mal wieder Personalmangel.
    Wenn dem so war, wann bringt der Flughafen es endlich mal fertig, das Personal VOR dem Beginn irgendwelcher Ereignisse ( Winter, Ferien ) angemessen zu planen?
    Ich kann es auch nicht mehr hören die Flughafengesellschaft hat keine Einfluss darauf, da es in den Händen der Subunternehmer liegt.
    Es ist einfach nur noch zum ko……

    • Es ist kein Subunternehmer! Dies nennt sich Abfertigungslizenz, die nach 7 Jahren ausläuft und dann kann sich jede Firma in Europa bewerben. Und solche Verfahren gelten EU weit…. Wenn Sie sich schon die Antwort selbst geben, dann schauen Sie soweit hinter den Tellerrand, damit Sie das große ganze verstehen. Und am besten bevor Sie auf Ihren handgewebten Teppich Ko…. 😛

  • War gestern betroffen. Nur peinlich die Schuldzuweisungen. 2 Std Verspätung. Anschlussflug verpasst. Der Grund:Wisag, dass für die Enteisung zuständige Subunternehmen war personell unterbesetzt. Selbst der ground manager konnte niemanden (!) bei der Wisag telefonisch erreichen. Ein Skandal. Es ist ein Trauerspiel!

    • Hallo Alex,
      das sind wirklich alles andere als erfreuliche Nachrichten. Besonders der verpasste Anschlussflug ist sehr ärgerlich. Hoffentlich bist Du am Ende doch noch gut an Dein Ziel gekommen. Hoffen wir mal, dass sich die Situation am BER bald verbessert.

      LG

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