Das Coronavirus hat der südostasiatische Inselstaat Singapur weitestgehend gut im Griff. Dies liegt daran, dass Singapur keine ausländischen Reisende ins Land lässt – doch das könnte sich schon bald ändern.

Für mehrere Monate schottete sich Singapur nahezu vollständig von der Welt ab. Zum Anfang der Pandemie konnte man noch in Singapur einreisen. Zu dem Zeitpunkt war es bereits leer wie nie zuvor in der Marina Bay. Nur wenige Tage nach der Ankündigung der USA, die Einreise aus der EU zu verbieten, schloss auch der Inselstaat seine Grenzen. Diese könnten sich nun bald wieder öffnen, geht es nach dem Verkehrsminister Ong Ye Kung, wie das Nachrichtenportal The Straits Times berichtet. Für Reisende aus Neuseeland und Brunei ist die Einreise unter bestimmten Voraussetzungen ab dem 1. September wieder möglich.

Singapur hat das Coronavirus im Griff – das Virus die Wirtschaft

Singapur zählt rund sechs Millionen Einwohner. Bisher gab es nur 56.000 bestätige Fälle, was rund einen Prozent der Bevölkerung ausmacht. Bedenkt man auf welcher Fläche die Menschen leben, fällt die Infektionsrate tatsächlich ziemlich niedrig aus. Die geringen Infektionszahlen resultieren auch durch die strikten Einreisebestimmungen Singapurs. Diese machen eine Einreise zum jetzigen Zeitpunkt unmöglich. Lediglich Reisende aus China und Malaysia haben Glück. Aktuell verfügt Singapur über gegenseitige Einreisegenehmigungen am Flughafen für Besucher aus China und Malaysia, die sich auf Geschäfts- und Dienstreisen befinden. So müssen Reisende aus China, die nach Singapur reisen, sich 48 Stunden vor Abflug und nach der Landung einem Covid-19-Abstrich-Test unterziehen. Rund 15 Millionen Besucher zählt der kleine Inselstaat jährlich. Damit ist der Tourismus ein fester Wirtschaftssektor, wenngleich die Wirtschaft Singapurs von dem internationalen Handel lebt.

Nun soll der Tourismus wieder gestärkt werden. Während der Flughafen Changi Airport bereits für den Transit nutzbar ist, sollen nun auch wieder Einreisen stattfinden dürfen – ohne 14-tägige Quarantäne in der Handelsmetropole. Dass sich der Flughafen Changi jedoch trotz möglicher Wiederaufnahme des Reiseverkehrs nur langsam erholen könnte, wird auch nochmal im Youtube Video des Nachrichtenportals deutlich.

Der Plan zur Einreise der Touristen soll sich jedoch auf bestimmte Länder beschränken, die das Coronavirus ähnlich unter Kontrolle haben wie Singapur und nur geringe Infektionszahlen aufweisen. Doch welche Länder kommen für diese Abkommen überhaupt infrage?

Wer darf zukünftig wieder einreisen?

Zum jetzigen Zeitpunkt dürfen lediglich Geschäftsreisende aus China und Malaysia einreisen. Reisende aus diesen beiden Ländern sollen bald auch wieder zu Urlaubszwecken Singapur besuchen dürfen. Aus diesen beiden Ländern strömen die meisten Reisenden nach Singapur. Es wird erwartet, dass Singapur Abkommen mit Australien, Japan und Neuseeland beschließen wird, die sowohl Geschäftsreisen als auch Urlaubsreisen wieder möglichen machen sollen. Reisende aus Australien und Japan machen ebenfalls einen Großteil der jährlichen Touristen in Singapur aus. Ob ein solches Abkommen mit Deutschland und anderen europäischen Staaten beschlossen wird, ist jedoch noch nicht bekannt. Erwartet wird, dass Urlaubsreisen noch in diesem Jahr wieder möglich sind – sofern bis dahin wirklich Abkommen zwischen den Staaten beschlossen sind.

Singapur Marina Bay Sands

Our challenge is to restore passenger volume, while keeping virus transmission under control. When it comes to the fate of Singapore, the following truth holds: To survive, we have to keep our borders open. To thrive, we have to connect to the world. To prosper, we have to be a hub of the global economy.

Ong Ye Kung in der The Straits Times

Dass schon bald wieder Touristen in das Land strömen dürfen, stärkt nicht nur den Tourismus, sondern auch die Luftfahrtbranche. Besonders Singapore Airlines dürfte das freuen. Kürzlich veröffentlichte die Airline verheerende Zahlen. Mit verschiedensten Maßnahme möchte Ong Ye Kung das Fluggastaufkommen in den kommenden Monaten auf 40 Prozent des Vorjahresniveaus anheben. Dieser Wert stellt immer noch einen katastrophalen Einbruch dar – aber verglichen mit den aktuell unter zwei Prozent gegenüber des Vorjahresmonats, ist dieser Wert gleichzeitig ein hoher Anstieg.

Grünes Licht für Reisende aus Neuseeland und Brunei – mit Einschränkungen

Während Geschäftsreisende aus China und Malaysia bereits einreisen dürfen, ist es nun Reisenden aus Neuseeland und Brunei ab dem 1. September 2020 möglich nach Singapur einzureisen. Mit dem Air Travel Pass können Reisende den Inselstaat wieder besuchen, doch dabei gilt es einiges zu beachten:

  • ein gültiger Air Travel Pass ist zwingend erforderlich
  • vor Einreise muss man sich nachweislich 14 Tage in Neuseeland / Brunei aufgehalten haben
  • bei Einreise wird ein Coronatest durchgeführt
  • bis zum Erhalt des Testergebnisses muss man sich in einem Hotelzimmer isolieren
  • die App TraceTogether muss auf das Smartphone heruntergeladen sein

Sowohl die gültigen Buchungsbestätigungen als auch der Air Travel Pass sowie die App muss vor dem Boarding dem Servicepersonal vorgezeigt werden. Gleiches gilt bei Einreise. Sofern man die gewünschten Dokumente nicht vorzeigen kann wird sowohl die Beförderung als auch die Einreise untersagt. Die TraceTogether App muss noch bis zu 14 Tage nach Ausreise installiert bleiben, um eine mögliche Infektion den Behörden elektronisch zu melden.

Fazit zu einer möglichen Grenzöffnung Singapurs

Eine vollständige Grenzöffnung wird es in den kommenden Monaten in Singapur nicht geben, Touristen allerdings schon, geht es nach dem hiesigen Verkehrsminister Ong Ye Kung. Reisende aus ausgewählten Ländern, die ähnlich niedrige Infektionszahlen aufweisen wie Singapur selbst, könnten schon bald wieder in Singapur einreisen – unabhängig des Reisegrundes. Der Tourismus gilt in Singapur als wichtiger Wirtschaftsfaktor, der hoffentlich bald wieder gedeiht. Leider bewegen wir uns noch im Konjunktiv, eine Entscheidung wird von vielen herbeigesehnt. Ich persönlich reise gerne nach Singapur und hoffe, dass ich zumindest im kommenden Jahr wieder einreisen darf – negative Coronatests vorausgesetzt.

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