Eigentlich waren sich sowohl Experten als auch Normalbürger sicher, dass sich die Luftfahrtbranche nach der Coronakrise zu alter Stärke aufrafft. Die chinesische Luftfahrtbehörde hat nun Zahlen veröffentlicht, die nicht für eine schnelle Erholung des Flugverkehrs sprechen.

Kaum eine Branche leidet so sehr unter den Auswirkungen der Coronakrise wie die Luftfahrtbranche. China hat vor etwa drei Wochen den Flughafen in Wuhan, dem Epizentrum des Virus, für kommerzielle Flüge freigegeben. Die chinesische Luftfahrt erholt sich nur sehr langsam von der Corona-Pandemie. Sorgen machen sich vor allem seitens des internationalen Linienluftfahrtverbands IATA breit, denn die chinesische Luftfahrt hat scheinbar Startprobleme.

Zahl der Passagiere 8 Prozent höher als im Vormonat

Bei den Kollegen von Aero.de wird berichtet, dass laut Aussagen der chinesischen Luftfahrtbehörde die Zahl der Passagiere nur um rund 8 Prozent im Vergleich zum vorherigen Monat gestiegen ist – und das, obwohl alle Flughäfen des Landes wieder geöffnet haben. Verglichen mit demselben Tag des Vorjahres, dem 21. April 2019, betrug das Passagieraufkommen gerade mal 30 Prozent des Vorjahresniveaus.

Air China Airbus A350

Aus Berichten der IATA geht zudem hervor, dass die chinesischen Bürger kaum Urlaubsreisen buchen, sondern lediglich für Geschäftsreisen oder nationale Reisen ins Flugzeug steigen. Eine Überraschung ist das allerdings nicht, da viele Grenzen im Ausland weiterhin geschlossen sind und der internationale Flugverkehr erlahmt ist. Der IATA-Chefökonom Brian Pierce zeigt sich angesichts der Entwicklungen besorgt, da auch in Ländern mit sinkenden Infektionszahlen kein Aufschwung bezüglich der Flugbuchungen zu verzeichnen sind. Die IATA-Spitze hält das fehlende Vertrauen der Bürger in die Luftfahrt für das Problem.

Auf Nachholeffekte im Leisure-Segment ist zu hoffen

Um dagegen anzukämpfen und so die Gäste zurückzugewinnen, werden erhöhte Hygiene- und Sauberkeitsmaßnahmen bei Flügen in Erwägung gezogen. Von einem Mindestabstand durch das Freilassen von Sitzen im Flugzeug sieht die IATA aufgrund von Vermeidung von unwirtschaftlichem Fliegen ab. Denn erst ab 70 Prozent könne man wirtschaftlich fliegen, mit dem freien Mittelsitz wäre auf Kurzstrecken jedoch nur etwa eine Auslastung von knapp 66 Prozent möglich. Stattdessen schlägt der IATA-Chef de Juniac eine Maskenpflicht vor, wie sie bei manchen Airlines und Ländern schon eingeführt wurde.

Bei touristischen Reisen ist so auf einen Aufschwung im kommenden Jahr zu hoffen. Die Leute wollen nach monatelanger Isolation und anderen Einschränkungen sicherlich wieder die Welt sehen und bereisen. Problematisch könnte dabei allerdings werden, dass durch die Krise viele an Geldnot oder Existenzängsten leiden und die finanziellen Mittel, die dann noch da sind, lieber anderweitig ausgegeben werden könnten.

Fazit zu den fehlenden Fortschritten bei der Genesung der chinesischen Luftfahrt

Es ist klar, dass aktuell kaum Chinesen international in den Urlaub verreisen, da viele Staaten auf der Welt ihre Grenzen weiterhin geschlossen haben und Reisen so kaum möglich ist. Eine wirkliche Einschätzung des Reiseverhaltens der Chinesen kann man wohl erst dann machen, wenn die weltweiten Einschränkungen und Einreiseverbote aufgehoben sind. Trotz allem klingen die Voraussagen der IATA nicht sonderlich optimistisch, weshalb es jetzt abzuwarten gilt, wie sich die chinesische Luftfahrt in den nächsten Wochen und Monaten erholt. Wir hoffen natürlich das Beste!

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Autorin

Stella war schon als Kind am liebsten auf Reisen - das hat sich bis heute nicht geändert. Sie fühlt sich überall auf der Welt zu Hause und zeigt Euch so jeden Tag spannende Einblicke auf reisetopia! 

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