Nachdem vor kurzem zum nunmehr dritten Male die Verhandlungen zwischen der Lufthansa und der Flugbegleiter-Gewerkschaft UFO scheiterten, dauerte es nicht lange, bis die Arbeitnehmerorganisation mit neuen Streiks drohte.
Die geplanten Arbeitskämpfe könnten dieses Mal allerdings deutlich schwerwiegender ausfallen, wie die Unabhängige Flugbegleiter Organisation bekannt gab. Wann genau die Streiks stattfinden sollen, steht noch nicht fest. Aber es gibt auch dieses Mal wieder eine letzte Hoffnung auf Schlichtung.
UFO sieht sich zu “deutlich ausgeweiteten Maßnahmen” gezwungen
Für den kommenden Mittwoch um 14 Uhr hat UFO eine Pressekonferenz in Mörfelden-Walldorf, in Südhessen, nahe Frankfurt einberufen. Dort könnte die Flugbegleiter-Gewerkschaft die neuen Streiks in der Lufthansa-Kabine bekanntgeben. Die nun drohenden Arbeitskämpfe sollen laut Gewerkschafts-Sprecher Nicoley Baublies in einem “deutlich ausgeweiteten” Maße stattfinden, um mehr Druck auf den Kranich-Konzern ausüben zu können. Zu diesem Schritt sieht sich UFO gezwungen, da zum wiederholten Male gemeinsame Gespräche zwischen der Lufthansa und der Arbeitnehmerorganisation der Flugbegleiter zuletzt gescheitert war. Der vergangene Termin sollte eigentlich die lang ersehnte Einigung bringen oder zumindest den Weg zu einer solchen bereiten.
Die neuen Streiks könnten im schlimmsten Falle gar unbefristet stattfinden, da UFO die bisherigen Streiks als im Grunde erfolglos abtat. Bei vergangenen Arbeitskämpfen bei der Lufthansa Kernmarke und der Tochtergesellschaft Germanwings, waren insgesamt gut 2.000 Flüge ausgefallen.
Lufthansa sucht weiterhin das Gespräch
Bevor es jedoch zu neuen Streiks kommt, möchte die UFO laut Baublies noch ein weiteres Mal versuchen, die tariflichen Ziele bei der Lufthansa durchzusetzen und zwar auf dem “klassischen Verhandlungsweg”. Sollte aber auch dieser Weg wieder scheitern, sieht sich die Gewerkschaft zu erneuten Arbeitskampfmaßnahmen gezwungen. Und da die bisherigen Streiks nicht den erhofften Erfolg brachten, sollten etwaige neue Maßnahmen eben deutlich ausgeweitet werden.
Wann genau die neuen Streiks stattfinden könnten, ist noch gänzlich unbekannt. Bis zum 2. Februar unterliegt UFO außerdem noch einer Friedenspflicht, erst danach sind neue Arbeitskämpfe möglich. Indes sucht die Lufthansa auch weiterhin das Gespräch mit der Gewerkschaft ihrer Kabinen-Crews und bezeichnete die drohenden Streiks als den “falschen Weg in einem Tarifkonflikt”. Wie eine Lufthansa-Sprecherin weiter ausführte, brauche es “eine Lösung für die 22.000 Kabinenmitarbeiter. Und diese Lösung kann man nur in Gesprächen und nicht in Streiks finden. Wir brauchen Perspektiven in den offenen tariflichen Fragen.”
Fazit zu den drohenden Streiks bei Lufthansa
Auch weiterhin bleibt nur zu hoffen, dass sich die Lufthansa und UFO möglichst bald einigen. Schließlich könnten die vergangenen Streiks nur ein kleiner Vorgeschmack dessen gewesen sein, was Kranich-Passagieren bald noch drohen könnte. Unbefristete Streiks wären in jedem Fall eine Art ‘SuperGAU’ und die Folgen noch gar nicht abzusehen. Beim Kranich scheint kaum ein Jahr zu vergehen, indem keine neuen Arbeitskämpfe stattfinden oder zumindest drohen. Noch ist Zeit 2020 anders verlaufen zu lassen.