In den letzten Tagen und Wochen haben wir von etlichen Lesern berichtet, die aus Traumdestinationen wie Dubai, Uruguay oder Kolumbien aufgrund der Corona-Krise überstürzt abreisen mussten oder sogar am Urlaubsziel, wie etwa Australien, strandeten. Heute berichten wir von Christel Caulet, der Chefredakteurin von Jet-Lag-Trips, die in Lissabon mit dem Coronavirus und den Auswirkungen konfrontiert wurde.
Als Christel Caulet und ihr Mann glücklich und gelassen für ein Wochenende nach Lissabon aufbrachen, konnten sich beide noch nicht vorstellen, was geschehen würde. Denn während des Wochenendes verkündete der französische Präsident einen Lockdown für das ganze Land.
Auch Ihr habt eine Reise-Geschichte zur aktuellen Situation parat? Schickt uns die Geschichte an [email protected] und wir veröffentlichen auch Eure Geschichte! Alle Details gibt es auch noch einmal hier.
Ein Wochenende in Lissabon
Unsere Ankunft in Lissabon war perfekt. Der strahlende Sonnenschein, die Authentizität und die natürliche Freundlichkeit der Bewohner waren sofort spürbar. Natürlich schien alles nach einem großartigen Wochenende auszusehen… Was sich jedoch beinahe zu einem Alptraum entwickelt hätte.
Wir kamen heiter und ziemlich ruhig im einem schicken 4-Sterne-Hotel an, wo wir uns sofort wohlfühlten. Beim Check-In war alles relativ normal, es gab nur ein paar Schutzmaßnahmen im Zuge des Covid-19. Wir konnten so zum Beispiel nur mit Karte zahlen, das Gerät dafür lag auf dem Empfangstresen.

So bezahlten wir also mit Karte und stiegen anschließend sofort in den Aufzug zu unserem Zimmer. Schon hier drückte ich aus Reflex im Aufzug mit meinem Pullover auf den Knopf unseres Stockwerks. Man weiß ja nie, wer den Knopf vorher berührt hat. Sobald sich der Aufzug auf unserer Etage öffnete, begaben wir uns in unser bequemes und geräumiges Zimmer, um unser Gepäck auszuladen.
Ich freute mich, hier zu sein, in einem umweltfreundlichen Hotel, das für seine guten Taten für die Umwelt ausgezeichnet wurde.
Spaziergänge in der Innenstadt
Ich machte im Hotel die Runde, wie ich es für gewöhnlich tue. Es gab nichts negativ Auffälliges und wir ließen uns wieder im Zimmer nieder, um ein Willkommensgruß zu genießen, den das Hotel uns anbot. So aßen wir unsere Süßigkeiten, bevor wir aufbrachen, um die Stadt zu entdecken.

Sechs Stunden später kehrten wir in unser Zimmer zurück, nachdem wir im Stadtteil Alma unsere Fersen abgelaufen haben. Nach diesem erlebnisreichen Tag wollte ich einfach nur noch schlafen. Ich lag also in meinem King-Size-Bett und stellte wie üblich eine Verbindung zum WLAN her, um meine E-Mails abzurufen. Genau in diesem Moment erhielt ich eine Nachricht von der französischen Regierung über das Coronavirus.

Ich war ein wenig erschüttert von dem, was ich las. Denn der Präsident kündigt in einem Video aus dem Élysée-Palast an, dass Frankreich an diesem Wochenende seine “Tore” schließen wird und dass es dringend notwendig ist, wenn man im Ausland ist, nach Frankreich zurückzukehren. Es war zwar schwer nach dieser Nachricht zur Ruhe zu kommen, dennoch schlief ich relativ schnell ein, erschöpft von unserer Tageswanderung durch die Stadt.
Eine fühlbare Angst
Als ich am nächsten Morgen aufwachte, war unser erster Reflex, nach Informationen über das Coronavirus zu suchen. Ein Thema über das mein Mann und ich bereits ausgiebig diskutiert hatten. Natürlich gingen unsere Meinungen, bei vielen anderen auch, zu diesem Zeitpunkt auseinander. Ich hatte mir Sorgen über die Situation gemacht, während Julien mir gesagt hatte, dass es wahrscheinlich nichts Besonderes sei. Wie so oft, zu Beginn der Pandemie, hörte man den Satz, es sei “nur die Grippe”.
Auch wenn uns die Situation in diesem Moment betroffen und berührt hat, wollten wir nicht Hals über Kopf in Panik verfallen und unserer Rückkehr nach Frankreich vorziehen. Wir sollten normalerweise erst drei Tage später zurückkehren.
Ein relativ normaler Tag in Lissabon
Wir haben an diesem Morgen im großen Saal des Restaurants gefrühstückt, umgeben von überwiegend französischen Touristen. Auch wenn das Thema nicht angesprochen wurde, so prägte es doch unser Frühstück. Es ließ sich nicht vermeiden, dass jeder einen misstrauisch beäugte, sobald jemand im Restaurant hustete.

Das Personal war sichtlich gelassen, es entschuldigte sich ausgiebig dafür, dass unser Omelett zu spät serviert wurde. Wir verziehen ihm mit einem Lächeln und machten uns auf den Weg die schöne Stadt Lissabon zu erkunden. Nichts hatte sich verändert, alles lief reibungslos. Der Tag verging ohne besondere Sorgen. Portugal hatte zu diesem Zeitpunkt eine der niedrigsten Covid-19 Raten in Europa.
Doch auf meinem Rückweg zum Hotel traf ich abends andere Franzosen, die mich über eine neue Fernsehansprache unseres Präsidenten und des portugiesischen Präsidenten informierten.
Rückkehr nach Frankreich?
Sobald wir wieder auf unserem Zimmer waren, mussten wir nicht lange nach den Informationen des Präsidenten suchen, da sie uns per Push-Nachricht auf unser Handy gespielt wurden – eine Botschaft der Regierung, die uns abermals ermutigte nach Frankreich zurückzukehren, da die Grenzen geschlossen wurden.
Es war ein totaler Schock. Aber gleichzeitig nichts, worüber man sich “Sorgen” machen müsste, solange wir noch unsere französischen Ausweisdokumente bei uns hatten. Da mir einmal in Chile meine Tasche gestohlen wurde, achte ich nun besonders darauf, dass so etwas nicht noch einmal passiert.
EasyJet, unsere Fluggesellschaft, informierte uns, dass die Rückflüge aufrechterhalten werden und unsere Heimkehr sicher sei. So beschlossen wir, weiterhin in Lissabon zu bleiben und schliefen zuversichtlich ein.
Die Reaktionen des Hotels
Am nächsten Tag forderte der portugiesische Präsident die Schließung von Restaurants und mehreren kulturellen Einrichtungen.
Das Hotel musste seine gesamte Organisation in Rekordzeit überarbeiten. Infolgedessen wurde der Veranstaltungsort für das Frühstück geändert und das Buffet verschoben. Trotzdem blieben Utensilien, wie das Besteck und die Marmeladengläser gleich. Grob gesagt, nichts wirklich Aufregendes, außer dass wir in der Lounge-Bar des Hotels gefrühstückt haben. Was die Mitarbeiter betraf, so waren sie jedoch viel vorsichtiger mit ihren Gesten und dem Umgang mit den Gästen. In den nächsten Tagen stand das Buffet nicht mehr zur Verfügung und wir wurden direkt am Tisch bedient. Abgesehen von einer Bestellung von Eiern, die auf dem Weg verloren ging, wurde alles von unserem Hotel in Lissabon hervorragend bewerkstelligt, was ich auch in einer guten Rezession wieder gab.

Den Urlaub in Lissabon haben wir wegen der noch stattfindenden Flüge mit easyJet nicht abgebrochen, das Hotel hat alle nötigen Sanktionen schnellstmöglich umgesetzt. Trotz allem hat uns die Situation Angst gemacht und gezeigt, wie schnell sich Dinge doch ändern können. Wir sind froh, wieder in Frankreich zu sein und hoffen, dass sich die Situation rund um das Coronavirus bald beruhigt.
Wir danken Christel für diese spannende Geschichte, die in der Tat mit einer Strandung in Lissabon hätte enden können. Wir freuen uns deswegen, dass easyJet eine sicherere Rückkehr nach Hause ermöglichen konnte und dass das Hotel direkt auf die Lage reagiert hat.
Auch Ihr habt eine Reise-Geschichte zur aktuellen Situation parat? Schickt uns die Geschichte an [email protected] und wir veröffentlichen auch Eure Geschichte! Alle Details gibt es auch noch einmal hier.

Man kann eher von eine Angst reden, aber wirklich gestrandet klingt das gerade nicht.
Man hat immer noch Urlaub gemacht mit der Hoffnung, das die Situation nicht eskaliert.
Da man damit gerechnet hat, dass der Rückflug noch sicher möglich ist, ist es eher aus meiner Perspektive die damals unterschätzte Wahrnehmung der allgemeinen Situation anhand der Informationslage.
An sich trotzdem interessant aus der Sicht einer Urlauberin, wie Sie von der COVID-19 Situation betroffen wurde.
Da ist niemand irgendwo gestrandet. Der Text ist nett geschrieben, aber es findet sich darin kein außerordentliches Erlebnis, das speziell berichtenswert wäre. Seid ein bisschen professioneller bei der Textauswahl. Ihr macht ja sonst auch einen super Job.
Hey Matthias, danke für dein Feedback hierzu.. Viele Grüße
Welches Hotel war das?
Hallo Nick, die Autorin war im Boutique Hotel Inspira Santa Marta. Da uns keine Informationen darüber vorliegen, ob der Aufenthalt selbst bezahlt war oder nicht, haben wir die Angabe allerdings anonymisiert.
Wir waren im Mai 2019 im Hotel Inspira Santa Marta (5 Tage) und waren angenehm von diesem Stadthotel und dem Angebot im Hotel überrascht. Als Stadthotel würde ich es wieder buchen.
Sorry, aber diese Clickbait-Überschrift passt überhaupt nicht zu eurem Style. Hier ist absolut niemand im Artikel in Lissabon gestrandet und daher ist die Überschrift definitiv sehr schlecht gewählt. Dieses BILD-Niveau hätte ich von euch jetzt nicht erwartet.
Hallo Hannes, wir veröffentlichen die Leser-Stories üblicherweise mit der Titel nach Wunsch des Autors (es sei denn diese ist überhaupt nicht in Ordnung). In diesem Fall finde ich die Überschrift in Ordnung, da die Autorin durchaus das Gefühl hatte, in dem Hotel gestrandet zu sein. Klar, man kann das ein wenig übertrieben finden, weil die Autorin jetzt nicht konkret gestrandet war, sondern einfach beim Lockdown noch nicht wieder zu Hause, aber die Reaktion auf eine solche Situation ist ja bei jedem anders.
Welch ein Alptraum. *pruuust*