Überzeugt das neue Lufthansa Business Class Catering auf Europastrecken?

Seit einigen Wochen bietet die Lufthansa in der Business Class ein neues Catering-Konzept. In den vergangenen Tagen konnte ich dieses erstmals testen – wie schneidet es im Vergleich zum Vorgänger ab?

Von ‘Tasting Heimat’ zu ‘Tasting Europe’ – seit Anfang März gibt es bei der Lufthansa ein neues Catering-Konzept für Business Class Flüge innerhalb von Europa. Nach der vollmundigen Ankündigung waren meine Erwartungen allerdings nicht allzu hoch, bedeutet ein neues Konzept eben noch lange kein Plus an Qualität. Nach meinen ersten Erfahrungen mit dem neuen Catering habe ich ein positiveres Bild – geht es Euch ähnlich? Berichtet gerne in den Kommentaren!

Keine Veränderungen beim Frühstück?

Leicht machen wollte es die Lufthansa bei meinem Test des neuen Lufthansa Catering Konzepts nicht, denn auf dem Flug von Edinburgh nach Frankfurt wurde ein Frühstück serviert, das ich in genau derselben Form auch vor einigen Monaten noch im Rahmen des alten Caterings serviert bekommen habe. Abgesehen von der anderen Papierunterlage des Tablettes gab es insoweit also keinerlei Veränderungen. Eine Speisekarte gab es zudem auch nicht.

Nun klingt das nicht unbedingt nach einem positiven Fazit, aber fairerweise empfand ich das “simple” Frühstück in der Lufthansa Business Class auch bis dato gar nicht als so schlecht. Ein bisschen Käse, ein wenig Aufschnitt, Butter, Marmelade und ein Joghurt mit Aprikose werden ergänzt um beliebig viele Brötchen und Croissants, die man sich aus dem Brotkorb nehmen kann. Nun ist das keine kulinarische Küchenkunst, aber zumindest ein solides Frühstück, mit dem man nicht viel falsch machen kann. Ähnlich sah dieses übrigens bei einem Flug von meinem Kollegen Stefan aus.

Eine Vorbestellung war mit Blick auf die Abflugzeit vor 10 Uhr der Fluglänge von nur genau zwei Stunden in diesem Fall nicht möglich, eine Auswahl gab es auch nicht. Mein Kollege Stefan konnte eben jene Option allerdings auf einem Flug nach Faro bereits testen und hat sowohl bei seinem als auch dem Gericht seiner Begleitung gute Erfahrungen gemacht.

Auf innerdeutschen Flügen auf einem guten Weg?

Das “echte” neue Catering-Konzept konnte ich dann tatsächlich auf der Strecke von Frankfurt nach Berlin kennenlernen. Wenngleich es hier ob der Länge auch keine Auswahl und keine Möglichkeit zur Vorbestellung gab, empfand ich die Präsentation des Essens als durchaus gelungen. Dass neuerdings zudem eine Speisekarte (auf dieser stehen auch die angebotenen Getränke) gereicht wird, sehe ich auch positiv – immerhin wusste man zuvor oftmals nicht, was man serviert bekommt und auch nicht immer konnte die Crew eine konkrete Auskunft darüber geben.

Konkret gab es auf dem nur etwa 45 Minuten langen Flug ein Vitello Tonnato mit Artischocken. Nun streiten sich die Gemüter über die Größe der Portion und auch den Fakt, ob es warmes Essen gibt oder nicht, aber ich empfand die servierte Speise für einen innerdeutschen Flug mehr als ausreichend. Noch viel wichtiger. Die Qualität hat bei mir einen ziemlich guten Eindruck hinterlassen und auch geschmacklich war das Essen durchaus gut.

Keineswegs schlecht war auch das gereichte Brötchen sowie das Dessert (“Tarte Truffon”), eine Art Schokokuchen mit einem Baiser-Kern. Gerade für einen so kurzen Flug empfand ich das Catering als überraschend gut und auch mehr als ausreichend hinsichtlich der Menge. Wenngleich ich also keine warme Mahlzeit testen konnte, waren meine ersten Eindrücke vom neuen Lufthansa Business Class Catering und auch der Aufmachung also durchaus gut. Mein Kollege Stefan bekam auf seinem Flug von Frankfurt nach Faro dagegen ein “volles” Menü.

Sein Fazit war dabei ebenfalls sehr positiv, sowohl was die optische Präsentation als auch den Geschmack anging. Dass das vorbestellte Essen an Bord war, wurde Stefan dabei auch vor dem Start noch einmal proaktiv von der Crew bestätigt. Auch mein Kollege Yannic konnte das neue Catering bereits testen und war ebenfalls angetan. Einziger Wermutstropfen: Auf jedem seiner Flüge wurde Fisch serviert (als Vorspeise oder Hauptgang), was sicherlich nicht für jedermann ideal ist.

Warum gibt es bei der Lufthansa so große Desserts?

Ein Kuriosum allerdings bleibt aus meiner Sicht auch bei neuen Essen in der Lufthansa Business Class, denn auch weiterhin erscheint das eigentliche Gericht im Vergleich zum Dessert deutlich unterdimensioniert. Während das Vitello Tonnato in einem Restaurant eher als kleine Vorspeisenportion durchgehen würde, war das Dessert größer als so manche Nachspeise im Restaurant.

Nun würde ich das nicht gesondert hervorheben, wenn mir dieser Umstand nicht auch schon beim alten Catering aufgefallen wäre. Gemeinhin bietet die Lufthansa ein kleines Hauptgericht und dazu ein ziemlich großes Dessert – Letzteres war übrigens auch bei Tasting Heimat meist durchaus lecker, während die “richtige” Mahlzeit zumindest bei mir oft für Enttäuschung sorgte.

Überrascht hat mich, dass man diesen Umstand auch beim neuen Catering beibehalten hat, denn leider bleibt vom leckeren Dessert bei den meisten Passagieren schlicht der Menge wegen mindestens die Hälfte liegen. Hier könnte man potenziell noch ansetzen, um das neue Catering-Erlebnis noch einmal zu verbessern. Ansonsten muss ich trotz meines ursprünglich kritischen Tons zum neuen Catering sagen: Zumindest meine ersten Eindrücke des neuen Konzepts in der Lufthansa Business Class fallen durchaus gut aus.

Konntet Ihr das neue Catering in der Lufthansa Business Class bereits testen? Wie waren Eure Eindrücke?