Seit airberlin im August die Insolvenz angemeldet hat, ist vieles in und um die Airline passiert. Nachdem wir Euch schon berichtet haben, wie die airberlin Langstrecke nach der Insolvenz abläuft, berichten wir Euch nun von einem Flug auf der airberlin Kurzstrecke nach der Insolvenz. In diesem Artikel berichten wir von unseren Erlebnissen auf der Strecke München nach Berlin. Was hat sich geändert durch die Insolvenz? Was müssen Statuskunden beachten?
airberlin Kurzstrecke nach der Insolvenz – am Flughafen
Von meinem Heimatflughafen München fliege ich regelmäßig auch innerhalb Deutschlands. Gerade die Strecke nach Berlin nutze ich hierbei häufig. Nun musste ich für einen Vortrag wieder in die Hauptstadt reisen. Da der Flug von Air Berlin mit 86 Euro nur halb so teuer war, wie der von Lufthansa, fiel die Wahl schnell. Sollte der Flug wegen der aktuellen Situation von Air Berlin ausfallen, so könnte ich immer noch kurzfristig umbuchen. Außerdem bin ich immer noch Inhaber des topbonus Gold Status.
In München fliegt airberlin von Terminal 1 aus. Dieses ist deutlich älter als Terminal 2 und bietet nicht den gleichen Komfort. Auch sind die Wege länger und unübersichtlicher. Die Check-in Schalter waren alle besetzt und auch der Priority Schalter war noch verfügbar. Trotz der Insolvenz von topbonus konnte ich die Priority Fastline für die Security nutzen. Da airberlin den Lounge Zugang in München eingestellt hat, gab es nur noch das aircafé. Dieses war komplett leer und kam ohne Zeitschriften daher. Dennoch gab es noch Getränke und WLAN, wodurch das warten auf meinen Flug leichter fiel. Auch auf dem Rückflug in Tegel gab es weiterhin die Priority Fastlane für die Kontrollen. Auch gab es hier die gleiche Lounge-Situation, da ich von Terminal A abflog. Doch auch hier gab es das aircafé, direkt oberhalb des Gates.
Positiv war an beiden Flughäfen, dass Air Berlin weiterhin Priority Boarding für Statuskunden anbietet und dies auch noch umsetzt. So war ich immer als erster an Bord und konnte auch schnell aussteigen.
airberlin Kurzstrecke nach der Insolvenz – in der Luft
Beide Flüge waren sehr stark ausgelastet. Der Hinflug wies noch vereinzelte freie Plätze auf, der Rückflug war aber komplett ausgebucht. Ich konnte als topbonus Gold Statusinhaber auch weiterhin Priority Sitze umsonst buchen. Dadurch konnte ich auf beiden Flügen in der zweiten Reihe sitzen. Dies war in Kombination mit dem Priority Boarding auch ein Glücksfall. Anderenfalls hätte ich sehr lange für den Ein- und Ausstieg gebraucht.
Der Hinflug hatte eine Verspätung von 25 Minuten in München. Diese konnten wir aber fast komplett aufholen. Der Rückflug war dagegen pünktlich. Der Service ist auf der Kurzstrecke sehr abgespeckt. Getränke und Verpflegung gibt es nur noch im Bordverkauf. Dennoch war das Personal sehr freundlich und nett. Am Ende gab es auch noch die berühmten Schokoladenherzen.
airberlin Kurzstrecke nach der Insolvenz – für Vielflieger
Vielflieger sind von der Insolvenz gleich doppelt betroffen. Einerseits durch Air Berlin, als Teil von oneworld. Andererseits durch topbonus, als Inhaber des Bonusprogrammes. Leider kann man aktuell keine Meilen sammeln oder nutzen. Auch ist der Lounge Zugang deutlich reduziert worden und somit faktisch nicht mehr vorhanden.
Dennoch merkte ich davon wenig auf meiner Reise. Die Lounge macht auf Kurzstrecke meist wenig Sinn, da ich oft möglichst kurz am Flughafen sein möchte. Das aircafé bietet hier eine angemessene Alternative. Gerade in Berlin war dieses im Terminal A nur für Status Kunden geöffnet. Dadurch wurde das Warten deutlich angenehmer. Ansonsten konnte ich alle weiteren Statusvorteile problemlos nutzen.
airberlin Kurzstrecke nach der Insolvenz – das Fazit
Wer kurzfristig und ohne aufzugebendes Gepäck reisen möchte, der kann es durchaus wagen auch weiterhin airberlin zu nutzen. Preislich gibt es aktuell noch sehr attraktive Angebote.
Die Flüge sind weiterhin auf gewohntem Niveau und auch Statuskunden müssen nicht auf wesentliche Vorteile verzichten. Dennoch würde ich bei wichtigen Reisen lieber zu sicheren Alternativen raten. Bis heute ist unklar, ob airberlin auch noch in den nächsten Monaten auf gleiche weise agieren kann und wird.