In diesem Review will ich Euch mit der Buquebus Francisco Fähre ein ganz anderes Verkehrsmittel vorstellen als üblich. Auf der Strecke von Buenos Aires nach Montevideo würde ich Euch die Fähre sofort ans Herz legen, da Ihr einfach deutlich schneller von A nach B kommt als mit dem Flugzeug.
Normalerweise beschäftigen wir uns auf reisetopia allen voran mit Flügen und ganz selten auch einmal mit dem einen oder anderen Zug. Um endlich auch mal eine Fähre zu reviewen, musste ich es scheinbar erst einmal nach Südamerika schaffen.
Zwischen Buenos Aires und Montevideo gibt es theoretisch mehrere Verkehrsoptionen:
- mit Fähre und Bus (5 bis 7 Stunden)
- mit der Autofähre und eigener Fahrt in Uruguay (5 bis 6 Stunden)
- mit dem Flugzeug (45 Minuten Flugzeit)
- mit der Speedferry Francisco (2 Stunden)
Wenn man nun bedenkt, dass die Fähre jeweils nur etwa 15 Minuten vom Stadtzentrum entfernt abfährt, ist man so insgesamt am schnellsten zwischen den beiden Innenstädten unterwegs. Das Schiff fährt zwei Mal täglich, einmal am Morgen und einmal am Nachmittag.
Buquebus Francisco Fähre Buenos Aires – Montevideo – die Buchung
Buchen kann man die Buquebus Francisco Fähre in vier verschiedenen Klassen:
- Economy Cabin
- Tourist Cabin
- Business Cabin
- Special Cabin
Die Preise für eine einfache Fahrt liegt zwischen 100 und 160 US-Dollar, echte Unterschiede zwischen den Klassen ließen sich bei der Buchung allerdings nicht erkennen. Entsprechend entschied ich mich für die niedrigste Kategorie. In den höheren Klassen gibt es allerdings auch noch teilweise weitere Tarife, die eine Umbuchung oder Stornierung zulassen. Die Kommunikation zusätzlicher Vorteile (etwa bevorzugtem Boarding und De-Boarding kommuniziert der Fährbetreiber leider sehr schlecht). Die Zahlung ist direkt auf der Webseite von Buquebus mit Kreditkarte möglich.
Buquebus Francisco Fähre Buenos Aires – Montevideo – der Check-in
Im ersten Moment erwartet man eigentlich, dass man bei der Fährverbindung enorm viel Zeit gegenüber einem Flug einspart. Das stimmt aber nur zum Teil, denn auf dem Ticket ist vermerkt, dass man zwei Stunden vor Abfahrt im Terminal sein sollte, um den Check-in zu erledigen.
Dies allerdings ist bei der Buquebus Francisco Fähre nun wirklich nicht nötig. Der Check-in begann so richtig erst 90 Minuten nach Abfahrt und war innerhalb weniger Minuten erledigt. Ähnlich wie im Flugzeug muss man größeres Gepäck hier aufgeben und darf nur Handgepäck mit an Bord nehmen.
Nach dem Check-in geht es durch die Passkontrolle, erst für die Ausreise und dann direkt auch für die Einreise nach Uruguay, sodass man in Montevideo nicht noch einmal Schlange stehen muss.
Buquebus Francisco Fähre Buenos Aires – Montevideo – das Terminal
Das Boarding für die Fähre sollte erst eine knappe Stunde nachdem wir die Kontrollen passiert haben, stattfinden. So liefen wir noch ein wenig durch das recht weitläufige Terminal, das verschiedene Sitzgelegenheiten und einen ganz netten Ausblick auf die Stadt bietet.
Leider ist das Essens- und Shopping-Angebot extrem eingeschränkt und keineswegs mit einem Flugzeug zu vergleichen.
Buquebus Francisco Fähre Buenos Aires – Montevideo – das Boarding
Geboarded wird die Buquebus Francisco Fähre nach Klassen und dann im Prinzip einfach nach einem “first come, first serve” Prinzip. Ähnlich wie im Flugzeug wird der Boarding Pass gescannt und man geht danach auf das Schiff, wo man sich auf die Suche nach seinem Platz machen kann. Dabei gibt es allerdings keine festgelegten Plätze, man muss sich also nur in seinen Bereich orientieren und kann dort einfach einen beliebigen Platz wählen.
Buquebus Francisco Fähre Buenos Aires – Montevideo – die Kabine
Die Buquebus Francisco Fähre ist die modernste Fähre des Unternehmens, was man auch von innen sieht. Im Prinzip sieht das Schiff aus wie ein kleines Kreuzfahrtschiff. Die Kabine allerdings versprüht eher den Charme einer Massenunterkunft. In der Economy Class Kabine (unteres Decke) gibt es zwei enorm große Räume, in denen sich dutzende Reihen an Sitzen hintereinander befinden.
Dabei sind die Sitze in unterschiedlichen Konfiguration mit jeweils zwei oder drei Sitzen nebeneinander angerichtet. Kurioserweise haben die Ledersitze, die allgemein recht bequem sind, komplett unterschiedliche Farben, wodurch die Innengestaltung etwas kurios wirkt.
Jeder Sitz (außer die jeweils vordersten einer Reihe) haben einen Tisch, auf dem sich recht gut arbeiten lässt.
Gepäck lässt sich leider kaum verstauen, im Prinzip kann man kleineres Handgepäck nur unter den Vordersitz packen.
Den Sitzabstand habe ich persönlich als ein wenig begrenzt wahrgenommen, obwohl ich nicht gerade sonderlich groß bin.
Ich habe mir im Laufe der Fahrt noch das obere Deck der Fähre angeschaut. Dabei ist mir aufgefallen, dass dort tatsächlich etwas andere Sitze verbaut sind. Die Sitze der Business Class sehen deutlich komfortabler aus und bieten im ersten Stock zudem teilweise auch einen Ausblick auf das Wasser (die Fenster sind hier nicht mit einer Folio überklebt). Richtig cool ist mir allerdings die Special Class (ich vermute zumindest, dass es sich um diese handelte) in Erinnerung geblieben, da es sich dabei im Prinzip um abgetrennte Räume handelt, die eher an ein Büro erinnern als an normale Sitze auf einem Schiff.
Buquebus Francisco Fähre Buenos Aires – Montevideo – die Unterhaltung
Leider bietet die Buquebus Francisco Fähre kein WLAN. Auch an Steckdosen fehlt es, sodass man leider nicht wirklich gut arbeiten kann. Dafür gibt es allerdings immerhin ein Magazin über Buenos Aires, das Unternehmen und Montevideo.
Natürlich darf man während der Fahrt aber aufstehen und kann im Schiff herumlaufen. Hier gibt es unter anderem einen großen Duty Free Shop, eine Bar, eine Wechselstube und ein paar weitere Verkaufsstände.
Auch Toiletten gibt es in der Buquebus Fähre natürlich. Diese waren auch zu jedem Zeitpunkt sauber.
Buquebus Francisco Fähre Buenos Aires – Montevideo – die Verpflegung
Im Ticketpreis ist bei der Buquebus Francisco Fähre leider keine Verpflegung enthalten. Dafür gibt es allerdings eine recht große Bar, an der man sich mit verschiedenen Getränken sowie Snacks versorgen kann. Ich habe dort ein abgepacktes Sandwich probiert, das durchaus lecker war.
Die Preise sind allerdings, besonders für südamerikanische Verhältnisse, doch ziemlich hoch (etwa 5 Euro für ein großes Sandwich).
Leider ist die Essensauswahl auch wenig kreativ, selbst die Deutsche Bahn bietet in einem Bordrestaurant eine signifikant bessere Auswahl.
Buquebus Francisco Fähre Buenos Aires – Montevideo – das De-Boarding
Nach etwas mehr als zwei Stunden hatten wir zum Glück bereits den Hafen von Montevideo erreicht, wo wir nach kurzem Warten das Schiff verlassen durften. Der gesamte Prozess hat dabei keine zehn Minuten gedauert und wer ohne Gepäck reist, ist innerhalb kürzester Zeit im Terminal. Hier kann man sich dann ein Taxi oder einen Uber nehmen und zum Hotel fahren. Zumindest dieser Teil des Erlebnisses war einfacher als an den meisten Flughäfen.
Buquebus Francisco Fähre Buenos Aires – Montevideo – Fazit
Flüge auf der Strecke von Buenos Aires nach Montevideo sind recht teuer, die Buquebus Francisco Fähre allerdings ebenfalls. Dadurch, dass man auch bei der Fähre früher am Terminal sein muss, dauert die Fahrt insgesamt auch etwa vier Stunden. Von Zentrum zu Zentrum ist man entsprechend zumindest 4 1/2 Stunden unterwegs, die Zeitersparnis ist entsprechend marginal. Der gesamte Prozess ist in Ordnung, die Sitze sind bequem und die verschiedenen Optionen an Bord in Ordnung. Wirklich begeistern konnte mich das Erlebnis allerdings nicht. Insgesamt ist die Speedferry sicherlich eine gute Wahl, zu einhundert Prozent überzeugt hat mich das Gesamterlebnis aber nicht.
Danke für die Info. Kann man eigentlich nach draußen gehen oder ist die Fähre überall verglast?
Hallo Maria, leider die Fähre auf Grund der hohen Geschwindigkeiten komplett verglast, man kann also nicht rausgehen.
Die hohe Geschwindigkeit ist ja gerade der Clue. Die Fähre ist mit 90 bis 100 km/h unterwegs. Auch sollte man sich ein 1. Kl. Ticket gönnen. Es ist jeden Peso wert. Eine Fahrt mit Francisco ist nicht der richtige Moment für Pfennigfuchserei. Ich bin die Strecke vor zwei Tagen gefahren und es war einfach nur cool.