Das Radisson RED Brüssel ist das erste Radisson RED Hotel auf der Welt und damit ein ganz besonders interessantes Hotel für ein Review! Auch wenn ich um die Ecke wohne, habe ich die Gelegenheit ergriffen, am letzten Wochenende eine Nacht im Radisson RED zu verbringen. Ich muss sagen: das neue Konzept überzeugt!
Gemeinhin bin ich kein großer Fan von Radisson. Wenngleich die meisten Radisson Blu Hotels ganz ordentliche Zimmer bieten, fand ich den Service fast immer katastrophal. Im Radisson RED Brüssel hat man das allerdings gut hinbekommen, denn der Service war während meines Aufenthalts durch die Bank gut. Übrigens: Man hat das komplette Personal des alten Radisson Blu ausgetauscht und durch junge Mitarbeiter ersetzt. Zumindest bislang scheint das zu funktionieren.
Radisson RED Brüssel – die Lobby
In diesem Review will ich Euch auch kurz die Lobby des Hotels vorstellen, denn diese bringt einem das neue Konzept ganz gut vor Augen. Anfangs hat man das Gefühl, dass es überhaupt keinen Check-In Bereich gibt, was daran liegt, dass drei verschiedene kleine Tische mit Computer quer durch die Lobby verteilt sind. Das lockert die Atmosphäre ziemlich auf, was aber kaum nötig ist, denn allgemein wirkt alles jung, modern und frisch. So richtig wie in einem Hotel fühlt man sich bei Radisson RED aber nicht.
Dazu passt, dass es auch einen Tisch mit einem größeren Spiel gibt, zahlreiche Sitzmöbel überall herumstehen und man sogar an einer Wand mit mehreren Flachbildschirmen einen Selfie machen kann. Die Farbgestaltung und die ziemlich übertriebene Kunst mag nicht jedermanns Sache machen, aber das Radisson RED Brüssel hat eines definitiv geschafft: das Hotel ist anders!
Radisson RED Brüssel – das Zimmer
Schon wenn man den Aufzug verlässt, fühlt man sich nicht wie in einem normalen Hotel. Alle Wände sind mit schrillen Farben und Illustrationen bemalt. Die Zimmer sind leicht zu finden und heißen – wie hätte es auch anders sein können – auch nicht Zimmer. Stattdessen nennt Radisson alle Zimmer “Studio”. Einen wirklichen Unterschied zu einem normalen Hotelzimmer gibt es aber zumindest bei Größe nicht, denn die Zimmer im Radisson RED Brüssel sind gerade einmal 30 Quadratmeter groß. Betritt man das Studio, so findet man links einen großen Kleiderschrank und daneben das komfortable und große Doppelbett mit zwei Nachttischen. Ein paar Schritte weiter auf der rechten Seite ist ein großer Tisch mit einer Bank und zwei Stühlen.
Einen herkömmlichen Schreibtisch gibt es nicht, aber an dem großen Tisch lässt sich ganz gut arbeiten. Gut gefallen hat mir, dass das Studio mehrere Fenster hat und damit zu jeder Tageszeit recht hell ist. Worüber man sicherlich streiten kann ist das schrille Design des Zimmers. Man merkt hier klar, dass Radisson RED eine recht junge Zielgruppe hat. Ich fand das Design zwar ein wenig “too much”, aber zugleich auch nicht störend. Auch das recht kleine Badezimmer hat meiner Meinung nach alles was man braucht: Eine moderne Toilette, einen großen Waschtisch und eine großzügige Regendusche. Es fällt allerdings auf, dass es keine Body Lotion, keine Zahnbecher und keine anderen Utensilien gibt. Seife, Shampoo, Shower Gel und Conditioner sind in großen Behältnissen an der Wand angebracht.
Radisson RED Brüssel – die Erholung
Das Radisson RED Brüssel bietet einen kleinen Erholungsbereich im Keller. Hier findet man einen Fitnessbereich mit mehreren modernen Geräten sowie einigen freien Gewichten und eine Sauna. Beides hat mich persönlich nicht vom Hocker gerissen, ist aber auch nicht schlecht. Leider fehlt es im Fitnessbereich an Tageslicht.
Die Sauna war allein sehr angenehm zu nutzen, ist für mehrere Gäste aber sicherlich zu klein. Wie ein Witz wirkt, dass man die Spinte neben dem Fitness- und Saunabereich für einen Euro anmieten muss. Bademäntel und Badeschuhe gibt es im Zimmer übrigens nicht, man muss sich also tatsächlich neben der Sauna umziehen.
Radisson RED Brüssel – das Essen
Eigentlich bin ich kein Fan von Hotelsrestaurants. Das Essen ist meist entweder völlig überteuert oder schlichtweg nichts Besonderes. Im Radisson RED Brüssel war ich allerdings positiv überrascht. Da ich derzeit selbst im Europaviertel wohne, kann ich die Preise gut vergleichen und muss sagen: das Radisson RED ist sogar günstiger als die meisten Restaurants in der Umgebung.
Dafür setzt man zusätzlich auf eine recht kreative Speisekarte mit einem Fokus auf wenige Speisen. Der Hamburger, den ich probiert habe, fand ich für 12 Euro mehr als in Ordnung. Auch die im Zimmerpreis inkludierte Bierverkostung war nett. Positiv finde ich auch die Atmosphäre im Restaurant, wo man unter anderem kostenlos Billiard spielen kann. Frühstück gibt es im Radisson RED Brüssel übrigens nicht am Buffet, sondern nur à la carte. Deshalb gibt es auch keine Raten mit inkludiertem Frühstück. Auch hier hat mich das Konzept allerdings positiv überrascht, denn die Preise sind nicht nur im Rahmen, die Bundles sind sogar recht günstig.
Mein Frühstück bestehend aus Rührei mit Lachs, einem Schokocroissant und einem großen Cappuccino hat gerade einmal 9,50 Euro gekostet – für Brüssler Verhältnisse ein äußerst guter Preis. Wenn Radisson RED überall auf ein solches Preis-Leistungsverhältnis setzt, kann ich nur sagen: Weiter so!
Radisson RED Brüssel – Fazit
Ich muss zugeben, dass meine Erwartungen im Radisson RED Brüssel übertroffen wurden. Das Design ist sicherlich nicht für jedermann und die Zimmerpreise sind besonders in den Plenarwochen recht hoch, doch insgesamt gefällt mir das Konzept Radisson RED. Das gilt insbesondere auch, weil die Preise im Restaurant absolut in Ordnung sind und Preis-Leistung endlich mal zusammenpassen. Die Studios kommen mit einer sehr funktionalen Ausstattung daher und sind ruhig genug, um einen komfortablen Schlaf zu ermöglichen. Das Fitnessstudio ist für ein kurzes Training ausreichen, die Sauna eine nette Ergänzung. Insgesamt ist das Radisson RED Brüssel definitiv eine Empfehlung wert, wenn man einmal Lust auf ein unkonventionelles Hotel hat!
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