Die Bose QC35 II Noise Cancelling Kopfhörer sind seit längerem beliebte Over-Ear Kopfhörer, die man gerade bei Vielreisenden häufig im Einsatz sieht. Ich war bislang vor allem ein großer Freund der Bose QC20 In-Ear Kopfhörer, habe dann die Bluetooth In-Ear Kopfhörer von Bose und Sony getestet und letztendlich doch bei den Bose QC35 Over-Ear Kopfhörern hängen geblieben.
Warum ich die Kopfhörer nach langer Nutzung für ein sehr gutes Investment halte, was genau Ihr erwarten könnt und für wen sich die Kopfhörer am meisten lohnen, erfahrt Ihr in diesem Review!
Bose QC35 II Noise Cancelling Kopfhörer – Merkmale & Technische Daten
Ich habe mich für die Bose QC35 II in dezentem Schwarz entschieden, Ihr könnt die Kopfhörer allerdings auch in silber oder dunkelblau kaufen. Zusätzlich zu den Kopfhörern erhaltet Ihr beim Kauf ein kleines USB-Ladekabel, ein Klinkenanschluss um die Kopfhörer auch ohne Bluetooth nutzen zu können sowie eine Tragetasche zum Verstauen für unterwegs.
Mir persönlich ist die Tragetasche allerdings zu klobig, weswegen ich die Kopfhörer immer ohne Schutz in einer Tasche in meinem Rucksack verstaue – so wird möglichst wenig Platz verschwendet, was gerade beim Reisen mit Handgepäck ein wichtiger Punkt ist.
Bose verspricht eine Akkulaufzeit von 20 Stunden, welche ich in der Praxis auf jeden Fall bestätigen kann. Während ich meine Bose QC30 Bluetooth In-Ear Kopfhörer mit knapp 10 Stunden Laufzeit eigentlich jeden zweiten Tag aufladen musste und das ein oder andere Mal ohne Akku auf Musik verzichten musste, passiert das mit den Bose QC35 nicht mehr – trotz intensiver Nutzung kann ich die Kopfhörer alle paar Tage über Nacht aufladen und muss mir keine Gedanken mehr machen.
Besonders genial finde ich den Schnelllademodus, welcher innerhalb von nur 15 Minuten Ladezeit direkt genügend Akkulaufzeit für 2,5 Stunden Nutzung bereitstellt. Sollte es doch mal vorkommen, dass man das Laden vergessen hat, muss man nicht lange auf die Kopfhörer verzichten. Zudem funktionieren die Kopfhörer per Klinkenanschluss zur Not auch ohne Akku.
Für mich ein sehr wichtiger Faktor bei der Entscheidung war ein vernünftiges Mikrofon, da ich die Kopfhörer viel zum Telefonieren nutze. Bei Over-Ear Kopfhörern mit Bluetooth ist die Qualität traditionell eher schlechter als bei Kopfhörern mit Kabel, da die Kopfhörer sich immer neben dem Mund befinden. Doch mit den Bose QC35 scheint das Problem gelöst worden zu sein, denn ich kann immer in normaler Lautstärke sprechen und werde gut verstanden, trotz Umgebungsgeräuschen. Das funktionierte selbst mit einigen In-Ear Kopfhörern nicht auf dieser Qualität.
Zur Soundqualität: Ich kann hier nur vom Gefühl her sprechen, da ich kein großer Audio-Experte bin. Jedoch höre ich seit Jahren mit wechselnden Modellen von Sony, Beyerdynamics und Bose viel Musik und habe einen sehr hohen Qualitätsanspruch. Die Bose QC35 waren dabei für mich trotzdem ein neues Level vom Musikgenuss! Als ich das erste Mal die Kopfhörer testen konnte und meine üblichen Playlists durchgehört habe, konnte ich mir ein Grinsen nicht verkneifen und war wirklich begeistert – vielleicht liegt es am guten Abschirmen von Umgebungsgeräuschen oder der anderen Art des Musik-Hörens über dem Ohr, statt im Ohr. Auf jeden Fall könnt Ihr Euch bei den Bose QC35 auf einiges freuen, laut Severin sind im Vergleich höchstens die Sony WH-1000MX2 noch einmal einen Tick besser.
Bose QC35 II Noise Cancelling Kopfhörer – Active Noise Cancelling
Der Hauptgrund zur Wahl der Bose QC35 II ist sicherlich das Noise Cancelling. Wer diese Funktion noch nicht kennt: Bei “normalen” Kopfhörern muss man die Lautstärke immer passend zur Umgebung einstellen. In lauten Umgebungen muss man so auch die Lautstärke nach oben drehen, um überhaupt noch etwas zu hören. Nur in leisen Umgebungen kann man auch leise Musik hören und trotzdem genug verstehen.
Ganz anders funktioniert dies bei Noise Cancelling Kopfhörern, denn diese filtern Umgebungsgeräusche aktiv heraus. Besonders gut funktioniert dies mit monotonen Geräuschen wie Triebwerken im Flugzeug oder Hintergrundgesprächen in der Bahn. Weniger gut werden helle und unregelmäßige Geräusche herausgefiltert – die berüchtigte Grundschulklasse neben einen im Zug wird so leider immer noch zu hören sein.
Durch die Bauart der Kopfhörer erfolgt nach meinem Gefühl ein Großteil der Geräuschreduzierung alleine durch die umschließende Ohrmuschel. Nur durch das Aufsetzen der Kopfhörer sinkt die Lautstärke an Umgebungsgeräuschen spürbar, aktiviert man zusätzlich das Noise Cancelling wird es noch einmal ruhiger.
Die Geräuschreduzierung könnt Ihr in drei Stufen einstellen, sodass Ihr auf Wunsch auch noch einiges aus der Umgebung hören könnt. Ich habe dieses meistens in der stärksten Stufe eingestellt, um möglichst nur meine Musik zu hören. Übrigens könnt Ihr die Kopfhörer auch problemlos ohne Musik im aktivierten Noise Cancelling Modus aufsetzen, um einfach die Ruhe zu genießen.
Bose QC35 II Noise Cancelling Kopfhörer – Bedienung
Zur Bedienung findet Ihr an den Außenseiten der Ohrmuscheln einige Knöpfe, die bequem mit dem Daumen ausgewählt werden können. Auf der rechten Seite findet Ihr so zum einen den Power-Schalter, welcher die Kopfhörer ein- beziehungsweise ausschaltet. Beim längeren Schieben zur Seite könnt Ihr damit zudem den Pairing-Modus aktivieren, um neue Geräte mit den Kopfhörern zu verbinden.
Die Haupt-Bedienungselemente findet Ihr ebenfalls auf der rechten Seite, wo Ihr die Multifunktionstaste zusammen mit Tasten zur Regulierung der Lautstärke findet. Die Multifunktionstaste funktioniert wie bei den meisten Kopfhörern: Mit einem Klick könnt Ihr Anrufe annehmen oder auflegen, sowie die Musik stoppen oder starten. Mit mehreren Klicks könnt Ihr zudem vor- oder zurückspulen, weiter oder zurück gehen oder Euch bei einem Anruf stummschalten. Das ganze ist recht intuitiv und man versteht die Bedienung sehr schnell. Anschließend ermöglicht die Multifunktionstaste es einem, ohne das Handy aus der Tasche zu ziehen, vieles zu kontrollieren.
Auf der linken Seite der Kopfhörer findet Ihr zudem die Aktionstaste, welche wahlweise den Noise Cancelling Modus kontrolliert (mehr oder weniger Umgebungsgeräusche zulassen) oder, was ich persönlich sehr praktisch finde, Amazon Alexa oder den Google Assistant zugänglich macht. Dies funktioniert auf Android und Apple-Geräten, solange die jeweiligen Apps zusätzlich installiert werden. Ich persönlich nutze den Google Assistant auf meinem Android Smartphone, um bestimmte Songs abzuspielen, Anrufe durchzuführen oder Termine in den Kalender einzutragen – alles, ohne das Smartphone aus der Tasche nehmen zu müssen.
Zudem gibt es noch die Bose-App, in welcher Ihr die Funktionsweise der Aktionstaste ändern, den Grad der Geräuschreduzierung auswählen und den Standby-Timer aktivieren könnt, um die Kopfhörer nicht ausversehen über Nacht ohne Benutzung anzulassen und Akkulaufzeit zu verschwenden (sehr praktisch!).
Die Funktionen sind gut, aber lange nicht so tiefgehend wie in der Sony Kopfhörer App, in welcher zusätzlich noch das Klangprofil mit einem eingebauten Equalizer angepasst werden kann.
Bose QC35 II Noise Cancelling Kopfhörer – Fazit
Obwohl ich schon immer hochwertige Kopfhörer genutzt habe, sind die Bose QC35 für mich ein Gamechanger. Einen so hohen Musikgenuss konnte ich bislang nicht erleben, weswegen die recht teuren Kopfhörer für mich eine sehr sinnvolle Investition in eine erhöhte Lebensqualität sind. Gerade als Kopfhörer für Vielreisende sind diese genial, um unterwegs ruhig arbeiten oder einfach nur die Ruhe genießen zu können.
Wer wert auf eine gute Klangqualität legt und unterwegs keine Abstriche machten möchte, dem seien die Kopfhörer wärmstens empfohlen. Ich habe diese etwas skeptisch bestellt mit der Möglichkeit, diese wieder unzufrieden zurückzusenden, doch wurde eines Besseren belehrt.
Ich habe die Bose Kopfhörer seit gut einem Dreiviertel Jahr und mich stören eigentlich nur zwei Dinge in der App. Erstens verstehe ich nicht, wozu ich ein Benutzerkonto anlegen muss, um lediglich Kopfhörer zu nutzen. Das geht mir bei Sonos zum Beispiel genauso auf den Keks. Und ein großes Manko ist, dass die Kopfhörer sich leidglich mit zwei Geräten gleichzeitig koppeln lassen. Ich habe einen Mac, zwei iPads und ein iPhone und das hin und her nervt schon gewaltig.
Ich habe mich damals für die Sony entschieden wegen der einfachen Touch-Bedienung an der rechten Hörermuschel. Auch den Klang fande ich etwas ausgewogener und klarer, aber das ist wohl subjektiv. Ich kann mir auch keine Reisen mehr ohne meine NC-Kopfhörer vorstellen, es ist einfach ein Genuss. Das trifft denke ich auf beide Kopfhörermodelle zu.
Habe auch die Sony in der 2. Generation. Klang finde ich besser als Bose, aber ist halt eine Geschmackssache.
Ich bin mir nach wie vor nicht sicher ob meine QC35 II nicht einfach kaputt waren. Jeder sagt dass die Soundqualität spitzenmäßig wäre. Meine gingen nach einer Woche zurück weil der Klang eine Katastrophe war. Ich nutze für gewöhnlich die Bang und Olufsen H6. Also kein ANC aber extrem klarer Klang.
Die QC35 waren dagegen so extrem dumpf dass ich verzweifelt bin. Bei einem Lied bei dem im Hintergrund leise Stimmen sind konnte man diese gar nicht mehr hören.
Ab dem Punkt war klar: die gehen zurück. Für mich gibt es aktuell leider keinen perfekten ANC Kopfhörer.
Hallo Paul, man muss natürlich fairerweise dazu sagen, dass professionelle Kopfhörer ohne ANC insgesamt sicherlich nochmal besser sind (besonders auf dem Preisniveau von Bang und Olufsen), aber für mich ist ANC auf Reisen einfach enorm wertvoll, weswegen ich das Gesamtpaket der Bose-Kopfhörer hierbei einfach hervorragend finde.