Die ANA Business Class in der Boeing 777 brachte mich für den kurzen Flug von Peking an mein letztes Ziel Tokio. Etwas überraschend, dass auf dieser kurzen Strecke ein echtes Langstreckenflugzeug zum Einsatz kommt, aber beschweren will ich mich auf keinen Fall! Leider habe ich von diesem Flug nicht allzu viel mitbekommen, weil ich an diesem Punkt der Reise doch relativ müde war. Direkt nach dem Boarding habe ich den Sitz flach gestellt und mich Schlafen gelegt. Trotzdem hat mir das Produkt gut gefallen, wie Ihr in diesem Review lest!
ANA Business Class Boeing 777 – der Sitz
Die All Nippon Airways Business Class in der Boeing 777 ist in zwei Kabinen aufgeteilt und ist mit 52 beziehungsweise 68 Business Class Sitzen (je nach Version) ziemlich groß. Direkt hinter den acht First Class Suiten findet sich eine kleine Kabine mit zwei Reihen. Darauf folgt die Hauptkabine der Business Class.
Ich würde Euch empfehlen, einen Sitz in der vorderen Kabine zu reservieren, da Ihr hier deutlich mehr Privatsphäre genießt als weiter hinten. Die Sitze selbst sind in einer versetzten 1-2-1 Konfiguration angeordnet und lassen sich allesamt zu einem komplett flachen Bett verstellen.
Dieses ist allerdings weit weniger lang als bei anderen Sitzkonfigurationen. Da es der Konfiguration geschuldet Sitze gibt, die näher am Fenster liegen und solche die näher am Gang sind, würde ich in Sachen Privatsphäre in jedem Fall die “echten” Fensterplätze empfehlen.
Der vorhandene Stauraum am Sitz gefiel mir gut, es gibt genügend Ablageflächen und Stauplatz. Auch die Fußablage ist im Normalfall groß genug, obwohl es beim Schlafen etwas eng werden kann. Im Sitz verbaut sind der Stromanschluss, USB-Anschluss sowie die Fernbedienung für das Unterhaltungssystem und die Sitzkontrollschalter.
Alles in allem ein sehr solider Business Class Sitz, den ich mir auch gut für einen Langstreckenflug vorstellen kann. Auch der Schlafkomfort war gut, denn ich habe die zwei Stunden Flug ohne Probleme fast komplett durchgeschlafen. Die Konfiguration ist relativ ähnlich wie beispielsweise in der Etihad Airways Business Class.
ANA Business Class Boeing 777 – Essen & Trinken
Auf dem kurzen Flug von Peking nach Tokio gab es ein Abendessen, das aus der Wahl zwischen einer westlichen und einer japanischen Option bestand. Ich war nicht ganz sicher, was genau ich bestellt hatte, aber hatte mich (rückblickend leider) für die westliche Option entschieden. Es handelte sich dabei um eine Art Beef. Was genau mit dem Fleisch angestellt wurde, weiß ich aber bis heute nicht. Insgesamt muss ich leider sagen, dass das Essen einfach ungenießbar war. Es kann natürlich sein, dass dies einfach nicht meinen Geschmack getroffen hat, aber ich habe nach einem Bissen nichts mehr davon gegessen und mich auf das Brot konzentriert.
Ähnlich stand es um die Vorspeise, die ebenfalls nicht besonders gut war. Ich fragte eine der Flugbegleiterinnen, ob es möglich wäre, dass ich noch die andere Option probieren könnte, da ich das Essen leider nicht mochte, was aber nicht möglich war. Nur eine Option pro Person, man hat offensichtlich seine Vorgaben. Was die Getränke angeht, ist die Auswahl recht gut und umfasst eine gut bestückte Bar, Champagner, sowie die typische Auswahl an Softdrinks und Säften. Ich habe mich aber bei meinem Flug auf Wasser beschränkt.
ANA Business Class Boeing 777 – Entertainment & Annehmlichkeiten
Das Unterhaltungssystem, das sich bei ANA an jedem Sitz befindet, konnte ich bei meinem Flug nicht gerade ausgiebig testen, da ich eigentlich die gesamte Zeit geschlafen habe und nur kurz zum Essen aufgewacht bin. Der Bildschirm ist allerdings ausreichend groß und die Bedienung erfolgt entweder per Touch-Screen oder über die im Sitz verbaute Fernbedienung. Die Auswahl war dabei umfangreich, aber nicht auf dem Niveau der Top-Airlines in dieser Hinsicht.
Ansonsten war das Angebot in Sachen Annehmlichkeiten eher bescheiden. An jedem Sitz gab es eine dünne Decke, die sich für mich auch als sehr hilfreich herausstellte. Zum Vergleich gab es bei Cathay Pacific in der Business Class auf einem ähnlich langen Flug weder eine Decke noch ein Kissen. Ein Amenity Kit oder ähnliches gab es allerdings nicht.
ANA Business Class Boeing 777 – Service
Der Service lässt sich wohl am besten mit dem Wort Fließband beschreiben. Wohl auch der großen Kabine geschuldet, wurden alle Prozesse sehr mechanisch und so schnell es geht durchgeführt, wobei die Crew sehr professionell und distanziert wirkte. Ich habe nicht allzu viel vom Service mitbekommen, konnte aber feststellen, dass alle Abläufe insgesamt sehr schnell von Statten gingen und der Service zum Abendessen insgesamt nur etwa eine Stunde gedauert hat, was wirklich extrem schnell ist. Zwischendurch habe ich noch ein paar Mal nach einem Glas Wasser gefragt, das ebenfalls schnell und freundlich erledigt wurde. Insgesamt war der Service in der ANA Business Class sehr gut, aber keineswegs persönlich oder besonders.
ANA Business Class Boeing 777 – Fazit
Das Gesamterlebnis in der ANA Business Class stimmt. Der Sitz ist für Langstreckenflüge in jedem Fall gut geeignet und bietet einen guten Komfort. Allerdings gilt dies nur bis zu einer bestimmten Körpergröße, denn vor allem beim Schlafen wird es hier ab 1,90 Metern sicher eng. Auf meinem Flug war das Essen leider eine Katastrophe, was aber auch geschmacksbedingt sein kann und ANA nicht unbedingt als schlechte Airline in dieser Hinsicht angelastet werden sollte. Dass man nicht in der Lage dazu ist, ein zweites Abendessen zuzubereiten ist zwar etwas kleinlich, passt aber zur Korrektheit und Regeltreue, die in Japan nun einmal zur Kultur gehört – hier gibt es einfach keine Ausnahmen. Insgesamt kann ich die All Nippon Airways Business Class also definitiv empfehlen.
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