Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) appelliert an die Streitparteien, sich nochmals an den Verhandlungstisch zu setzen und nach einer gemeinsamen Lösung zu suchen.
Die Austragung des Tarifkonflikts zwischen der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) und der Deutschen Bahn trifft derzeit vornehmlich die Verbraucher. Bereits seit 2 Uhr nachts stehen in ganz Deutschland die Züge still und dies soll noch bis Freitag, um 18 Uhr andauern. Die Deutsche Bahn hat indessen einen Notfahrplan veröffentlicht. Doch kann dieser Kampf dauerhaft auf Kosten der Bevölkerung weitergeführt werden? Bundesverkehrsminister Wissing fordert die GDL und die Bahn zu einem erneuten Verhandlungsversuch auf, wie Zeit Online berichtet.
So kann es nicht weitergehen
Anlässlich der aktuell stattfindenden Arbeitsniederlegungen der GDL, die auf die missglückten Tarifverhandlungen zwischen der Deutschen Bahn und der GDL zurückzuführen sind, äußert sich Bundesverkehrsminister Wissing gegenüber der Bild:
Es muss ein Weg gefunden werden, mit dem beide Seiten zurechtkommen. Dazu muss miteinander gesprochen werden. Ich fordere beide Seiten dringend auf, wieder an den Verhandlungstisch zurückzukehren.
Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP)
Der FDP-Verkehrsminister betont in diesem Zusammenhang, dass man in einer Demokratie miteinander reden, Argumente austauschen und verhandeln müsse, anstatt Menschen durch Stillstand zu blockieren. An die Gewerkschaft gewandt erklärt er, die Tarifautonomie entbinde niemanden von dieser gesellschaftlichen Verantwortung.
Verhärtete Fronten
Der Tarifkonflikt zwischen der Deutschen Bahn und der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer zieht sich bereits über Monate. Die Fronten haben sich mittlerweile so weit verhärtet, dass die Deutsche Bahn eine Feststellungsklage gegen die GDL eingereicht hat. Die Absicht dahinter war, den mehrtägigen Streik diese Woche zu unterbinden. Das Arbeitsgericht Frankfurt lehnte die Klage in erster Instanz ab. Auch in zweiter Instanz vor dem Hessischen Landesarbeitsgericht blieb die Klage der Deutschen Bahn ohne Erfolg.
Während die Tarifverhandlungen zwischen der Deutschen Bahn und der GDL bislang erfolglos blieben, konnte die Gewerkschaft eine Einigung mit der DB-Konkurrentin NETINIERA schließen.
Fazit zum Appell des Verkehrsministers
Die Unstimmigkeiten zwischen der GDL und der Deutschen Bahn polarisieren. Nun wendet sich Verkehrsminister Wissing an die Streitparteien und fordert zu einer gemeinsamen Lösungsfindung am Verhandlungstisch auf. Es bleibt abzuwarten, ob der Appell erhört wird und ob eine Tarifeinigung erschlossen werden kann.