Der Tarifstreit zwischen der GDL und der Deutschen Bahn stagniert. Während Gewerkschaftschef Weselsky auf ein neues Angebot der Bahn wartet, lehnt er eine Vermittlung im Tarifkonflikt gänzlich ab.
Die Differenzen zwischen der GDL und der Deutschen Bahn sind nicht zu verkennen. Eine Einigung im Tarifstreit scheint derzeit außer Sichtweite. Den Vorschlag, den Streit über eine Schlichtung zu lösen, weist der Gewerkschaftsvorsitzende partout zurück, wie tagesschau berichtet.
Kein Vorankommen am Verhandlungstisch
Der deutsche Bahnverkehr ist mittlerweile wieder angelaufen. Im Zuge eines mehrtägigen Bahnstreiks der GDL kam es diese Woche zu bundesweiten Einschränkungen im Nah- und Fernverkehr. Schon inmitten des Ausstandes drohte Weselsky mit weiteren Protesten, sollte kein neues Angebot vorgelegt werden. Die Bahn ist der Forderung des Gewerkschaftschefs bislang nicht nachgekommen. Der Tarifkonflikt scheint indessen stillzustehen. Der Vorsitzende der Lokführergewerkschaft lehnte einstweilen eine Schlichtung im Tarifstreit ab. Diesbezüglich äußerte er sich in Hinblick auf eine zentrale Forderung gegenüber der Stuttgarter Zeitung:
Die Frage, ob ich einen Tarifvertrag für Fahrdienstleiter kriege, gebe ich in keine Schlichterhand.
Claus Weselsky, Gewerkschaftschef GDL
Dem Gewerkschaftsvorsitzenden zufolge lasse sich über grundgesetzliche Angelegenheiten nicht schlichten. Gleichzeitig scheint Weselsky bestimmt, auch für Fahrdienstleiter einen Tarifvertrag zu bekommen.
Vorerst keine unbefristeten Streiks
Hinsichtlich der weiteren Vorgehensweise im Tarifkonflikt verwies Weselsky darauf, dass aktuell keine unbefristeten Streiks angedacht seien. Die Gewerkschaft wolle Verantwortung für das Gesamtsystem übernehmen und die Auswirkungen wären zu groß. Nichtsdestotrotz sei eine Verlängerung der Arbeitsniederlegungen möglich. Dies hänge davon ab, ob die Bahn ein substanzielles Angebot vorlege. Weselsky betont:
Ich glaube nicht, dass ich mir viel Zeit lasse.
Claus Weselsky, Gewerkschaftschef GDL
Fazit zum Stillstand im Tarifkonflikt
Der Vorsitzende der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer ist zum aktuellen Zeitpunkt nicht bereit, den Tarifkonflikt in eine externe Schichtungshand zu legen. Dahingehend scheint die Auseinandersetzung zwischen der GDL und der Deutschen Bahn vorerst stillzustehen. Sollten die Streitparteien zu keiner gemeinsamen Lösung finden, ist allenfalls mit erneuten Arbeitsniederlegungen zu rechnen. Es bleibt abzuwarten, wann das leidige Thema endlich ein Ende findet und ob eine Lösung im Sinne aller erschlossen werden kann.