Die europäische Flugsicherungsbehörde Eurocontrol misst am 20. Juni mehr als die Hälfte der Flugbewegungen aus dem Vergleichszeitraum des Vorkrisenjahres 2019.
Es ist ein absurdes Bild in Pandemiezeiten: riesengroße Flugplätze, Rollfelder und sogar Start- und Landebahnen, die derzeit nur als Parkplätze für tausende Flugzeuge dienen, die sich normalerweise im Durchschnitt auf 10.000 Metern Reiseflughöhe in der Luft befinden. Doch es geht bergauf in der Luftfahrtindustrie – trotz der weiterhin über 3.000 am Boden gelagerten Flugzeuge auf Reserve. Man darf zunehmend positiver in die Zukunft blicken, denn immerhin konnten im Frühjahr 2020, kurz nach Ausbruch der Pandemie, noch doppelt so viele Maschinen an Boden verzeichnet werden, wie die Webseiten aero.de und airliners.de berichten.
Europäischer Luftverkehr auf Erholungskurs
Die europäische Flugsicherungsbehörde Eurocontrol hat erst kürzlich aktuelle Daten in Hinblick auf die Veränderungen durch die Pandemie erfasst und die neuen Zahlen nun publik gemacht. Derzeit befinden sich demnach noch rund 3.400 Flugzeuge in Europa am Boden. Trotz der niedrigen Inzidenzen und der langsamen Erholung des Tourismus mit dem bevorstehenden Tourismus-Neustart bleibt ein Neustart im Luftverkehr noch aus. Zwar erholt sich die Branche zunehmend, die Zahlen sprechen aber nach wie vor für sich. Im Normalfall befinden sich laut Eurocontrol in einer regulären Sommerwoche um die 1.500 Flugzeuge infolge von Wartungen oder planmäßigen Außerbetriebnahmen am Boden. Dabei sind saisonale Schwankungen allerdings normal, sodass man meist einen Wochendurchschnitt von 2.000 geparkten Flugzeugen rechnet.
In der Spitze waren fast 7.200 Flugzeuge geparkt und haben Vorfelder, Rollwege und gegebenenfalls sogar Start- und Landebahnen belegt.
Ein Sprecher der europäischen Flugsicherungsbehörde Eurocontrol
Im Corona-Sommer sah das allerdings noch ganz anders aus, sodass unvorstellbare 3.575 Maschinen inaktiv am Boden geparkt waren. Und damit nicht genug: auf dem Höhepunkt des ersten Lockdowns im Frühjahr 2020 waren wöchentlich knapp 7.200 Flugzeuge außer Betrieb genommen worden. Man erkennt also im direkten Vergleich definitiv eine leichte Erholung, die allerdings die Nachwehen der Krise noch nicht wettmachen kann. Seit Mai diesen Jahres wurden aber schon rund 800 Maschinen reaktiviert – Tendenz steigend.
In diesem Monat konnte Eurocontrol dann glücklicherweise wieder 18.000 startende Flugzeuge zählen. Dieser Anstieg an Buchungszahlen ist hauptsächlich auf die sinkenden Inzidenzen und die einheitlichen Reisebestimmungen mit dem neuen digitalen Impfnachweis zurückzuführen.
Fazit zu den Entwicklungen in der Luftverkehrsbranche
Die Zahlen sprechen für sich, denn eine Erholung ist definitiv sichtbar – wenn auch nur minimal. Mit 3.400 inaktiven Flugzeugen in ganz Europa ist die Zahl so niedrig wie seit Beginn der Pandemie nicht mehr. Darüber hinaus sind einige Airlines weiterhin bemüht, infolge der steigenden Buchungen auch weitere Jets step by step zu reaktivieren. Es ist also nur noch eine Frage der Zeit, bis die Zahl der geparkten Maschinen auf das Vorkrisenniveau zurückgeht – und bis dahin heißt es abwarten und voller Vorfreude auf ein lebendigeres Rollfeld beim nächsten Besuch am Flughafen blicken.