Erneut ist in Island höchste Vorsicht geboten. Nördlich von Grindavik ist ein Vulkan ausgebrochen. Touristen wurden evakuiert und sollen sich nicht in die Nähe des Geschehens begeben.
Wer nach Island reisen möchte, bekommt in diesem Jahr leider wenig Planungssicherheit. Denn immer wieder ist aufgrund von Vulkanausbrüchen Vorsicht geboten. Aktuell ist dies zum fünften Mal der Fall, wie die Tagesschau berichtet. Langsam beruhigt sich die Lage wieder etwas, weiterhin ist aber höchste Vorsicht geboten.
Das Wichtigste in Kürze
- Nördlich von Grindavik ist eine Erdspalte über drei Kilometer Länge aufgerissen
- Es fließt eine größere Menge an Lava als bei den Vulkanausbrüchen zuvor
- Touristen wurden evakuiert und sollen sich unter keinen Umständen in der Nähe aufhalten
Lavafontänen bis zu 50 Meter
Rot-orangene Fontänen schossen in den Himmel, begleitet von dunkeln Rauchwolken. Das war jüngst der Anblick nördlich der Stadt Grindavik auf der Reykjanes-Halbinsel in Island. Nach Eruptionen ist hier eine Erdspalte bis jetzt bereits drei Kilometer lang aufgerissen. Mittlerweile hat sich die Lage wieder etwas entspannt, wie die isländische Meteorologiebehörde IMO berichtet.
Diese Region ist bei Touristen sehr beliebt. Das Thermalfreibad Blaue Lagune gilt unter Island-Besuchern als wahres Highlight. Einige Erdbeben in der betroffenen Region sind den Aktivitäten vorausgegangen, wie die isländische Meteorologiebehörde IMO berichtet. Die etwa 700 bis 800 Touristen wurden ein paar Stunden vor dem Ausbruch gewarnt und aus der Stadt und der Touristenattraktion evakuiert. Niemand wurde verletzt – nach dem endgültigen Ausbruch wurde der Notstand ausgerufen. Die Lava, die aus dem Vulkan bis zu 50 Meter in die Höhe schoss, breitete sich als glühende Massen in alle Richtungen und auch auf die Stadt zu aus.
Ausbruch war keine Überraschung
In dem Bereich, in dem nun der Ausbruch stattgefunden hat, haben Experten bereits einen extrem hohen Druck unter der Erde festgestellt. Somit wurde mit der Eruption zu einem gewissen Zeitpunkt bereits gerechnet.
Die Erde unter Island ist dieses Jahr besonders aktiv. Bereits zum fünften Mal kommt es zum Vulkanausbruch auf der Reykjanes-Halbinsel. Sowohl im Dezember, Januar, Februar als auch im März kam es zu Eruptionen. Die letzte Welle ist erst vor gut drei Wochen zu Ende gegangen. Laut Experten handelt es sich aktuell allerdings um eine größere Eruption als die Male zuvor, da sich eine größere Menge an Magma unter der Erde angesammelt habe.
Örtliche Behörden hatten vor einigen Monaten angefangen, spezielle Deiche zur Eindämmung von Lavamassen zu bauen, damit diese nicht Häuser und Infrastruktur beschädigen. Die meisten Einwohner von Grindavik befinden sich seit November bereits außerhalb der Stadt in Sicherheit.
Was Reisende jetzt wissen müssen
Auch wenn sich die Lage langsam am Beruhigen ist, ist weiterhin höchste Vorsicht geboten. Die Vergangenheit zeigt, wie unberechenbar die Natur in Island sein kann. Der Zivilschutz des Landes warnt davor, sich in der Nähe des Vulkanausbruchs und betroffenen Regionen aufzuhalten. Trotz Rauchwolken ist bisher keine Beeinträchtigung des Flugverkehrs gemeldet.