Nach schweren Verlusten der nationalen Fluggesellschaft Vietnams hat die vietnamesische Nationalversammlung endlich der Unterstützung für den Rettungsplan im Wert von 520 Millionen US-Dollar zugestimmt.
Bereits zahlreiche Airlines haben in den vergangenen Monaten infolge der katastrophalen Auswirkungen der Krise Insolvenz beantragen müssen. Vietnam Airlines musste in diesem Jahr bisher ebenfalls einen schwerwiegenden Verlust in Höhe von 463 Millionen Dollar einstecken, wie aerotime berichtet hatte. Um ihre Liquidität weiter zu stabilisieren, hat die SkyTeam-Fluggesellschaft endlich nach monatelangem Warten die Unterstützung vom Staat für ein Rettungspaket in Höhe von 520 Millionen Dollar zugesichert bekommen.
Vietnam Airlines verkauft Aktien im Wert von 350 Millionen Dollar
Die vietnamesische Fluggesellschaft hat bereits seit Beginn der Pandemie zahlreiche Maßnahmen durchgeführt, die sie zur Bewältigung der Krise ergriffen wurden, aufgrund des erheblichen Rückgangs des Passagieraufkommens am Flughafen Hanoi. Die Airline hat sich aus diesem Grund neben einer Reihe von Maßnahmen zur Kostensenkung durch unter anderem einem Stellenabbau, auf die Verlängerung der Zahlungsfristen, der Reduzierung nicht dringender Investitionen, der Durchführung von Frachtflügen sowie der Ausmusterung älterer Flugzeuge fokussiert.
Dennoch scheinen diese Maßnahmen nicht ausreichend, so ist Vietnam Airlines weiterhin auf dringend notwendige finanzielle Unterstützung vom Staat angewiesen. Bereits im Juli hat der CEO der Airline, Duong Tri Thanh verkündet, dass sich die finanziellen Mittel der Airline dem Ende neigen würden und die Regierung um weitere Unterstützung gebeten. Nach monatelangem Warten war die Entscheidung der vietnamesischen Regierung, welche vor wenigen Tagen dem Rettungsplan der Airline zugestimmt hatte, mehr als überfällig gewesen, damit die Airline die Krise weiterhin überstehen kann.
Demnach würde die Staatsbank von Vietnam den Kredit der Fluggesellschaft von über 170 Millionen Dollar refinanzieren und die Frist verlängern. Darüber hinaus kündigte die Fluggesellschaft des Landes an, zur Stabilisierung ihrer Liquidität, ein Angebot für den Verkauf von Aktien im Wert von 350 Millionen US-Dollar zu unterbreiten. Die vietnamesische Nationalversammlung gab Berichten zufolge bekannt, dass State Capital Investment, eine staatliche Holdinggesellschaft, im Namen der Regierung 85 Prozent der neuen Aktien der Fluggesellschaft erwerben würde.
Airline schreibt bislang einen Verlust in Höhe von 463 Millionen Dollar
Da Vietnam sich nach wie vor nicht für den internationalen Reiseverkehr geöffnet hat, konzentriert sich die Fluggesellschaft hauptsächlich auf den Inlandsmarkt. Der Wegfall der internationalen Strecken belastet die Airline zunehmend sehr stark. Laut Angaben der Fluggesellschaft in ihrem veröffentlichten Finanzbericht vor rund einem Monat hat die Airline einen erheblichen Verlust in den ersten neun Monaten des Jahres von rund 463 Millionen Dollar einfahren müssen, sodass Vietnam Airlines weitere Hilfsgelder benötigt, um sich zukünftig über Wasser halten zu können.
Bei der Vorstellung der Finanzergebnisse des ersten Halbjahres, wurde außerdem ersichtlich, dass Vietnam Airlines trotz der Tatsache, dass die Fluggesellschaft gezwungen war, Teile ihres Betriebsvermögens zu verkaufen, “proaktiv jede Gelegenheit zur Umsatzsteigerung suchte und nutzte”, wie Tran Thanh Hien, Leiter der Finanz- und Buchhaltungsabteilung der Fluggesellschaft berichtet hatte. Dazu zählten unter anderem die Förderung des Frachtverkehrs und von Charterflügen, um vietnamesische Passagiere zurück nach Hause zu holen und Fachbesucher zu befördern, sowie den Verkauf eines Teils ihrer älteren Flugzeuge. Man darf also gespannt sein, ob die Airline an den bisherigen Maßnahmen weiter festhalten und ob das Rettungspaket der Fluggesellschaft ausreichend sein wird!
Fazit zum Rettungsplan der Vietnam Airlines
Vietnam Airlines wurde bisher in diesem Jahr mit einem schweren Verlust in Höhe von 463 Millionen US-Dollar konfrontiert. Um ihre Liquidität weiter zu stabilisieren, hat die Fluggesellschaft endlich die Unterstützung für einen Rettungsplan vom Staat zugesichert bekommen. Demnach würde die Staatsbank von Vietnam den Kredit der Fluggesellschaft von über 170 Millionen Dollar refinanzieren und die Frist des Kredits verlängern. Darüber hinaus kündigte die vietnamesische Fluggesellschaft an, Aktien im Wert von 350 Millionen US-Dollar zu verkaufen, von denen die Regierung laut Medienberichten 85 Prozent erwerben würde.