Das Welttourismusbarometer der Welttourismusorganisation (UNWTO) verzeichnet auch im vergangenen Jahr anhaltend niedrige Zahlen.
Das vergangene Jahr 2021 ist bereits in den Büchern und 2022 wird hoffentlich besser – das dürften sich wohl die meisten sowohl im privaten als auch im wirtschaftlichen Bereich wünschen. Während sich die Floskeln des vergangenen Jahres wiederholen zu drohen, setzte sich ein Trend aus dem Jahr 2020 auch in 2021 fort. Zwar konnte weltweit ein Anstieg der internationalen Tourismusankünfte registriert werden, dennoch scheint es ein weiter Weg zurück in die Normalität zu bleiben, wie Breaking Travel News berichtet.
Über den Erwartungen, unter dem Soll
Früh drängte die Welttourismusorganisation (UNWTO) Regierungen weltweit zum Neustart des internationalen Tourismus. Der Erfolg lässt sich nur mäßig beziffern. Das bestätigen erste Zahlen der UNWTO zum gesamten vergangenen Jahr 2021. Wie bei den meisten Airlines hierzulande auch konnte ein deutlicher Passagieranstieg erst in der zweiten Jahreshälfte verzeichnet werden. Internationale Tourismusankünfte befanden sich aber immer noch 62 Prozent unter dem Vorkrisenniveau im dritten und vierten Quartal. Mit der Ausbreitung der Virusvariante Omikron sanken erneut die Buchungszahlen im Dezember 2021. Die Zahlen der internationalen Ankünfte waren so im Vergleich zu Dezember 2019 sogar 65 Prozent niedriger. Die UNWTO gibt aber auch an, dass die vollständige Auswirkung der vorherrschenden Virusvariante noch abzuwarten bleibt.
Ursprünglich wurde eine Erholung des Sektors erst für das Jahr 2022 prognostiziert, allerdings rechnete die UNWTO bereits im Frühjahr 2021 mit einem anderen Zeitraum. Die Organisation hat daraufhin zwei Szenarien hinsichtlich einer Erholung der Branche im Jahr 2021 entwickelt. Im ersten Szenario sollte im Juli bereits ein Aufschwung um 66 Prozent im Vergleich zu 2020 folgen. Das hätte noch 55 Prozent weniger Ankünfte verglichen zum selben Zeitraum im Juli 2019 entsprochen. Im zweiten Szenario war erst im September mit einem Anstieg der internationalen Ankünfte zu rechnen, dann in Höhe von 22 Prozent. Damit lägen die Werte 67 Prozent schlechter als etwa im Vorkrisenjahr 2019. Ganz so schlecht sind die Werte dank der zweiten Jahreshälfte dann immerhin nicht ausgefallen.
The Trend is your friend, oder doch nicht?
Bereits zum Ende des ersten Pandemie-Jahres hat die UNWTO ein erstes Fazit gezogen. Weltweit ließen sich in den ersten acht Monaten stark rückläufige Ankunftszahlen erkennen, die besonders Asien stark betroffen haben. So haben der Kontinent und die Pazifikregionen einen Rückgang von 79 Prozent eingefahren, gefolgt von Afrika und dem Nahen Osten mit rund 69 Prozent, Europa mit 68 Prozent und Amerika mit 65 Prozent. Besonders in den stärksten Monaten – Juli und August – verzeichnete man einen Rückgang an weltweit internationalen Ankünften von 81 Prozent im Juli und 79 Prozent im August. Alleine in den ersten Monaten bis August 200 wurden 700 Millionen weniger Ankünfte im Vergleich zum Vorjahresniveau registriert. Dies setzte sich auch im vergangenen Jahr fort.
Dieser Trend setzte sich auch im vergangenen Jahr fort. So ist vor allem noch immer Asien am stärksten von den Auswirkungen der Corona-Pandemie betroffen. Die besten Werte hingegen konnten Europa sowie die amerikanischen Kontinente erzielen. Internationale Tourismusankünfte stiegen in Europa um 19 Prozent, in Amerika um 17 Prozent, befanden sich aber noch immer etwa 63 Prozent unter dem Vorkrisenniveau. Besonders die Karibik schnitt dabei am besten ab. Hier konnte ein Anstieg der Zahlen um 63 Prozent im Vergleich zu 2020 verzeichnet werden. Wie unterschiedlich die einzelnen Zahlen ausfallen können, zeigt sich besonders in Deutschland. Während die größten deutschen Flughäfen einen Passagieranstieg verzeichnen konnten, wurden in der deutschen Hotellerie in 2021 sogar weniger Übernachtungen als noch in 2020 verbucht.
Fazit zu den Zahlen der UNWTO für 2021
Auch für 2021 fallen die Zahlen wenig verwunderlich aus. Zwar konnte erstmals im vergangenen Sommer wie prognostiziert ein deutlicher Anstieg bei den Passagierzahlen und internationalen Tourismusankünften verzeichnet werden, diese befinden sich aber noch immer weit unter dem ursprünglichen Vorkrisenniveau. Immerhin konnten Europa und Nord- sowie Südamerika einen deutlichen Anstieg verzeichnen und damit sogar die Zahlen für das gesamte Jahr 2021 über die Prognosen für das vergangene Jahr heben. Aber die Virusvariante Omikron zeigte einmal mehr, wie vulnerabel das gesamte Konstrukt noch immer bleibt.