Obwohl wir uns inmitten der dritten Coronawelle befinden, planen einige Urlaubsregionen in Schleswig-Holstein mithilfe von sogenannten Modellprojekten wieder Touristen zu beherbergen.
Der Urlaub in Deutschland boomt seit Anfang der Coronakrise. Doch auch im eigenen Land gibt es in vielen Strandregionen Bestimmungen, welche den Urlaub verbieten, worüber das Redaktionsnetzwerk Deutschland eine Übersicht erstellt hat. Doch dieser Lockdown soll an einigen Stränden in Schleswig-Holstein bald vorbei sein. Welche Regionen schon bald für Touristen öffnen könnten und bei welchen wir uns noch etwas gedulden müssen, lest Ihr in diesem Übersichtsartikel.
Lübecker Bucht öffnet Hotels
Die geplante Öffnung am kommenden Montag, den 19. April wurde eine Woche nach hinten verschoben. Am 20. April wird final entschieden, ob der geplante Eröffnungstermin am 26. April eingehalten werden kann. Dann sollen Beherbergungsbetriebe zur Selbstversorgung (Ferienhäuser und Campingplätze), Gastronomie und Freizeiteinrichtungen eröffnen, die ansässigen Hotels sollen eine Woche später eröffnen dürfen. Laut Angaben des Tourismuschefs der Lübecker Bucht, André Rosinski, würden rund 40 Prozent der ansässigen Beherbergungsbetriebe mitmachen, welche zum größten Teil aus Beherbergungsbetrieben mit Selbstversorgung bestehen. Ebenso soll die Ostsee-Therme in Scharbeutz geöffnet werden, der Hansa-Park soll allerdings noch geschlossen bleiben. Urlauber müssen einen aktuellen negativen Corona-Test vorweisen können, ein zweiter wird dann spätestens 72 Stunden nach der Ankunft absolviert.
Schlei-Region arbeitet mit Teststrategie
Ebenso wie in der Lübecker Bucht müssen Urlauber, welche die Schlei-Region besuchen wollen, insgesamt zwei negative Testergebnisse vorweisen können. Allerdings bietet der Raum um die Schlei viele ländliche Gebiete und dort wird es hauptsächlich Ferienwohnungen und Campinganlagen geben, welche an dem Modellprojekt teilnehmen werden.
Hier könnte also ein praktischer Beweis für die Einschätzung des Robert-Koch-Instituts geliefert werden, dass Beherbergungsbetriebe ein niedriges Risiko darstellen
Bernd Buchholz, Tourismuschef der Schlei-Region
Um die Teststrategie umsetzen zu können, werden momentan Testzentren im Ostseebad Damp, in Klein Waabs, Schönhagen, Schubystrand und in Vogelsang-Grünholz installiert. Ebenfalls müssen sich Gäste in den Beherbergungsbetrieben selbst versorgen, worunter auch Frühstückbuffets verboten wurden.
In Büsum wird alle drei Tage ein Corona-Test fällig
Auch in der Urlaubsregion Büsum wird auf regelmäßige Tests gesetzt, allerdings müssen sich die Touristen mindestens alle drei Tage auf das Coronavirus testen lassen. Bereits im Sommer 2020 hat der Urlaubsort schon mit vielen Touristen zu tun gehabt und hat unter anderem mit Hilfe eines Security-Services dies gut meistern können. Diese Erfahrung werde für die kommende Phase sehr nützlich sein. Zudem habe Büsum laut Buchholz mit einem regionalen Ärztezentrum “einen sehr wichtigen Player vor Ort”.
Es ist keinem damit gedient, wenn wir jetzt öffnen und nach ein, zwei, drei oder fünf Tagen dann wieder schließen müssen
Hans-Jürgen Lütje, Bürgermeister von Büsum
Die Ferienregion plant eine Eröffnung ab dem 10. Mai und schreibt allen ankommenden Urlaubern vor, im Heimatort einen Coronatest zu absolvieren und diesen alle drei Tage in Büsum auffrischen zu lassen. Außerdem werde bei einem Restaurantbesuch ein tagesaktueller Test benötigt. Laut dem Bürgermeister Büsums, Hans-Jürgen Lütje müsse der Urlauber nur den Eingangstest selber bezahlen, denn alle restlichen Tests sollen vom Bund bezahlt werden.
Touristen können Sylt ab Mai besuchen
Die beliebte Ferieninsel Sylt soll ab dem 1. Mai für alle Touristen zugänglich sein. Laut einer Pressemitteilung des Landes Schleswig-Holstein sei das in der Bewerbung vorgeschlagene Testkonzept der Insel Sylt anspruchsvoll und umfassend. Die Insel war Vorreiter der regelmäßigen Teststrategie und hat sich als erste Region für die Luca-App, eine Kontaktverfolgungsapp, entschieden.
Außengastronomie in Schleswig-Holstein seit Montag geöffnet
Unabhängig der Modellprojekte der einzelnen Regionen dürfen Außenbereiche der Restaurants und Cafés in Schleswig-Holstein seit dem vergangenen Montag (12. April) wieder öffnen. Die einzige Voraussetzung dafür ist ein stabiler Inzidenzwert unter 100, wie es etwa momentan in der Gemeinde Timmendorfer Strand der Fall ist. Es gelten jedoch die bekannten Regeln: Die Kontaktbeschränkungen müssen eingehalten werden, es dürfen maximal fünf Personen aus zwei Haushalten an einem Tisch sitzen. Es muss von Angestellten und auch von Gästen, welche nicht am Tisch sitzen, eine medizinische Maske getragen werden und die Abstandsregelungen müssen eingehalten werden. Zudem müssen die Gastronomen die Kontaktnachverfolgung sicherstellen. Ein negativer Coronatest ist allerdings nicht verpflichtend, wird jedoch empfohlen.
Die Modellprojekte laufen ab dem jeweiligen Start für einen befristeten Zeitraum von vier Wochen und können danach verlängert werden. Die Voraussetzung für die Modellprojekte sei ein stabiler Inzidenzwert von unter 100 pro 100.000 Einwohner der jeweiligen Region. Falls sich die Situation während der Modellphase deutlich verschlechtern sollte, kann diese sofort abgebrochen werden. In diesem Fall müssten Touristen vom einen auf den anderen Tag abreisen und Einrichtungen müssten schließen. Zudem stehen stand jetzt alle Modellprojekte noch unter Vorbehalt. Bei einer Regelverschärfung des jeweiligen Kreisgesundheitsamtes kann das jeweilige Projekt auch wieder abgebrochen werden.
Fazit zu den Modellprojekten an deutschen Stränden
Zahlreiche deutsche Urlaubsregionen am Strand wollen sogenannte Modellprojekte starten, welche die Unterbringung von Touristen trotz der anhaltenden Pandemie möglich machen. Dabei setzen alle Regionen auf eine regelmäßige Testpflicht, um infizierte Menschen früh genug zu erkennen. Zudem können die Modellprojekte jederzeit abgebrochen werden, wenn der Inzidenzwert der jeweiligen Region die 100er Marke übersteigt. In dem Fall müssten alle Gäste abreisen und ansässige Einrichtungen müssten schließen.
Was haltet Ihr von den geplanten Modellprojekten?