Schlechte Neuigkeiten aus Thailand: Das Land hält an seiner strengen Vorgehensweise während der Krise fest und plant keine Besucher vor April 2021 im Land zu empfangen.

Insbesondere im Winter, auch über die Weihnachts- und Neujahrsferien, ist Thailand eins der beliebtesten Reiseziele für europäische Touristen. In dieser Zeit ist dort Hauptsaison und die Strände sind gefüllt von Touristen aus aller Welt – zumindest bis zum letzten Jahr. Denn wie das Tourismus-Ministerium in Thailand mitteilte, wird das Land seine Grenzen bis mindestens April 2021 geschlossen halten, um sich vor der Pandemie zu schützen – wenn auch zulasten der Tourismusbranche, die durch Milliardenverluste in diesem Jahr am Boden zerstört ist.

Tourismusindustrie gerät in eine zunehmend katastrophale Lage

Insbesondere in Europa hat die zweite Welle der Krise einen erheblichen Schaden angerichtet. Die Maßnahmen zur Bekämpfung des Virus werden immer schärfer und ähneln denen des ersten Krisenhalbjahres. In Thailand sieht die Welt jedoch ganz anders aus. Was die epidemiologische Lage im Land betrifft, scheint Thailand die Situation nach wie vor gut im Griff zu haben, mit nur sehr geringen Infektionszahlen, was sich in erster Linie auf die strengen Maßnahmen in Bezug auf die Pandemie zurückführen lässt. Jedoch muss Thailand dafür eine andere wirtschaftliche Katastrophe in Kauf nehmen: Dem Land droht die schwerste wirtschaftliche Rezession seiner Geschichte durch einen heftigen Einbruch im Tourismussektor.

Die Milliardenverluste werden sich auch zu Beginn des neuen Jahres noch nicht aus der Welt schaffen lassen, denn wie Thailand beschlossen hat, werden seine Grenzen bis mindestens April 2021 für Besucher aus aller Welt geschlossen bleiben. Urlaubsreisen bleiben daher weiterhin unmöglich, denn E-Visa und das Visa on arrival werden bis mindestens Ende März 2021 wegen der Corona-Pandemie nicht mehr ausgestellt, wie rnd.de berichtet hatte. Somit hat das Land dann über ein Jahr keine internationalen Touristen ins Land einreisen lassen, oder zumindest nur Langzeittouristen mit einem speziellen Visum und strengen Bedingungen zur Beantragung.

Thailand Bangkok

Thailand, dass vor Kurzem erst die Einreise für Langzeittouristen durch ein spezielles Touristenvisum genehmigt hatte, stand aufgrund der teuren obligatorischen Quarantäne in einer zertifizierten staatlichen Unterkunft bereits vor dem Start schon in der Kritik. Wenig überraschend hatte die Königlich Thailändische Botschaft die Auflagen wenige Zeit später wieder gelockert – ein Kontostand von 15.000 Euro ist seitdem nicht mehr Voraussetzung für die Einreise. Dennoch scheint das Konzept wenig erfolgversprechend zu sein, so ist das Land von einem erwarteten Aufschwung im Tourismus noch Meilen weit entfernt. Die Auflagen sind nach wie vor zu streng, um Touristen wieder ins Land zu holen, beschwert sich die Branche.

Reiseblasen könnten eine Lösung sein

Darüber hinaus gab es auch in Thailand die Überlegung zumindest in bestimmte Regionen, wie Ko Samui, Phuket oder Krabi, die komplett auf den Tourismussektor angewiesen sind, für Reisende aus bestimmten Ländern zu öffnen und sogenannte Reisekorridore oder Reiseblasen einzurichten. Bisher hat sich das Land zu einem solchen Vorhaben nicht mehr geäußert. Der Minister für Sport und Tourismus, Pipat Ratchakitprakan, berichtete von einer schrittweisen Öffnung des Landes, wenn auch unter der Bedingung strenger Quarantänemaßnahmen. Touristen sind in seiner Agenda dabei bisher leider gar nicht zu finden.

Wir werden nach und nach für Geschäftsreisende, technische Experten, Facharbeiter und medizinisches Personal öffnen, aber auch diese müssen in Quarantäne.

Minister für Sport und Tourismus, Pipat Ratchakitprakan

Die Eigentümer von Reiseunternehmen fordern die thailändische Regierung auf, die obligatorische Quarantänebedingungen aufzuheben und eine Reiseblase mit Ländern, die ein niedriges Infektionsrisiko haben zu bilden, schließlich gerät die Wirtschaft im Land, insbesondere im Tourismus, zunehmend in eine wirtschaftliche Notlage. Auch das Touristenvisum, dessen strenge Bedingungen nun ein wenig entschärft wurden, gibt weiterhin wenig Hoffnung auf eine Anerkennung einiger Besucher und Verbesserung der Lage in der Branche. Ob sich also deutsche Besucher in der kommenden Zeit mit diesem speziellen Touristenvisum in Thailand für einen gewissen Zeitraum niederlassen werden, bleibt fraglich, unter den noch immer strengen Anforderungen, die das Land für die Einreiseerlaubnis stellt.

Fazit zur verlängerten Grenzschließung Thailands

Obwohl Thailand im Kampf gegen das Virus dank strikter Maßnahmen bisher sehr erfolgreich war, ist die für die Wirtschaft des Landes äußerst wichtige Tourismusindustrie fast vollständig zusammengebrochen. Einen enormen Milliardenverlust musste diese durch ausbleibende Touristen hinnehmen und auch die kommenden Monate scheinen für die Branche stets düster, wenn das Land nicht vorzeitig seine Grenzen eröffnen wird. Auch mit der Einführung des speziellen, umstrittenen Touristenvisums für Langzeittouristen ist der Wirtschaft absolut nicht geholfen, da die Zustimmung bei den Touristen alles andere als erfolgversprechend scheint. Es bleibt spannend, welchen Weg Thailand gehen wird – der Druck für eine vorzeitige Öffnung wird im Land von Tag zu Tag höher!

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Autorin

Seitdem Karolin als Schülerin an einem Austauschprogramm in Frankreich teilgenommen hat, wächst täglich ihre Begeisterung für das Reisen und Entdecken neuer Länder und ihre Leidenschaft für die französische Sprache.

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  • Ich denke auch, dass die Einreisebestimmungen angemessen sind. Letztlich kann man nach der Quarantäne einen Urlaub ohne Ansteckungsgefahr verbringen. Was für mich noch nicht ganz klar ist: Kann ich mich nach der Quarantäne frei im Land bewegen oder bin ich auf gewisse Städte oder fix gebuchte Hotels eingeschränkt. Gibt es hier schon Erfahrungen?

    • Hallo Peter, bei Einreise nach Thailand ist der Download der mobilen App „Thaichana“ zur Nachverfolgung von Infektionsketten verpflichtend. Wer keine Symptome aufweist, kann die Quarantäne im gebuchten ASQ Hotel antreten. Nach der Quarantäne und erneuten negativen Ergebnis, ist m.E. ein uneingeschränktes Reisen im ganzen Land möglich.

      • Guten Abend Kai,

        du kannst ja gerne der Meinung von Peter widersprechen, jedoch würde ich Dich um einen vernünftigen Umgangston bitten.
        Hab einen schönen Abend,
        Tobi

  • Es ist wirklich wahnsinnig kompliziert, ein Visum für Thailand zu bekommen. Man braucht einen Reisepass und 35 Euro und – zack – 5 Minuten später hat man das Visum in seinen Pass geklebt. Hat bei mir jedenfalls so geklappt. Ganz normales Touristenvisum, nicht das STV. Es gibt keine finanziellen Anforderungen mehr und auch sonst ist der Prozess ungewohnt straight forward. 14 Tage Quarantäne halten natürlich den Durchschnittsurlauber, der für 3 Wochen nach Thailand fliegt, davon ab. Aber es ist schlicht Blödsinn, dass die Grenzen bis April 2021 geschlossen sein. Das Gegenteil ist richtig: Seit Ausbruch der Pandemie waren die Grenzen nach Thailand nicht so offen wie gerade jetzt. Ein Blick auf die Webseite von Thai embassies oder Konsulaten bevor man so einen Artikel schreibt, hätte hier gereicht.

    • Jens
      Ganz so einfach ist es nicht, wie Tom es beschreibt. Für die Einreise nach Thailand benötigt man ein TR-Visum, welches z.B. postalisch beim Königlich Thailändischen Generalkonsulat in Frankfurt/Main beantragt wird. Hierzu muss der aktuellen Reisepass , welcher nach Einreise noch mindestens 6 Monate gültig ist, ausgefülltes Antragsformular (auf Webseite: http://www.thaikonfrankfurt.de erhältlich), Kopie des Reisepasses mit Lichtbild, ein aktuelles Foto, Gebühr in Höhe 35,– Euro in bar sowie eine addressierter und mit 4,05 Euro frankierter Rückumschlag beigefügt werden.
      Nach Rückerhalt des Reisepasses (kann bis zu 4 Wochen dauern) ist ein Certificate of Entry über https://coethailand.mfa.go.th/ zu stellen. Bei der Registrierung im 1. Schritt ist der Reisepass, Visum, /Re-entry Permit, Krankenversicherung mit Mindestdeckungssumme 100.000,– US Dollar, die die Behandlung von Covid-19 einschließt, Declaration Form (nur für Touristenvisum) vorzulegen.
      Nach der ersten Genehmigung muss binnen 15 Tage im Rahmen der 2. Genehmigung das Flugticket und die ASQ Hotel Buchung vorgelegt werden. (Solle die Frist von 15 Tage nicht eingehalten werden, muss man sich neu registrieren)
      Erst dann erhält man die offizielle Einreiseerlaubnis (Certificate of Entry ) nach Thailand.

      Vor Abflug ist beim Check-In vorzulegen: Reisepass, Visum/Re-entry Permit, Certificate of Entry, Fit to fly und Covid – 19 RT-PCR-Test (beides ausgestellt als nicht länger als 72 Std. vor Reisetermin) , Krankenversicherung.

  • Jens
    7. Dezember 2020
    Das die Grenze für Touristen in Thailand bis mindestens April 2021 geschlossen bleibt, gilt nur für die “normalen Touristen”. Mit einem aufwändigen TR-Visum, welches 60 Tage plus 30 Tage mit einmaliger Verlängerung gilt, kommt man nach Thailand seit 09.11.2020 nach wie vor rein.

  • Ich habe mit Leuten gesprochen, welche wegen persoenlicher Angelegenheiten, oder auch beruflich wieder nach Thailand einreisen mussten. Das Verfahren ein solches spezielles Visum zu bekommen wird durch die Bank weg als kompliziert und die Regeln als verwirrend beschrieben. Laute Klage wird auch ueber die Unterstuetzung der Thailaendischen Botschaften/Konsulate gefuehrt. Offensichtlich gibt es von dort kaum Unterstuetzung. Emails scheinen nicht beantwortet zu werden und ob man mit einem Anruf durchkommt ist Gluecksache. So frustriert man auch noch diejenigen, welche nach Thailand reisen muessen und die Quarantaene auf sich nehmen. Alles in allem ist das ist keine gute Strategie und gibt dem Land keine gute Reputation.

    • Da gebe ich Dir recht. Ich gucke mir die Länder ganz genau an. Und wo einem Steine in den Weg gelegt werden…die bereise ich nicht mehr. Es gibt genug Alternativen und da freut man sich das man kommt. Habe es auch mit den Karnaren so gemacht. Die Regeln war und sind auch für mich nicht nachzuvollziehen. In Griechenland alles total normal und entspannt. Jetzt geht es in Zukunft eher dahin als auf die Kanaren.

  • Verstehen kann ich es nicht. Wieso tut man das der armen Bevölkerung an, die von uns leben und abhängig sind? Dann gebe ich lieber mein Geld da aus wo ich willkommen bin. Aber nicht das Thailand noch will das man spendet usw. Dann haben sie selber Schuld.

    • Es besteht halt ein grundsätzliches Dilemma, ob man der Seuche Herr werden (mit den beschriebenen harten Maßnahmen, die offenbar wirken) oder die Wirtschaft schützen will (und dafür Teile der Bevölkerung opfert).

      Thailand und andere asiatische Länder sind bereit den Preis zu zahlen, um sich unverantwortlich verhaltende “Gäste” wie “uns” oder gar die Amerikaner aus dem Land zu halten.

    • Ich verstehe das schon. Natürlich ist es ein riesen Problem für die Tourismus Industrie. Aber Thailand hat um Längen besser als Deutschland die Eindämmung des Virus gemanagt mit der Folge, dass es praktisch kein Corona gibt. Das wäre in dem Augenblick vorbei, wenn Massen an Tourist aus Ländern, die das Coronamanagement nicht so gut hinbekommen haben, in das Land einfallen. Und wer wirklich dorthin will, kann mit 14 Tage Quarantäe auch jetzt schon einreisen. Mit willkommen oder nicht hat das nichts zu tun. Derzeit sind eben die Rahmenbedingungen für alle etwas anders. Das gefällt niemandem, man muss es aber so hinnehmen.

      • Dem Kommentar vom Martin kann ich nur zustimmen. Die 14 Tage Quarantäne dienen dem eigenen Schutz nach der Einreise, als auch dem Schutz der Bevölkerung in Thailand. Das das praktizierte Schutzkonzept in Thailand erfolgt hat, sieht man ja an den Zahlen der Infektionen. Wer einen Langzeiturlaub in Thailand plant, kann auch ohne weiteres sich in einem schönen schicken Quarantänehotel 14 Tage entspannen, natürlich ohne Poolnutzung. Die Rahmenbedingungen haben sich in der Welt zur Zeit verändert. Das muss man halt akzeptieren.

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