Ein weiterer Schritt zur Lowcost-Airline? Sitzplatzreservierungen beim Check-in werden bei der Lufthansa Group zukünftig kostenpflichtig.

Die Lufthansa gilt als eine der größten Fluggesellschaften weltweit. Zudem ist sie laut Skytrax die einzige Fünf-Sterne-Fluggesellschaft Europas. Zum neuen Premium-Anspruch des Kranichs gehört demnach auch, Sitzplatzreservierungen für Passagiere, die den günstigsten Tarif gebucht haben, ab Juni vollständig kostenpflichtig zu gestalten – dies ist der Website der Lufthansa zu entnehmen. Bislang konnten Passagiere im Economy Light Tarif immerhin beim Check-in noch kostenfrei einen Sitzplatz wählen.

Fünf-Sterne-Lowcost-Airline?

Fliegen bedeutet für uns alle noch immer eine große Faszination. Auch ein einfacher Flug in der Economy Class durch Europa löst ein Bauchkribbeln in uns aus. Doch das Fliegen wird auch immer selbstverständlicher und langweiliger. Services am Boden sowie an Bord werden immer stärker eingeschränkt. “Auf vielfachen Kundenwunsch” hört man da als Argument nur zu oft, dennoch ist durchaus etwas dran. Lowcost-Carrier wie Southwest und Ryanair haben den Markt deutlich verändert. Viele Passagiere wünschen nur noch von A nach B transportiert zu werden, und das zum möglichst günstigsten Preis. Dass jedoch ausgerechnet die Lufthansa als Major Carrier einen weiteren Schritt in genau diese Richtung geht, überrascht noch immer. Passagiere, die in der Ecomomy Class sitzen und den günstigsten Tarif dabei gebucht haben, dürfen beim Check-in keinen kostenfreien Sitzplatz mehr auswählen.

Der Economy Light Tarif auf Europastrecken beinhaltet keine kostenlose Sitzplatzreservierung. Beim Check-in wird Ihnen automatisch ein Sitzplatz zugewiesen. Wenn Sie diesen Sitzplatz ändern möchten, wird ab 21.6.2022 eine Änderungsgebühr ab 25 EUR/35 CHF/35 USD erhoben.

Lufthansa Economy Onboard Delights

Ähnlich wie Lowcost-Carrier wird der Sitzplatz ab dem 21. Juni 2022 im Economy Light Tarif zufällig vergeben. Möchte man dennoch einen Wunschsitzplatz reservieren, so werden mindestens 25 Euro ab diesem Stichtag fällig. Diese Gebühr bezieht sich auf eine Sitzplatzreservierung für ein Segment. Sollte Eure Reise also mehrere Segmente innerhalb Europas beinhalten, so wird die Gebühr auch für jede weitere Reservierung erhoben. Das betrifft vorerst alle innerdeutschen Flüge sowie Flüge innerhalb Europas. Ebenfalls betroffen sind alle Tochter-Fluggesellschaften der Lufthansa Group, dazu zählen dementsprechend auch Austrian Airlines sowie Swiss. Bei der Swiss kostet ab dem 21. Juni eine Sitzplatzreservierung im Economy Light Tarif dann umgerechnet 35 Franken. Ausnahmen von der Regel gibt es natürlich weiterhin. Diese besagen, dass Passagiere mit bereits reservierten Sitzplätzen diese auch, je nach Verfügbarkeit, weiterhin beim Check-in ändern dürfen.

Fazit zur Tarifänderung bei der Lufthansa

Lufthansa wird in knapp einem Monat eine Sitzplatzreservierung beim Check-in kostenpflichtig gestalten. Im ersten Schritt sind davon alle Passagiere betroffen, die den Economy Light Tarif gebucht haben. Die Sitzplatzreservierung im günstigsten Tarif der Lufthansa war bislang nur beim Check-in möglich. Betroffen sind alle Flüge der Lufthansa, Austrian sowie Swiss, die innerhalb Europas verkehren. Ob weitere Regionen oder gar Tarife folgen werden, bleibt bislang offen.

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Autor

Alexander Fink ist als Content Editor seit Januar 2021 für reisetopia tätig. Zuvor war er als Account Manager in der Industrie beruflich unterwegs und schrieb von seinen Reiseerfahrungen im eigenen Blog. Heute ist er Euer Ansprechpartner für alle Airline- und Kreditkartenthemen.

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  • 5*? Mit Verlaub, das kann nur gekauft sein dieses Rating. Das ist geradezu blanker Hohn. Dass die Lufthansa gerade in dieser Zeit, sich diese Preismaßnahme erlaubt, ist ebenfalls an Schamlosigkeit nicht zu überbieten. Vielfach wird geschrieben, man solle halt auf Flüge mit Lufthansa verzichten. Leider geht das ja ebenfalls meistens nicht, weil sie ganze Strecken und Terminals monopolisieren. Nun muss man — natürlich auch als FTL—um neben seinem eigenen Ehemann zu sitzen weitere 50 EUR zusätzlich zahlen. Denn es müssen beide Sitzplätze kostenpflichtig umgebucht werden. (Einfache Strecke). Das in einer Zeit, in der jeder zweite Flug annulliert wurde und die dazwischen verspätet. Leistung lowcost nur Preise absolut highcost. Ich schäme mich vor meinen europäischen Kollegen für die Lufthansa

  • Das ist wircklich das aller letzte was für eine 5Star Airline die haben bestochen das ist klar.
    Wie ist das mit Frequent Travellern zahlen die auch etwa?

    • Ja, ein Hinweis, man will sie nicht.
      Nur Senatoren und HON zahlen nichts.

      Spätestens jetzt sollte jeder FTL wissen, was LH von ihm hält.

  • Na da hat doch LH endlich ihr Alleinstellungsmerkmal: Weltweit einzige 5* LowCost Airline.

    Wobei, LowCost ist da ja nur das Produkt, nicht etwa der Preis. Hab gerade mal wahllos für ein paar Tage Mallorca Ende Juni BER-PMI return (nur Handgepäck) geschaut, jeweils selbe Flugtage:
    FR ab 36€, EC ab 82€, EW ab 150€ und LH/LX ab 196€, OS ab 212€.

    Welches Argument spricht da jetzt bitte nach all den Kürzungen noch für die “Premiumairlines” der LH Gruppe???

    • Erstaunlicherweise gibt es aber immer noch Personen, die mit LH fliegen.
      Die Buchungszahlen steigen ja sogar stark an.
      Für dieses Desaster sind die vielen Bucher verantwortlich. Mehr Geld bei weniger Leistung.
      LH nutzt das aus und es funktioniert.

    • LH kommt doch immer mehr den Billigairlines nahe. Bin glaube ich das letzte Mal 2013 mit LH geflogen und wenn ich das lese ist das auch gut so. Rhyan Air meide ich genau aus diesem Grund, einen gewissen Service möchte ich an Bord. Es ist irgendwie traurig, dass wir in Deutschland zwar drei Premiumautohersteller haben, aber die Fluglinie auf dem Niveau eines Hyundai i10 bald angekommen ist.

  • Arme LH, armes Deutschland! Wird immer schlimmer. Dass LH eine 5 Star Airline überhaupt geworden ist, ist sowieso sehr fraglich. Made in Germany hat keine Bedeutung mehr!

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