Die Europäische Kommission hat mehrere russische Fluggesellschaften auf die schwarze Liste der Europäischen Union gesetzt. Bei dieser Entscheidung soll es sich jedoch nicht um weitere Sanktionen gegen Russland handeln.

Im Rahmen einer Aktualisierung wurden 21 russische Airlines auf die EU-Luftsicherheitsliste aufgenommen. Als Begründung werden dabei in einer Pressemitteilung der Europäischen Kommission ernste Sicherheitsbedenken angegeben.

Die schwarze Liste der Europäischen Union

Die EU-Luftsicherheitsliste führt Fluggesellschaften auf, die den Luftraum der Europäischen Union nicht oder nur mit Beschränkungen benutzen dürfen, da sie die internationalen Sicherheitsstandards nicht erfüllen. Mit der Aktualisierung stehen nun insgesamt 117 Luftfahrtunternehmen auf der schwarzen Liste der EU, sodass ihnen der Betrieb im Luftraum der Europäischen Union untersagt ist.

Aeroflot Airbus A321 Start
Eine der betroffenen Airlines ist auch die größte russische Fluggesellschaft Aeroflot.

Wegen der internationalen wirtschaftlichen Sanktionen hat Russland Flugzeuge umregistriert, nachdem diese in anderen Ländern ihre Zulassung verloren hatten. Nun meldet die Europäische Kommission, dass der Einsatz somit ohne gültiges Lufttüchtigkeitszeugnis erfolge und daher nicht die internationalen Flugsicherheitsstandards einhalte.

Die zuständige EU-Kommissarin Adina Vălean betonte in der Mitteilung, dass das russische Vorgehen gegen das Abkommen über die internationale Zivilluftfahrt verstoße und eine unmittelbare Bedrohung für die Flugsicherheit darstelle. Dieser Schritt stelle jedoch keine weiteren Sanktionen gegen Russland dar und die Entscheidung sei ausschließlich aus Sicherheitsgründen getroffen worden.

Aeroflot Fensterplatz Aussicht
Insgesamt stehen 117 Fluggesellschaften auf der EU-Luftsicherheitsliste.

Die EU Air Safety List führt nun folgende in Russland zugelassene Luftfahrtunternehmen auf:

  • Aeroflot
  • Aircompany IKAR
  • ALROSA
  • Aurora Airlines
  • Aviastar-TU
  • IrAero
  • Izhavia
  • NordStar
  • Nordwind Airlines
  • Pobeda
  • RusJet
  • RusLine
  • Rossiya Airlines
  • Siberia Airlines
  • Smartavia
  • Ural Airlines
  • Utair
  • UVT Aero
  • Yakutia Airlines
  • Yamal Airlines
Ural Airlines
Nun stehen 21 russische Airlines auf der schwarzen Liste.

Wegen der internationalen Sanktionen ist der Luftraum über der Europäischen Union jedoch ohnehin seit Ende Februar für fast alle russischen Flieger gesperrt. Daher hat die Aufnahme der russischen Airlines für den Flugbetrieb in die Europäische Union keine direkten Auswirkungen.

Fazit zur Aufnahme russischer Airlines auf die schwarze Liste

Die russischen Airlines auf der EU-Luftsicherheitsliste dürfen nicht durch den Luftraum der Europäischen Union fliegen, das war aufgrund der Sanktionen jedoch bereits länger der Fall. Der Schritt wird dabei mit Sicherheitsbedenken begründet, denn die Europäische Kommission stellt die Lufttüchtigkeit der Flugzeuge infrage, da ebenfalls als Teil der EU-Sanktionen keine Ersatzteile mehr geliefert werden.

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  • Das war natürlich vorhersehbar, wie das Amen in der Kirche.

    Mittelfristig stellt sich jetzt die Frage, ob es eine gute Idee war, die Flugzeuge zu konfiszieren. Jetzt ist zwar den Leasinggesellschaften ein durchaus erheblicher Verlust entstanden, den russischen Fluggesellschaften aber ein noch viel größerer.

    Bei einer Beschlagnahme durch die Leasinggesellschaften im Ausland hätten die Gesellschaften den Hut für die planmäßige Wartung aufgehabt und diese Aufgabe sicher auch übernommen. Das wäre zwar nicht kostenfrei zu machen, aber nach Ende der Aggression – das kommt, unter welchen Randbedingungen auch immer – könnten die alten Verträge fortgeführt werden. Alles nicht gratis, aber ohne Gesichtsverlust.

    Jetzt sind die Flugzeuge weitestgehend wertlos, fliegen noch eine Weile im Inland und dann?

    • “Aeroflot ist 100% besser als Lufthansa” – Nicht wenn sie nicht fliegen 😉

      Man kann über die Lufthansa sagen was man will, aber sie haben den Flugbetrieb während der Corona-Lockdowns (natürlich stark vermindert) soweit wie möglich aufrechterhalten, als nahezu alle anderen das nicht mehr getan gaben, und wenn man irgendwo “am Ende der Welt” sitzt (und aus realen Gründen die staatlichen Rückholaktionen verstreichen lassen musste) und sonst nicht mehr nach Hause kommt, weiß man das zu schätzen.

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