Das Auswärtige Amt hat in dieser Woche damit begonnen, die Rechnungen für die Rückholflüge zu verschicken. Je nach Strecke müssen Passagiere zwischen 200 und 1.000 Euro bezahlen.

In einer bis dato beispiellosen Aktion hat die Bundesregierung im März, April und Mai mehr als 200.000 Passagiere nach Hause geholt. Ein relevanter Teil davon allerdings war über Reiseveranstalter gebucht, welche die Rechnung bezahlt haben. Mit Blick auf die 67.000 Individualreisenden, die aus allen Teilen der Welt zurückgeholt wurden, wurde zwischenzeitlich sogar über einen Erlass debattiert. Vor wenigen Wochen macht das Auswärtige Amt dann klar, dass eine Rechnung folgen wird. Nun ist auch klar, wie teuer es für Betroffene wird, wie aero.de berichtet.

Rechnung über 200 bis 1.000 Euro für gestrandete Passagiere

Bevor Passagiere einen der hunderten Rückholflüge der Bundesregierung in Anspruch nehmen konnten, mussten sie ein Formular zur Kostenübernahme ausfüllen. Hierbei war von Anfang vermerkt, dass der Preis sich im Rahmen eines regulären Economy Class Tickets bewegen würde, die Rechnung aber erst später beglichen werden muss. Um die Definition dessen gab es entsprechend heiße Debatten, denn ein einfacher Flug in der Economy Class kostet auf der Langstrecke gut und gerne zwischen 200 und 1.500 Euro – je nach Buchungsklasse, Reisedatum und Strecke. Zu erwarten war dabei eine Orientierung in der Mitte dieses Betrags, wie wir in einer damaligen Analyse festgestellt hatten.

Genau diesen Weg ist das Auswärtige Amt nun gegangen und stellt denjenigen, die die Rückholflüge in Anspruch genommen haben, eine Rechnung gestaffelt nach dem Abflugort aus. Einstellen müssen sich Betroffene dabei auf die folgenden Beträge:

  • Nordafrika & Kanaren: 200 Euro
  • Südliches Afrika & Karibik: 500 Euro
  • Südamerika & Asien: 600 Euro
  • Australien & Neuseeland: 1.000 Euro

Die Preise bewegen sich hierbei auf einem Niveau, das man bei geschickter Buchung im Voraus für einen Hin- und Rückflug erreicht. Gleichzeitig kosten flexible Tickets oder auch spontane Oneway-Tickets in die entsprechenden Regionen teilweise auch noch deutlich mehr, sodass das Auswärtige Amt einen guten Mittelweg gefunden hat. Kommerzielle Tickets zum Höhepunkt der globalen Verwerfungen rund um das Coronavirus lagen preislich teils allerdings noch ein ganzes Stück höher, sodass diejenigen profitieren, die auf die Rückholflüge gewartet haben.

40 Prozent der Gesamtkosten der Rückholaktion gedeckt

Durch die gestaffelten Kosten für die Rückholflüge sollen insgesamt 40 Prozent der Kosten gedeckt werden, welche das Auswärtige Amt mit der Aktion hatte. Insgesamt hatte die Bundesregierung hierfür 94 Millionen Euro bezahlt, sodass der Steuerzahler am Ende knapp über 50 Millionen Euro der Kosten für die Rückholaktion übernehmen muss. Dies liegt primär daran, dass die Maschinen in eine Richtung leer geflogen sind, womit die Kosten für die Flüge im Verhältnis sehr hoch waren – eine volle Umlage auf die Passagiere hätte entsprechend enorme Zahlungen seitens der Betroffenen bedeutet.

Lufthansa Boeing 747

Die Kosten für die Rückholaktion müssen betroffene Passagiere auch dann abstottern, wenn sie keine deutschen Staatsbürger sind. Insgesamt waren von 67.000 Passagieren knapp 7.600 Bürger aus anderen EU-Staaten, dazu kommen 3.650 Drittstaatsangehörige. Einige deutsche Passagiere haben im Gegenzug Flüge anderer Staaten genutzt. Wer etwa mit Schweizer Fluggesellschaften zurückgeflogen ist und hierfür die entsprechenden Flüge der Schweizer Regierung genutzt hat, musste deutlich höhere Summen bezahlen.

Fazit zu den Kosten der Rückholaktion

Das Auswärtige Amt hat sich mit dem Versand der Rechnungen für die beispiellose Rückholaktion Zeit gelassen. Nun ist klar, dass diejenigen, welche die Flüge in Anspruch genommen haben, bis zu 1.000 Euro dafür bezahlen müssen. Bedenkt man, dass kommerzielle Flüge vielfach noch ein ganzes Stück teurer waren, zuvor gebuchte Tickets dagegen meist etwas weniger kosten, hat das Auswärtige Amt damit einen guten Kompromiss gefunden.

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Autor

Moritz liebt nicht nur Reisen, sondern auch Luxushotels auf der ganzen Welt. Mittlerweile konnte er über 500 verschiedene Hotels testen und dabei mehr als 100 Städte auf allen Kontinenten kennenlernen. Auf reisetopia lässt er Euch an seinen besonderen Erlebnissen teilhaben!

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