Am vergangenen Montag flog ein über zwölf Jahre alter Airbus A380 von Qantas von Los Angeles nach Abu Dhabi. Grund dafür ist ein neuer Standort zum Langzeitparken.
Während Qatar Airways keine Zukunft in den A380-Maschinen sieht und den Kauf des Superjumbos sogar aus diversen Gründen als “größten Fehler” betitelt, versprüht die Konkurrenz Qantas noch deutlich mehr Begeisterung für das vierstrahlige Flugzeug und hegt große Pläne. Trotz des Krisenjahres 2020 bleibt die Airline den großen Maschinen treu und plant die Rückkehr der gesamten Airbus A380-Flotte von Qantas für das Jahr 2024. Bis dahin sollen alle Flugzeuge reaktiviert worden sein. Den Anfang machte nun der Airbus A380 “VH-OQC”, der Anfang dieser Woche in Abu Dhabi landetet, wie Simple Flying berichtet.
Von Los Angeles nach Abu Dhabi in 16,5 Stunden
Am Sonntagabend startete der Superjumbo am Flughafen von Los Angeles, dem Standort des Airbus A380 VH-OQC in den vergangenen letzten Monaten. Gelandet ist die Maschine dann knapp 8.300 Meilen, umgerechnet über 13.000 Kilometer, und 16,5 Stunden später am Flughafen in Abu Dhabi.
Obwohl Qantas CEO Alan Joyce den Airbus A380 noch nicht gänzlich abgeschrieben hat, wurde im Laufe des Krisenjahres 2020 beschlossen, die gesamte zwölfköpfige Airbus A380-Familie zum Langzeitparken nach Kalifornien zu verlegen. Unter diesen zwölf Jumbos befinden sich derzeit neun in Victorville, einer Stadt im San Bernardino County im US-Bundesstaat Kalifornien. Zwei der großen Airbusse, darunter VH-OQB Hudson Fysh und VH-OQD Fergus McMaster hingegen bleiben in Los Angeles stationiert und der übriggebliebene Airbus der Flotte ist am Montagabend um 23:33 Uhr Ortszeit sicher gelandet – und wird auch erst einmal am Boden bleiben.
Die Gründe für das Umparken waren zunächst unklar, denn es wurde vermutet, dass das Vorhaben etwas mit der großen A380-Serviceeinrichtung von Etihad und verschiedenen Konzerntöchtern am Flughafen in Abu Dhabi zutun haben muss. Vor Pandemiezeiten hatte Qantas die großen Maschinen dort für Reparaturen und Wartungen abgeliefert. Doch diesmal ist der Grund etwas trauriger, denn die Landung in Abu Dhabi bedeutet keinen Neustart mit kleinen Reparaturarbeiten, sondern vielmehr das Gegenteil: Langzeitparken am AUH. Ob allerdings in Zukunft noch kleine Wartungsarbeiten folgen, könnte zwar realistisch sein, bleibt aber zunächst abzuwarten.
Simple Flying und RadarBox.com veröffentlichen darüber hinaus detaillierte Informationen über die genaue Route des Superjumbos. Demnach sei der VH-OQC um 19:06 Uhr Ortszeit in Los Angeles gestartet und landete schließlich um 23:33 Uhr Ortszeit in Abu Dhabi. Der Langstreckenflug “QF6013” passierte während des über 16-stündigen Fluges zunächst das kontinentale Nordamerika, bevor der Atlantik überflogen wurde. Im weiteren Verlauf flog die Maschine südlich von Irland und England vorbei, bevor sie bei Douamenez in Frankreich die europäische Küste überquerte. In der Nähe von Clermont-Ferrand wendete der Airbus A380 dann auf einen südöstlichen Kurs, überquerte bei Monaco die Mittelmeerküste, flog dann parallel zu Italien und überquerte Afrika bei El Alamein in Ägypten. Ab Ägypten folgte dann ein Routenverlauf zur Spitze des Roten Meeres und nach Saudi-Arabien. Zwischen Damman und Bahrain flog die Maschine dann wieder nach Südosten und überflog Katar, bevor sie letztendlich in Abu Dhabi zum Stehen kam.
Fazit zur Airbus A380-Flotte von Qantas
Die australische Fluggesellschaft Qantas hat seit geraumer Zeit immer wieder erwähnt, dass der Airbus A380 sein Comeback feiern wird und hat den Superjumbo dabei nie aufgegeben. Zwischen 2023 und 2024 sollen laut Qantas wieder Superjumbos an den Start gehen, allerdings wurde nie konkret bestätigt, wie viele der insgesamt zwölf Airbus A380-Maschinen reaktiviert werden sollen. Kenner der Branche schätzen auf eine Reaktivierung von 50 Prozent der Flotte. Ob tatsächlich schon in ein bis zwei Jahren wieder sechs Airbus A380 von Qantas ausgelastet werden können, bleib abzuwarten. Bis dahin ist es aber bei Betrachtung der ganzen Langzeitparkplätzen noch ein langer Weg und es bleibt zu hoffen, dass nicht die Mehrzahl der Maschinen in der kalifornischen Wüste verstauben werden.