Gestern Mittag wurde Ryanair Flug FR4978 von Athen nach Litauen zur Landung in Minsk gezwungen. Ein beispielloser Eingriff in den internationalen Luftraum.

Ein Vorfall, der für internationales Aufsehen sorgte und bereits jetzt weitreichende Folgen nach sich zieht. Die Maschine war in Athen gestartet und auf dem Weg nach Litauen und überflog dabei den weißrussischen Luftraum. Kurz vor dem Eintritt in den baltischen Luftraum meldete die Maschine einen Notfall und wurde zur Landung gezwungen. Kurze Zeit später meldeten lokale Nachrichtensender eine mögliche Bombendrohung und Kampfflugzeuge, wie diverse Medien, unter anderem aerotelegraph, berichten.

Weißrussischer Regierungskritiker festgenommen

Die Medienberichte sind voll von einem, seit langer Zeit, beispiellosen Eingriff in den internationalen Luftraum. Gestern Mittag hob Ryanair Flug FR4978 von Athen nach Vilnius in Litauen ab. Ein bis dahin regulärer Flug änderte sich beim Überqueren des weißrussischen Luftraumes. Nach Angaben von aerotelegraph und Flugtracking-Seiten meldete die Maschine um 12:48 Uhr Ortszeit einen Squawk von 7700, der in der Luftfahrt als Notfall gilt. Staatsmedien berichteten zunächst von einer Bombendrohung. Kurz darauf gab der regierungskritische Nachrichten-Kanal Nexta allerdings auch bekannt, dass sich an Bord der Maschine Roman Protasevich befand sowie Agenten des weißrussischen Geheimdienstes KGB. Diese sollen, nach Aussage des Nexta Chefredakteurs, die Piloten nach dem Start zum Melden eines Notfalls und zur Landung gezwungen haben.

Ryanair Boeing 737

An Bord befanden sich insgesamt 171 Passagiere, wie der Außenminister Litauens, Gabrielius Landsbergis, bestätigte. Zur Landung der Boeing 737 wurden unter anderem auch begleitende Kampfflugzeuge vom Typ Mikojan Mig-29 eingesetzt. Weißrusslands Opposition wird Regierungschef eine “Kaperung des Flugzeuges” vor und forderte Ryanair zur Aufklärung des Vorfalls auf. Der Nachrichtensender Nexta sowie dessen Mitbegründer und ehemaliger Chefredakteur Roman Protasevich wurden von den Behörden in Belarus als extremistisch eingestuft. Direkt nach der Notlandung in Minsk wurde Protasevich von den Behörden festgenommen. Der staatliche Geheimdienst wirft ihm unter anderem Terrorismus vor und drohte bereits mit der Todesstrafe. Während dieser Zeit befanden sich die übrigen Passagiere, nach Angaben eines Flughafensprechers, im Transitbereich. Nach sechs Stunden ob die Maschine wieder Richtung Vilnius ab.

Politiker & EU-Kommission fordern Konsequenzen

Direkt nach Bekanntgabe des Vorfalls forderte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen über Twitter die sichere Weiterreise für die Ryanair-Passagiere sowie Konsequenzen für Weißrussland und deren Verstoß gegen internationale Luftfahrtregeln. Auch weißrussische Oppositionspolitiker, wie Sviatlana Tsikhanouskaya, forderten eine umgehende Freilassung des Journalisten. Nicht nur die Crew und die Besatzung wurde durch diesen Vorfall in Gefahr gebracht, die Aktion verstößt auch gegen die Chicago Konvention. Polens Außenminister stufte die erzwungene Landung als einen Akt von Staatsterrorismus ein.

Das ist ein nie dagewesener Vorfall. Das Regime von Belarus steht hinter dieser abscheulichen Aktion.

Statement von Gitanas Nauseda, Präsident Litauen

In diesem Zusammenhang gab auch die ICAO, die zivile Luftfahrtorganisation ein erstes Statement ab:

Die ICAO ist sehr besorgt über die offensichtlich erzwungene Landung eines Ryanair-Fluges und seiner Passagiere, die einen Verstoß gegen das Abkommen von Chicago darstellen könnte. Wir warten auf weitere offizielle Informationen von den betroffenen Ländern und Betreibern

Die IATA, die International Air Transport Association, forderte ebenfalls eine umgehende, internationale Aufklärung des Vorfalls.

Fazit zur Notlandung einer Ryanair Maschine in Minsk

Es sind erschreckende Nachrichten, die heute und bereits gestern Abend die Runde machten. Die weißrussische Regierung ließ eine Ryanair Maschine von Athen auf dem Weg nach Litauen in Minsk notlanden und ließ in diesem Zusammenhang auch Kampfflugzeuge aufsteigen. An Bord befand sich der Regierungskritiker Roman Protasevich, der direkt nach der Landung festgenommen wurde. Internationale Regierungen, wie Litauen, Polen und auch Deutschland sowie Oppositionskritiker verurteilen Lukaschenko scharf und fordern eine schnelle Aufklärung und Konsequenzen. Zuvor machte die Festnahme und die Haft des Kreml-Kritikers Nawalny Schlagzeilen, der nach einer Vergiftung in Deutschland behandelt wurde und nach seiner Rückkehr nach Russland noch am Flughafen festgenommen wurde. Welche internationalen Konsequenzen Weißrussland jetzt erwarten, wird sich in der kommenden Zeit zeigen.

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Autorin

Seit sie 4 Jahre alt ist, reist Julia um die Welt und besucht gerne exotische Orte und weiße Strände. Am liebsten entspannt sie irgendwo am Strand in der Sonne oder genießt beim Windsurfen die Grenzenlosigkeit des Meeres. Bei reisetopia ist sie Eure Ansprechpartnerin für Neueröffnungen, Deals und relevante News aus der internationalen Hotellerie!

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