Die airberlin Insolvenz hat in den vergangenen Monaten enorme Wellen geschlagen, wobei jedoch ein Teil des Unternehmens bislang gänzlich unversehrt blieb: Die österreichische Tochter Niki. Dies ändert sich mit dem heutigen Tag, denn die Airline hat einen Insolvenzantrag gestellt, wie Reuters berichtet.
Im Rahmen der Verhandlungen um die Zukunft von airberlin, die schlussendlich zu einer Teilübernahme durch die Lufthansa geführt hatte, galt Niki immer als einer der wertvolleren Bestandteile der airberlin group. Die geplante Übernahme von Niki durch die Lufthansa ist nun allerdings vor der EU-Kommission gescheitert. Nur wenige Stunden später hat die österreichische Fluggesellschaft Insolvenz angemeldet. Bisher ist unklar, ob auch der Flugbetrieb eingestellt wird.
Lufthansa zieht Gebot für Niki nach Absage der EU-Kommission zurück
Die Teilübernahme von airberlin durch die Lufthansa galt in Sachen Wettbewerbsschutz für viele schon als eine zweifelhafte Handlung. Entsprechend hoch waren auch die Bedenken der Wettbewerbsbehörden, wie sich mit der Entscheidung vom 13. Dezember 2017 bestätigen sollte.
Die als sicher gehandelte Übernahme von Niki scheint der EU-Kommission nun aber zu weit zu gehen. Die Kommission gab in einem Statement zu verstehen, dass es keine Erlaubnis für die Übernahme bis zum 21. Dezember 2017 geben werde. Daraufhin hat die Lufthansa das Gebot für Niki, das als Rettung für die Airline galt, zurückgezogen.
Bundesregierung rechnet mit Insolvenz und Einstellung des Flugbetriebes
Die finanzielle Lage von Niki scheint mittlerweile bedrohliche Zustände angenommen zu haben, denn wie der Sprecher der Bundesregierung Steffen Seibert erklärte, stünden keine alternativen Bieter beziehungsweise Interessenten für eine Übernahme zur Verfügung. Der Generalebevollmächtigte der Insovlenz Frank Kebekus versuche nun laut Informationen der Süddeutschen Zeitung Niki schnellstmöglich an den Thomas Cook Konzern zu veräußern.
Dies scheint nicht gelungen zu sein, denn Niki Luftfahrt hat in Österreich um 18 Uhr einen Insolvenzantrag eingereicht. Ob ein Verkauf auch nach der offiziellen Insolvenz noch wahrscheinlich ist und welche Auswirkungen die Insolvenz auf den Flugbetrieb hat, lässt sich zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht beantworten.
Niki Insolvenz könnte hunderttausende Tickets wertlos machen
Seit der Restrukturierung der airberlin war Niki primär zu Urlaubszielen geflogen und hatte für diese auch noch massenhaft Tickets verkauft – auch über die Einstellung des Flugbetriebes von airberlin hinaus. Diese könnten nach der Insolvenz von Niki mit sofortiger Wirkung Ihre Gültigkeit verlieren. Zudem stünden etwa 1.000 Beschäftigte ohne Job da.
Was genau in den nächsten Stunden und Tagen passiert, ist derzeit noch völlig unklar. Leider scheint es durchaus wahrscheinlich, dass die Niki Insolvenz mit einem Grounding einhergeht. Schon morgen könnten die Flugzeuge der Airline nicht mehr abheben. Ein Hilfskredit seitens des österreichischen Staates scheint sehr unwahrscheinlich.
Fazit zur Insolvenz von NIki
Die Insolvenz von Niki ist ein weiterer schwerer Schlag für den europäischen Flugverkehr. Nachdem die Mutter in die Pleite abgerutscht war, wurden zahlreiche Flugtickets wertlos. Die betroffenen Verrbaucher bleiben auf den Kosten sichern. Mit der Pleite von Niki droht ein ähnliches Szenario, dieses Mal allerdings ohne Übergangsfrist. Möglicherweise könnten schon morgen die ersten Flügen ausfallen. Zudem scheint es so, als würde der deutsche Staat auf den Kosten für den Notfallkredit sitzen bleiben, da die Käufer der restlichen Anteile von airberlin, Lufthansa und EasyJet bislang ohne die Niki-Übernahme signifikant weniger bezahlen als die vergebenen 150 Millionen Euro.
Schade um die Kunden.
Gut für den Wettbewerb. Meine Hoffnung geht auf Übernahme durch British Airways, die schon vorher ihr Angebot abgaben.
Dem Executive Club würde das gut tun ? zusätzlich wird dann British Airways einige freie Slots übernehmen und die Sache ist geritzt.
Die Mittbeiter wären dann größtenteils auch gerettet.
?
Also selbst wenn IAG jetzt noch an einem Kauf interessiert wäre, würde das meiner Meinung nach ganz klar an British Airways vorbeigehen. Die Streckecn, die Niki betrieben hat und die damit verbundenen Slots passen – wenn überhaupt – in das Portfolio von Vueling. Mit Statusvorteilen etc. wäre es da nicht weit 😉