Eigentlich wollte die neue Fluggesellschaft ITA am 1. Juli an den Start gehen. Doch noch immer hat die Europäische Union keine Freigabe erteilt – der Neustart wird damit immer hektischer und ungewisser.
Die Situation um die insolvente Fluggesellschaft Alitalia scheint sich immer mehr zu einer Never Ending Story herauszukristallisieren. Nach all den Jahren ist noch immer keine Einigung in Sicht, dabei wollte die Fluggesellschaft unter neuem Namen ITA am 1. Juli bereits an den Start gehen. Doch noch immer sind zu viele Kriterien dafür ungeklärt, weshalb die EU keine Freigabe erteilen möchte. Damit werden die Vorbereitungen für den Neustart immer hektischer, wie Aero berichtet.
Neustart am 1. Juli ungewiss
Der neue Ministerpräsident Draghi drängte bei Amtseinführung auf eine schnelle Lösung der insolventen Alitalia. Fast auf den Tag genau vier Jahre ist es her, als Alitalia in die Insolvenz gehen musste. Noch immer fliegt die Fluggesellschaft unter altem Namen. Dieser soll jedoch schon bald nicht mehr den Rumpf eines Flugzeugs zieren. Für den Start plant die neue Alitalia mit dem Namen ITA den Fokus auf die Langstrecke zu legen. Dafür soll die Fluggesellschaft mit insgesamt 45 Flugzeugen an den Start gehen. Damit wird die Flotte der neuen Airline nur noch halb so groß sein. Generell ist der Umfang des Unternehmens nach Ausgliederung der Wartung und des Bodenbetriebes stark geschrumpft. Eile war geboten, doch eine Entscheidung ist bisher noch nicht getroffen worden. Anlass genug für Politik und Branchenvertreter, um gegen die Europäische Union zu wettern. Diese muss die neue Fluggesellschaft genehmigen und zum Start mit weiteren finanziellen Mitteln unterstützen – dafür ist der Neustart an viele Bedingungen geknüpft.
Der Sonderverwalter Fabio Lazzerini ist sich der Dringlichkeit bewusst und befindet sich in anhaltenden Gesprächen mit Vertretern der EU. Er war es selbst, der mitteilte, dass die neue Airline ITA 65 Tage benötigen würde, um den Neustart für den 1. Juli rechtzeitig vorbereiten zu können. In dem ganzen Wirrwarr geht es gleichzeitig aber auch um die längerfristige Zukunft der Airline. Um die Belegschaft zu besänftigen, plant der Sonderverwalter den Rückkauf der abgespalteten Sparten im Herbst dieses Jahres – gleiches soll auch für das Vielfliegerprogramm gelten.
Uneinigkeit besteht auch bei einer weiteren Forderung der EU. Die neue ITA soll die Hälfte ihrer ursprünglichen Slots durch die Alitalia am Flughafen Mailand-Linate abtreten. Diese Slots seien für weitere Verhandlungen mit eventuellen Partnern jedoch essenziell und damit nicht abtretbar. Wie viele Staatshilfen die neue Airline bekommen wird, ist weiterhin unklar. Der vorherige Minsiterpräsident Conte veranschlagte ursprünglich drei Milliarden Euro. Aktuell sollen jedoch nur noch eine Milliarde Euro zur Debatte stehen. In der Zwischenzeit hat die stark angeschlagene Fluggesellschaft weitere 25 Millionen Euro an Soforthilfen erhalten.
Fazit zur Hektik bei Alitalia
Vier Jahre Insolvenz und ein Ende ist noch immer nicht in Sicht. Dabei wird eine Entscheidung um die Zukunft der alten Alitalia mit dem neuen Namen ITA immer dringender. Ursprünglich war der Neustart für den 1. Juli geplant, doch noch immer hat die EU keine Freigabe erteilt. Diese wird möglichst bald benötigt, um den Neustart in den geplanten 65 Tagen vorzubereiten. Doch noch immer gibt es zu viele ungeklärte Kriterien und eine baldige Einigung ist nicht in Sicht. Gerät der Neustart damit ins Wanken?