Neben der sich aktuell in Verhandlungen mit der Lufthansa befindlichen Gewerkschaft UFO sowie der ebenfalls an Gesprächen beteiligten Arbeitnehmerorganisation ver.di gibt es inzwischen eine neue und dritte Flugbegleiter-Gewerkschaft innerhalb des Lufthansa-Konzerns.

Die erst vor kurzem gegründete “Cabin Union”, die von der “Industriegewerkschaft Luftverkehr” – kurz: IGL – gegründet wurde, erfuhr dabei auch jüngst ihre erste Anerkennung, wenngleich noch nicht allzu viel über die Gewerkschaft oder ihre genauen Ziele bekannt ist.

Neue Gewerkschaft bereits voll handlungsfähig

Carsten Spohr lud neben UFO und ver.di auch die neugegründete Cabin Union zu den jüngsten Spitzengesprächen zwischen der Lufthansa und den Gewerkschaftsvertretern ein, was somit einer direkten Anerkennung der neuen Arbeitnehmerorganisation gleichkommt. Denn die Cabin Union wurde erst am vergangenen Montag durch die IGL ins Leben gerufen, nachdem sich diese vorher von der vermeintlich größten Flugbegleiter-Gewerkschaft UFO lossagte. Somit sind nun insgesamt drei Arbeitnehmerorganisationen innerhalb der Kranich-Gruppe aktiv und setzen sich für die Rechte und bessere Arbeitsbedingungen der Flugbegleiter innerhalb des Konzerns ein. Sie treten aber auch gleichzeitig in Konkurrenz zueinander.

Lufthansa Boeing 747 8

Bei der neuen Gewerkschaft zeigte sich Vorstandsvorsitzender Marc Koops von den nach eigenen Aussagen bereits hohen Mitgliederzahlen und dem “konstruktiven Miteinander” begeistert. Laut Koops, seines Zeichens selbst als Purser bei der Lufthansa tätig, sei die Gewerkschaft nun im vollen Maße handlungsfähig, nachdem sich die Mitglieder auf einen gemeinsam “neuen Weg der gewerkschaftlichen Zusammenarbeit” einigten. Demnach besteht der Vorstand, sowie der Beirat der CU aus insgesamt sieben und die Tarifkommission aus fünf von den Mitgliedern gewählten Vertretern. Wie viele Mitglieder die Cabin Union zum aktuellen Zeitpunkt insgesamt hat, verriet die Gewerkschaft bislang jedoch nicht.

IGL möchte weitere Lufthansa-Gewerkschaften gründen

Nachdem die IGL mit der Cabin Union eine Gewerkschaft der Flugbegleiter gegründet hat, hofft man in nächster Zeit auch das Bodenpersonal sowie die Techniker und Logistiker der Lufthansa in neuen Gewerkschaftsorganisationen zu vertreten. Hierzu gibt es aber bislang keine weiteren Erfolge seitens der IGL vorzuweisen.

lufthansa airbus a380 frankfurt

Aktuell befinden sich die zwei mitgliedstärksten Flugbegleiter-Gewerkschaften UFO und ver.di mit der Lufthansa in Verhandlungen, um sich auf bessere Konditionen für ihre Mitglieder zu einigen. Die bisherige Spitze des Tarifkonflikts stellten die zweitägigen Streiks der UFO dar, welche am Donnerstag und Freitag vergangener Woche zu gut 1.500 Flugausfällen und lt. Lufthansa zu 200.000 gestrandeten Passagieren führten.

Fazit zur Gründung der Cabin Union

Nun gibt es mit der Cabin Union also schon die dritte Gewerkschaft für Flugbegleiter innerhalb des Lufthansa-Konzerns, mit der sich Carsten Spohr künftig ebenfalls an einen Tisch setzen muss. Inwieweit diese Gründung Sinn macht, bleibt abzuwarten. Merklich ist jedoch einmal mehr, dass auch unter den Flugbegleiter-Gewerkschaften dicke Luft zu herrschen scheint. Nun bleibt abzuwarten, wie sich die Cabin Union bei kommenden Gesprächen anstellen wird. Das könnte freilich auch zum Erfolg oder eben Misserfolg der Cabin Union beitragen.

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Autor

Max saß irgendwann häufiger in einem Flugzeug als in einer Straßenbahn, und kam so nicht umhin sich immer mehr mit den Themen rund um das Sammeln von Meilen, sowie den besten Flug- und Reisedeals zu beschäftigen. Auf reisetopia teilt er mit euch die neusten Deals und wichtigsten Tipps!

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  • Verdi ist sowieso ein absoluter Saftladen – da profitiert nur der Vorstand.
    UFO stellt sich in letzter Zeit selten daemlich an – kann also auch weg.
    Es ist also eine Luecke fuer eine vernuenftige Gewerkschaft da.

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