Die Mehrheit der Ministerpräsidenten befürwortet mehr Interkontinental-Flüge ab dem Hauptstadtflughafen in Berlin.
Der Hauptstadtflughafen Berlin-Brandenburg (BER) kämpft schon lange um die Langstrecke. Aufgrund dessen, dass lange Flüge vom BER selten rentabel sind, ist das Angebot schmal. Im November letzten Jahres haben sich die Landesregierungen von Berlin und Brandenburg schon einmal für mehr Langstrecken aus der Hauptstadt starkgemacht. Über ein Jahr später melden sich nun mehrere Ministerpräsidenten mit der gleichen Forderung, wie die Märkische Allgemeine berichtet.
Das Wichtigste in Kürze
- Zehn von 16 Ministerpräsidenten befürworten den Ausbau der Langstrecke am BER
- Der Bürgermeister der Hauptstadt weist auf den unfairen Wettbewerb zu anderen deutschen Flughäfen hin
- Es bleibt spannend, ob es zu einer Veränderung kommen wird
BER hinkt hinterher
Dass Berlin nicht der Anlaufpunkt für Interkontinental-Flüge ist, ist nichts Neues. Trotz viel Diskussion um dieses Thema kommt nur wenig Veränderung auf. Könnte sich das zukünftig ändern? Schließlich haben sich zehn Ministerpräsidenten für mehr internationale Langstrecken ab dem BER ausgesprochen.
Damit teilt die Mehrheit der insgesamt 16 Ministerpräsidenten die Ansicht der Notwendigkeit von einem internationaleren Flugangebot am BER. Der regierende Bürgermeister der Hauptstadt äußert sich dazu auf der Kurznachrichtenplattform X:
Wir brauchen endlich mehr Wettbewerb und auch beim Flugverkehr eine bessere Anbindung für die Menschen in den ostdeutschen Ländern.
Kai Wegner (CDU), regierender Bürgermeister von Berlin
Er betont ebenfalls das Ungleichgewicht zwischen deutschen Flughäfen. An großen Drehkreuzen wie Frankfurt oder München würden täglich etwa 200 interkontinenale Flüge starten – in Berlin wäre diese Summe einstellig.
Es bleibt abzuwarten, ob sich durch die mehrheitliche Meinung der Ministerpräsidenten zu diesem Thema nun etwas verändern wird. Die Bundesregierung ist stark daran beteiligt, ob es Verbesserungen geben wird oder nicht. Schließlich hängt viel an den Landerechten für internationale Fluggesellschaften in Deutschland. Auch die hohen Standortkosten und Luftverkehrsabgaben haben keine positive Auswirkung auf die Thematik und fallen der Branche immer mehr zur Last.
Und täglich grüßt das Murmeltier – Langstrecken am BER…
Man sieht auch wieder, dass viele Politiker von der Materie wenig Ahnung haben: Am BER fehlt es an einer Netzwerkairline, die dort ihren Hub betreibt (das ist LH in FRA/MUC). In FRA/MUC gibt es auch noch viele Airlines aus der Star Alliance (vor allem United/Air Canada) , für die LH Zu- und Abbringerflüge durchführt.
Ferner ist der Einzugsbereich von (FRA/MUC) größer und finanziell stärker.
Da können sich die MPs und IHK noch so sehr für Langstrecken ab BER einsetzen.
Wäre der Quell- und Zielmarkt attraktiv, würde es schon längst mehr Verbindungen geben.
Norse, Scoot (zumal oft über Athen) und Hainan sind alles drei nicht gerade die Top-Aushängeschilder.
Vielleicht kommen noch zwei, drei 321XLR-Verbindungen dazu. Saisonal mal Toronto oder Saudi Arabien.
Echte „Qualitätsverbindungen“ wie nach Tokio, Mumbai, Singapore (eben nicht mit einem fiesen Billigflieger) usw. werden Träume bleiben. So lange es die LHG in der jetzigen Form weiter gibt…
Wären die Strecken machbar und sinnvoll, hätten dies die Airlines schon längst gemacht. Immer wenn die Politik sowas erzwingt, passiert nur Unfug. Ich denke B-B würden eher mehr lokale Infrastruktur, pünktliche S-Bahn, saubere Bahnhöfe, sichere und moderene Bahnsteige helfen, als ein Direktflug nach San Francisco…
LHG ist in keinster Weise daran interessiert, Langstrecke ab BER aufzubauen und damit ihre bestehenden Hubs zu schwächen. Von dieser Seite wird also nichts passieren. Zudem betreibt man erfolgreich Lobbyarbeit, um anderen den Zugang nach BER zu erschweren.
Dürften EY und EK wie sie wollen, sie wären wohl schon längst da. Das wäre natürlich das sofortige Aus für die gefeierten Flüge von EW und DE nach Dubai.
QR fliegt bis zu 3x täglich, TK 5x allein nach IST. Die Flüge sind eigentlich immer gut gebucht, das Potential ist also vorhanden.