Bis heute gibt es keine Perspektive für den Urlaub in Deutschland an Ostern. Neben Schleswig-Holstein soll auch in Mecklenburg-Vorpommern der Großteil der Hotels öffnen.

Die Bundesländer Mecklenburg-Vorpommern im Nordosten und Schleswig-Holstein im Norden Deutschlands sind sehr beliebte Regionen für deutsche Urlauber. Die meisten Orte sind vom Tourismus abhängig und die Nähe zur Nord- und Ostsee gestaltet die Destinationen gerade für einen Kurztrip über die Ostertage attraktiv. Durch den Lockdown und die Schließung jeglicher Tourismusbetriebe bleiben die Besucher allerdings aus. Nun möchte Mecklenburg-Vorpommern gemeinsam mit Schleswig-Holstein einen Neustart an Ostern wagen, wie fvw berichtet.

60 Prozent der Hoteliers wollen an Ostern öffnen

Bisher ist aus staatlicher Sicht hinsichtlich einer Öffnungsperspektive für Hotels und andere Unterkünfte nicht viel passiert. Nun haben 450 verschiedene Unternehmer, unter anderem Hoteliers, Besitzer von Camping-Plätzen und Vermieter von Ferienwohnungen, an einer Umfrage des Landestourismusverbandes Mecklenburg-Vorpommern (TMV) teilgenommen. Das Resultat ergab, dass rund 60 Prozent der Befragten an Ostern einen limitierten Regelbetrieb mit einer Auslastung von 70 Prozent der eigentlichen Kapazitäten in Erwägung ziehen.

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Die Corona-Krise hat die Betriebe im Tourismussektor hart getroffen und gefährdet durch den anhaltenden Lockdown weiterhin einige Existenzen. Die Lage verschlechtert sich laut des Landestourismusverbandes drastisch, weshalb sich 43 Prozent der touristischen Unternehmen in Mecklenburg-Vorpommern als gefährdet oder sogar akut gefährdet sehen. Viele Betriebe haben bisher wenig von den Staatshilfen gesehen und sechs Prozent müssten laut eigenen Angaben ohne weitere finanzielle Unterstützung die Insolvenz anmelden. Es benötigen nach wie vor 58 Prozent der Betriebe Hilfe vom Staat und über die Hälfte aller Arbeitnehmer befindet sich weiterhin in Kurzarbeit.

Hygienekonzepte wurden erarbeitet

Da Mecklenburg-Vorpommern bereits seit knapp einem Monat die Öffnung von Hotels und Gaststätten plant und auch Schleswig-Holstein mitzieht, wurde sich eingehend mit Hygienekonzepten und Sicherheitsmaßnahmen im Falle einer Wiedereröffnung befasst.

Coroni

Die Unternehmen sind sich über die Notwendigkeit von Schutz- und Testmaßnahmen einig. Jeder zweite Betrieb setzt auf die Luca-App zur Kontaktnachverfolgung und 27 Prozent sehen den Einsatz der Corona-Warn-App als sinnvoll. Außerdem werden Teststrategien für den Tourismus in Mecklenburg-Vorpommern, sowie die Erweiterung der Schutzstandards thematisiert. Seit im Dezember 2020 das Siegel “Mehr Sicherheit im Urlaubsland MV” vorgestellt wurde, besitzt rund jedes fünfte touristische Unternehmen das Siegel und weitere 35 Prozent möchten es zukünftig beantragen.

Unverständnis über Mallorca-Reisen

Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig kann die Öffnung und den Ansturm auf die beliebte Urlaubsinsel Mallorca nicht nachvollziehen. Niemand könne verstehen, weshalb eine Reise im Flugzeug auf die Balearen aus epidemiologischen Gründen erlaubt sei, aber ein kontaktloser Familientrip im Auto über die Ostertage nach Norddeutschland nicht ermöglicht wird.

Höchstwahrscheinlich ist dieses Unverständnis auch ein Grund dafür, dass über 80 Prozent aller befragten Tourismusbetriebe den norddeutschen Weg mit dem Nachbarland Schleswig-Holstein gehen werden, sofern auf dem Corona-Gipfel keine Öffnungsperspektive beschlossen wird. Tobias Woitendorf, Geschäftsführer des Landestourismusverbandes Mecklenburg-Vorpommern kritisiert die staatlichen Entscheidungen und rechtfertigt Norddeutschlands Öffnungspläne:

Die Umfrage dokumentiert den Ernst der Lage. Es bleiben zwei Möglichkeiten, von denen die erste die bevorzugte ist: Entweder man schafft Möglichkeiten für eine baldige stufenweise Öffnung des Tourismus oder man findet weitere Wege und Instrumente, um die teils existentielle Not der Unternehmen zu lindern und sie mitsamt ihren vielen Arbeitsplätzen zu erhalten. Die Branche darf nicht perspektivlos und ohne hinreichende Unterstützungsprogramme am Ende der Nahrungskette stehen gelassen werden.

Tobias Woitendorf, Geschäftsführer des Landestourismusverbandes Mecklenburg-Vorpommern

Durch diesen Neustart erhoffen sich Woitendorf und die vielen Tourismusbetriebe zumindest in ihren Bundesländern eine langsame aber sichere Erholung und Besserung der momentanen Lage.

Fazit zum norddeutschen Weg

Die Regionen Norddeutschlands sind abhängig vom Tourismus und werden zunehmend von Existenzängsten geplagt. Man kann sicherlich sagen, dass die Urlaubsregionen sehr um einen Corona-konformen Umgang mit der aktuellen Lage bemüht sind. Aus wirtschaftlicher Sicht ist der Alleingang natürlich nachvollziehbar. Allerdings könnte das Vorhaben in Betracht auf die Infektionszahlen auch stark kritisiert werden. Wie seht ihr den norddeutschen Weg unabhängig vom Staat als “letzten Ausweg” für den Tourismussektor?

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Autor

Emily reist schon seit sie denken kann und ist fasziniert von der Luftfahrt. Den Traum, Flugbegleiterin zu werden, hat sie erst einmal hinten angestellt und studiert derzeit Internationales Tourismusmanagement an der Nordseeküste. Sie freut sich darauf, Euch auf ihrem Weg mitzunehmen!

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  • Bisher war ja geplant, dass Hotelübernachtungen in Mecklenburg-Vorpommern den Einwohnern des eigenen Bundeslandes vorbehalten bleiben. Habt ihr da aktuelle Infos, ob es dabei bleiben soll? Wenn es so wäre, würde der Rest Deutschlands in die Röhre schauen.

    • Hey Christian, ich denke, hierzu wird es sicherlich morgen nach der Bund-Länder-Konferenz weitere Infos geben, wo das Thema erneut zur Diskussion stehen wird. Aktuell scheint mir der Vorschlag allerdings aber eher auf die Einwohner des eigenen Bundeslandes abzuzielen, so habe ich in Zusammenhang mit den Aussagen von Frau Schwesig öfter mal die Formulierung “Urlaub im eigenen Bundesland” gehört, was ja darauf schließen lassen würde. Viele Grüße 🙂

    • Hey Ralf, wir sind für den genauen Inhalt der Werbeanzeigen in der Regel nicht verantwortlich – diese werden automatisch ausgespielt und von uns nur über eine Blacklist ausgeschlossen. Deshalb kann es vorkommen, dass auch mal eine Anzeige ausgespielt wird, die sich wie in diesem Fall etwas merkwürdig liest. Auch sieht nicht jeder Leser die gleichen Anzeigen. Mir selbst wird zum Beispiel bei dem Artikel Werbung eines Essens-Lieferdienstes angezeigt. Viele Grüße

  • Wir würden uns sehr freuen, wenn man der eigenen Gesundheit einen neuen Impuls geben könnte, z. B. mit frischer Ostseeluft.
    Die Übernahme einer Bleibe kann kontaktlos erfolgen, so dass die Lebensbedingungen vergleichbar sind mit denen zu Hause; man geht ausschließlich in Geschäfte des täglichen Bedarfs, wie seit Monaten gewohnt. Ansonsten bewegt man sich nur innerhalb des eigenen Haushalts.

    Danke, Frau MP Manuela Schwesig!

    Gruß aus Franken!

  • Hallo, ich sehe das genauso wie die beiden norddeutschen Bundesländer. Mallorca mit dem Flieger geht und Deutschland bleibt geschlossen. Das ist unverständlich wie sonst irgentwas, statt das Geld im eigenen Lande zu lassen. Nur noch Lockdown ist keine Lösung, schon garkeine billige, wer soll das denn auf Dauer bezahlen ?
    Unser Hotel-und Gaststättenverband leidet massiv und sehr gute Hygieneko zepte haben sie alle mal, davon konnte ich mich bereits vor 1 Jahr in Mecklenburg überzeugen. U d alle waren freundlich und motiviert.
    Reisen bitte ja, aber in Bezug auf Flugreisen sollte es gleich mal pro Person teurer werden, das ist au h etwas umweltverträglicher. FlugTickets unter beispielsweise 150 € / Personen und Strecke in Eutopa sind eh nicht mehr zeitgemäß und waren schon länger viel zu billig.

  • Das ist der richtige Weg! Mit einem guten Hygienekonzept sehe ich keine Gefahr. Letztes Jahr im Sommer habe ich in mehreren Hotels gute Konzepte gesehen. Zum Frühstück gab es z. B. vier Essenszeiten, damit der nötige Sicherheitsabstand gewährleistet werden kann. Am Abend zuvor kreuzt man auf einem Zettel an, was man am nächsten Morgen frühstücken möchte und bekommt das vorbereitete Frühstück an den Tisch. Kein Buffet bitte!!! Lieber jetzt öffnen, bevor alle aus Frust nach Malle fahren…

    • Ich sehe es so, wenn es gute Hygienekonzepte gibt, warum nicht? Ich war letztes Jahr im Sommer in der Holsteinischen Schweiz, verschiedene Zeiten zum Fruehstuecken war eine gute Lösung oder auch im Herbst in Rom war es gut geregelt, denn man bekam am Abend zuvor einen Zettel, kreuzte fuer das Fruehstueck an, auch die Uhrzeit und bekam es dann auf einem Tablett ins Zimmer geliefert, also so geht nämlich auch kontaktlos und man hatte keinen Kontakt zu anderen Gaesten. Somit wurde ich nicht infiziert und konnte trotzdem Urlaub machen. Man muss nur verantwortungsbewusst sein und dann klappt das auch. Der ewige Lockdown ist aber keine Lösung, sondern nur schaedigend fuer alle Beteiligten.

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