Im Zuge der Auswirkungen rund um die Covid-19-Pandemie führen wir bereits seit einigen Wochen eine lange Liste von Hotels und entsprechenden Treueprogrammen, die ihren Kunden mit einer automatischen Statusverlängerung entgegenkommen. Diese wird von Marriott Bonvoy nun erweitert, denn: neben einer temporären Reduktion der Einlöseraten gibt es bei Marriott nun noch einige andere Kulanzregelungen für Kunden und Mitglieder. Wir haben uns die Relevanz dieser Änderungen einmal genauer angesehen.

Krisenzeiten erfordern nun mal außergewöhnliche Maßnahmen, wie eine jüngste Ankündigung von Marriott Bonvoy verdeutlicht. Verschiedene neue Kulanzregelungen sollen Buchungen auch in Krisenzeiten nun deutlich attraktiver gestalten. Doch nicht jede Änderung, die auf den ersten Blick ausgesprochen kulant wirkt, lohnt sich tatsächlich auch für alle Kunden. Wir geben einen Überblick.

Temporär reduzierte Einlöseraten

Die Einlöseraten für Gratisübernachtungen bei Marriott werden in den kommenden Wochen deutlich niedriger ausfallen. Die Hotelmarke setzt im Zuge einer neuen Werbeaktion das erst im Jahre 2019 eingeführte Prinzip der je nach Reisezeitraum flexiblen Einlösebestimmungen für Freinächte nun vorübergehend aus: für Buchungen zwischen dem 15. Juni und dem 30. Juni und Aufenthalte bis zum insgesamt 31. Juli dieses Jahres werden alle 5.500 Häuser weltweit von Marriott zum jeweils günstigsten Buchungswert der Kategorien (Off-Peak) angeboten.

Marriott Fra 1 1

Seit Herbst vergangenen Jahres setzte Marriott Bonvoy in puncto Einlöseraten auf ein flexibles und nachfrageorientiertes Prinzip, das – abhängig vom gewünschten Reisezeitraum – drei unterschiedliche Preiskategorien für die Einlöse von Freinächten ergab: Off Peak, Standart und Peak. So waren die Einlöseraten zu beliebten Reisezeiträumen wie beispielsweise über die Weihnachtsfeiertage deutlich höher, als während der Nebensaison. Nun sollten in oben erwähntem Zeitraum alle Buchungsklassen zum niedrigsten Einlösewert verfügbar sein – ein auf den ersten Blick großzügiges Angebot.

Marriott Den Haag Lobby und Rezeption

Im Rahmen der durch die Coronapandemie stark eingeschränkten Nachfrage für Hotelaufenthalte könnte man nun einwenden, dass die Einlöseraten aktuell ohnehin auf einem niedrigen Niveau liegen müssten – das Angebot daher also deutlich an Wert verliert. Da die Buchungszahlen allerdings aktuell wieder deutlich in die Höhe steigen und sich das Leben in vielen Teilen der Welt bereits wieder in Richtung Normalzustand bewegt, können die reduzierten Einlöseraten allerdings durchaus einen attraktiven Wert für Kunden haben – besonders für jene, die keinen weiten Anreiseweg zurücklegen müssen und in ihrer Reiseplanung kurzfristig und spontan agieren können.

50 Prozent Bonusnächte für Statusmitglieder

Neben der temporären Reduktion der Einlöseraten gibt es eine weitere Kulanzänderung bei Marriott Bonvoy: Mitgliedern wird die Hälfte aller im Vorjahr verdienten Übernachtungen als Statusnächte bis Ende Juli automatisch gutgeschrieben. Dabei richtet sich die fixe Anzahl der Bonusübernachtungen allerdings nicht nach der tatsächlichen Anzahl an Nächten, die im letzten Jahr im Anspruch genommen wurden, sondern nach dem jeweiligen Status aus dem Vorjahr. Im Folgenden zeigen wir auf, welche Statuskategorie wie viele zusätzliche Bonusnächte erhält:

  • Silver-Status: 5 zusätzliche Nächte
  • Gold-Status: 13 zusätzliche Nächte
  • Platinum-Status: 25 zusätzliche Nächte
  • Titanium-Status: 38 zusätzliche Nächte
  • Ambassador-Status: 50 zusätzliche Nächte

Doch wie wir bereits vor einiger Zeit berichteten, reagierte Marriott im Zuge der Covid-19-Pandemie bereits vor einigen Monaten mit einer automatischen Statusverlängerung für alle Mitglieder bis insgesamt Februar 2022. Was also bringen diese zusätzlichen Übernachtungen überhaupt, wenn sich der Status ohnehin automatisch verlängert?

Interessant ist dieses Angebot vor allem für diejenigen Mitglieder, die in diesem Jahr auf einen höheren Status erlangen möchten, als sie im letzten Jahr besessen haben, denn die zusätzlichen Bonusübernachtungen bringen Euch ein deutliches Stück an die nächst-höhere Statuskategorie heran. Dafür bleiben dieses Jahr aber natürlich auch weniger Nächte, um den Status zu erreichen, da Hotelübernachtungen für knapp drei Monate nahezu unmöglich waren.

Platinum Status an einen Partner verschenken

Die wohl außergewöhnlichste aber auch exklusivste Änderung richtet sich ausschließlich an diejenigen Marriott-Bonvoy-Mitglieder, die den höchsten Ambassador Status innehaben: Wer im vergangenen Jahr 2019 den entsprechenden Status besessen, und in diesem Jahr 2020 insgesamt 100 Übernachtungen erreicht hat, kann einen zusätzlichen Platinum Status an ein Familienmitglied, einen engen Freund oder den eigenen Partner verschenken.

JW Marriott Parq Vancouver Zimmer 6

Für diese Sonderregel qualifizierte Mitglieder sollen ab Ende Juli bis spätestens Ende des Jahres via E-Mail über das Angebot informiert werden.

Fazit zu den Kulanzregelungen bei Marriott Bonvoy

Abhängig von der jeweiligen Statuskategorie, den individuellen Reiseplanungen und -ansprüchen, bietet Marriott Bonvoy durchaus lukrative Angebote für (teilweise) ausgewählte Mitglieder: Während die Prämieneinlösungen für Übernachtungen in den Monaten Juni und Juli durchgehend in die niedrigste Preiskategorie fallen, erleichtert die Gutschrift von 50 Prozent der Bonusnächte ein Statusupgrade für alle Mitglieder in diesem Jahr deutlich – wenngleich unklar ist, wer dieses Angebot bei den weiter vorhandenen Reiseeinschränkungen nutzen kann. Heraussticht jedoch vor allem das Angebot für Inhaber des Ambassador Status, den Platinum Status verschenken zu können!

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Autorin

Lilli ist am liebsten in den Wolken - und das nicht nur mit ihrem Kopf. Schon als Kind tourte sie mit einer Tanzgruppe durch Europa, heute ist Fernweh ihr ständiger Begleiter. Wenn sie sich nicht gerade mit ihrem Studium in Berlin beschäftigt, sitzt sie irgendwo auf der Welt hinter ihrem Laptop und berichtet für Euch über die angesagtesten Travel News rund um den Globus - direkt hier auf reisetopia.de!

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  • Hallo zusammen, ich finde, dass die genaue Regelung der Statusgutschriften nicht wirklich verständlich. Ich habe den Fall, dass ich zwar bis Februar 2020 noch Platinum Status hatte, aber in 2019 nicht so viel gereist bin. Aktuell bin ich auf Gold abgesackt. Umso ärgerlicher, da ich in diesem Jahr die 50 Übernachtungen wieder voll bekomme und schmerzlich auf die ganzen Annehmlichkeiten verzichten muss.
    Werden mir jetzt 13, oder 25 Nächte gut geschrieben? Ich denke es sind 13, weil ich zwar im letzten Jahr Platin hatte, aber nicht die 50 Nächte erreicht habe. Das ist doch richtig, oder? Das ist durchaus interessant, weil ich mit 25 zusätzlichen Nächten auf jeden Fall Titanium erreichen würde. Aber selbst die 13 wären ja schon nett, weil man dann viel früher im Jahr den neuen Status bekommt und ja dann sofort für den Rest des Jahres die Vorteile nutzen kann.

    Nachdem sich das Programm für alle alten SPG Nutzer extrem verschlechtert hat, ist es schön, dass mal etwas in die andere Richtung geht.

    • Hey, ich verstehe deine Verwirrung. An sich klingt es logisch, dass es nur die 13 Nächte wären. Für mich klingt es jedoch so, als würdest du die 25 Nächte bekommen, da du im letzten Jahr den Platinum Status hattest. Siehe hier: “Dabei richtet sich die fixe Anzahl der Bonusübernachtungen allerdings nicht nach der tatsächlichen Anzahl an Nächten, die im letzten Jahr im Anspruch genommen wurden, sondern nach dem jeweiligen Status aus dem Vorjahr.” – für richtige Gewissheit dahingehend solltest du dich wohl direkt an Marriott wenden 🙂 Gerne kannst du uns dann auch darüber berichten! Viele Grüße

  • Ich war vor einigen Tagen im Le Meridian Stuttgart und war vollkommen unzufrieden.
    Es wurde Null Service angeboten.
    Kein Housekeeping
    Keine Roomservice
    Keine Minibar
    Kein Valet parking
    Keine Bar
    Kein Restaurant
    Und das bein 200€ / Nacht.
    Eine Executive Lounge gibt es auch nicht.
    Und das schlimmste, selbst nach telefonischer vor Auskunft wurden diese Einschränkungen nicht Kommuniziert.

    • Hey Gerald, danke die für die Informationen hierzu. Für dich ist das natürlich sehr schade, für den ein oder anderen Nutzer ist die Erfahrung jedoch sicherlich hilfreich. Viele Grüße

      • Corona ist wie DSGVO in anderen Zusammenhängen keine valide Begründung für jedes Vorkommnis oder nicht leisten. Gast und Hotel müssen sich aufeinander einstellen können und dazu gehört Transparenz zu Leistung und Angebot vor Ankunft. Auch mit Blick auf den jeweiligen Preis und Hotelkategorie pro Nacht.

        Ich empfehle derzeit Reisenden vorab beim Hotel anzurufen und sich zu erkundigen. Aktives Informieren findet leider oft nicht statt.

      • Sieht man die zusätzlichen gutgeschrieben Statusnächte auch in der App? Wir haben den Gold Status über die Amex Platinum, bekommt man die Statusnächte in diesem Fall auch gut geschrieben? Bisher sehen wir noch keine Gutschrift. Und wie kommen wir von Gold auf Platinum?

    • Ich war auch von Freitag bis Sonntag dort 🙂
      Über die Einschränkungen wurde ich beim CheckIn informiert und damit muss man im Moment wohl noch leben. Immerhin war der Pool geöffnet.
      Ich habe beim CheckIn meine Bonvoy Nummer angegeben und ein Upgrade auf Executive bekommen. Den Hinweis auf eine extra Punktegutschrift wegen den fehlenden Services fand ich ok.
      Die generelle Punktegutschrift für die Buchung wurde aber strikt abgelehnt da ich über AMEX gebucht habe. Die Regelung ist mir bekannt, bei anderen Ketten hatte ich dieses Problem noch nie.
      Zumal der AMEX Preis weit über dem direkten Hotelpreis lag.
      Da kann man sich jetzt einen Zacken aus der Krone brechen und die Member zurückweisen oder man gibt sich kulant.
      Das Frühstück war eine Farce, Ablauf katastrophal, Auswahl bescheiden und nur eine Servicekraft für 30 Gäste. In einem ** Sterne Hotel läuft es nicht schlechter.
      Anscheinend geht es der Branche noch nicht schlecht genug um mal den ServiceAr*** hochzubekommen.
      Die Nespresso mit drei Kapseln war noch auf dem Zimmer. Hab dann ohne Kapsel mal durchgespühlt und sie da…die Brühe sah aus wie Schwarztee! Zum Ko****
      Ich ziehe meine Konsequenzen, Hilton und Kempinski kann das besser.

      • Stimmt, Beim Check-In wurde Ich darauf hingewiesen, aber Ich hatte vor der Buchung am Mittwoch extra angerufen und mich nach den Einschrängugnen erkundigt. Am Telefon hies es, das nur das Spa geschlossem hätte.
        Ich buchte meinen aufenthalt mit Bonvoy Punkten (2 x 20.000 Punkte). Auch Ich erhielt als Gold das Executive Zimmer, konnte aber keinen Mehrwert zum Superior feststellen. Einen Extra Bonus habe Ich nicht erhalten. Ich reiste bereits nach einer Nacht ab, da es für mich keinen weiteren Grund gab dort noch eine Nacht zu verbringen. Zum Frühstücl kann ich ncihts sagen, da es nicht inklusive war beim buchen mit Punkten und es hätte 18€ gekostet. Für diesen Betrag bin ich lieber zum nächsten Bäcker.
        Nun diskutiere ich mit dem Mariott Service per Mail um meine 20.000 Punkte für die eine Nacht zurück zu bekommen. Als Entschädigung wurden mir bis jetzt 2.500 Punkte für die falschen Informationen am Telefon angeboten.
        Ich hätte doch wirklich bei dem fehlenden Service in eine einfache Pension gehen sollen

      • Vielleicht versetzt man sich mal in eine Branche? Mit den Vorgaben zu arbeiten ist extrem schwierig und dazu auch noch teuer, was nicht grade schön ist, wenn kein Geld rein kommt. Ich betreibe ein paar Restaurants und wir haben zwar nicht die Preise angehoben, aber zwischen März und Juni alle Rabatte aus dem Programm genommen. 99% der Gäste hatten hier auch Verständnis und auch dafür, dass es aufgrund der Lieferkette nicht immer alle Produkte gab.

        Die Hotels sind wesentlich schlechter dran, denn die lagen lange bei Null Auslastung und weiterlaufenden Kosten. Die ganzen Staatlichen Hilfen sind da ein Tropfen auf den heißen Stein.

        Hotels bieten in der Regel ein Buffetfrühstück und es ist schwer mal eben umzustellen. Ich war die letzten Tage im Marriott in Wien. Da war zwar der Pool zu, aber sonst ist alles recht normal. In Hamburg im Courtyard direkt am Flughafen, war der Pool auch geschlossen. Ich war neulich in einem anderen Hotel in Luxembourg (Da gibt es tatsächlich kein Marriott). Natürlich kein Pool und das Frühstück war eine vorgerückte Tüte auf Eco Flugzeug Niveau, aber man sollte da nicht meckern. Wenn man aktuell fliegt, merkt man was für ein Kraftakt es ist, solche Unternehmen wieder zum laufen zu bringen.

        Wir sollten uns alle mal nicht so wichtig nehmen und können mal alle auf ein bisschen Service verzichten.

    • Also wir sind auch gerade im Le Meridien Stuttgart:

      Wahrscheinlich haben die sich die Kritik der letzten Wochen zu Herzen genommen. Wir hatten die Welcome Back Rate mit dem IT-Fehler von Marriott gebucht und es wurde uns seitens des Hauses sehr kulant und freundlich entgegengekommen. Hotelstatus über Amex wurde auch großzügig honeriert.

      Die Bar hat abends nun mit einer eingeschränkten Dinnerkarte geöffnet. Neben der Rezeption gibts einen Bereich mit Kühlschränken etc. wo man Getränke auch fürs Zimmer bekommt. Diese sowie die Speisen der Dinnerkarte werden auch aufs Zimmer gebracht.

      Wellnessbereich hat inklusive Saunen auch geöffnet. (Nur das Dampfbad ist geschlossen).

      Das Frühstück mit den abgepackten Tellern ist zwar etwas gewöhnungsbedürftig, jedoch gab es auch Live Cooking, frische Säfte etc. Da es in der Rate mit drin war, für uns in Ordnung. Den Normalpreis würden wir dafür auch nicht bezahlen.

      Während des Frühstücks wurde sogar unser Zimmer gemacht.

      Wir glauben das geht jetzt langsam wieder Richtung Normalbetrieb.

      Gruß

      Marcel

      • Na also, gebt denen mal etwas Zeit. Wenn man einer der ersten ist, der in ein Hotel geht, nachdem der Betrieb voll runter gefahren wurde und die dann mit solchen Vorgaben öffnen müssen, kann nicht davon ausgehen, dass es ein normaler Aufenthalt wird.

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