Warnlampe ausgeschaltet – Marabus’ Airbus A320neo fliegt mit Triebwerksschaden von Malaga nach München.

Die Schlagzeilen um die Schwesterairline von Condor scheinen nicht abzuebben. Erst gestern wurden durch einen anonymen Piloten schwere Anschuldigungen gegen Marabu erhoben. Nun gab es eine weitere Panne der Airline auf einem Flug von Malaga nach München. Wie aerotelegraph berichtet, habe sich eine Zündkerze während des Flugs gelockert und das Triebwerk beschädigt. Ob der Vorfall mit den Triebwerksproblemen des Herstellers “Pratt & Whitney” in Verbindung steht, ist nicht bekannt.

Triebwerksschaden an Bord ignoriert

Bereits am 17. Juli war der A320neo um 11:29 Uhr von Malaga auf dem Flug DI6025 nach München unterwegs. Nun wurde durch einen Artikel in der Bild bekannt, dass die Maschine mit einem defekten Triebwerk geflogen ist.

Marabu Airlines

Die Warnleuchten haben laut der Bild schon kurz nach dem Start ein Feuer im Triebwerk angezeigt. Statt umzukehren, habe die Crew die Warnlampe ausgeschalten und setzte den Flug nach München fort. Laut aerotelegraph habe das Flugzeug mit der Registrierung ES-MBA auf vorherigen Flügen grundlos Warnungen gemeldet, weshalb der Vorfall für einen weiteren Anzeigenfehler gehalten wurde.

Nach der Landung des A320neo stellte sich jedoch heraus, dass die Lampe diesmal nicht grundlos leuchtete. Laut der Airline habe sich eine Zündkerze im Triebwerk gelockert. Daraufhin sei heißes Gas ausgetreten und habe Rußspuren im Triebwerk hinterlassen. Gebrannt habe das Triebwerk nach Angaben von Marabu gegenüber aerotelegraph allerdings nicht. Es sei lediglich beschädigt worden. Das Flugzeug wird aktuell repariert und werde im Laufe des Augusts wieder einsatzfähig sein. Da Marabu ihren Sitz in Estland hat, wurde die dortige Luftfahrtbehörde informiert und eine Untersuchung des Vorfalls eingeleitet.

Flughafen München

Die Überprüfung des Protokolls habe ergeben, dass alle Messwerte des Triebwerks unauffällig gewesen seien. Laut Marabu bestand deshalb keine Gefahr für die Crew und die Passagiere an Bord des A320neo.

Zusammenhang mit Herstellerfehler?

Vor kurzem machte der Turbinenhersteller der A320neo-Jets MTU Schlagzeilen. Bei den Rohlingen der Turbinen kam es zu einem seltenen Zustand des Metallpulvers beim Zulieferer Pratt & Whitney. Dieses sei eine Zeitlang für neue Turbinenscheiben verwendet wurden. Nun müssen die Turbinen bei bis zu 1.200 A320neos überprüft und ausgetauscht werden. Das soll in den nächsten Jahren bei Wartungen geschehen. Ob die Probleme beim verwendeten Material etwas mit dem Vorfall bei Marabu zu tun haben könnten, ist nicht bekannt. Die Airline macht jedoch von Beginn an Schlagzeilen mit Flugverspätungen durch technische Probleme und Unzufriedenheit der Kunden mit den Flügen durch die Wetleasing-Partner.

Fazit zu den wiederholten Problemen bei Marabu

Am 17. Juli ist ein Flugzeug von Marabu trotz Warnmeldungen von einem Turbinenbrand über zwei Stunden von Malaga nach München geflogen. Die Besatzung hielt die Anzeige für einen Fehler, da dies häufiger vorkommen würde. Nach der Ankunft stellt sich jedoch heraus: Es war kein Fehlalarm. Eine Zündkerze im Triebwerk hatte sich gelöst und heißes Gas ist ausgetreten. Der Vorfall reiht sich in eine Reihe von Fehlern der jungen Airline ein, die das Vertrauen der Passagiere immer wieder erschüttern dürften.

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Autor

Als Praktikantin bei reisetopia kann Jolina ihre Leidenschaft fürs Reisen mit dem Beruf verbinden und sammelt fleißig Inspiration für ihre Weltreise. Wenn sie nicht bei reisetopia arbeitet, studiert sie Journalismus in Magdeburg.

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  • “Die Überprüfung des Protokolls habe ergeben, dass alle Messwerte des Triebwerks unauffällig gewesen seien. Laut Marabu bestand deshalb keine Gefahr für die Crew und die Passagiere an Bord des A320neo.”

    Diese Aussage im Nachhinein mag stimmen oder auch nicht.

    Fakt ist, daß das bewusste Ignorieren einer möglichen Gefahr in der Fliegerei fatale Folgen haben kann. Die Messungen wurden erst nach dem Flug gemacht und waren damit keine Entscheidungsgrundlage während des Fluges.

  • Das was bei dieser Airline passiert, ist mit Worten kaum noch zu beschreiben. Die Behörden sollten hier sofort einschreiten und den Betrieb verbieten. Und eine saftige Strafe, die weh tut noch obendrauf! Wir hatten auch bereits massive Probleme mit mehrfacher 3 stündiger Verspätung ohne jegliche Auskunft. Aber, dass man hier wissentlich (haben das für einen Fehlalarm gehalten, is klar…) sogar Menschenleben gefährdet? Unfassbar! Wenn wir nicht wüssten, dass es dieser Airline sowieso komplett egal ist, was man ihnen schreibt, könnte man sich beschweren. Wir haben einfach beschlossen, nie wieder im Leben bei Condor und oder Marabu zu buchen. Wenn das mehr und mehr Leute machen, sind sie vielleicht bald insolvent. Wir würden uns freuen!

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