Die Nachfrage nach Flügen steigt zum ersten Mal seit Anfang der Pandemie signifikant an. Lufthansa und Eurowings regieren mit zahlreichen Flugstreichungen – weil nicht ausreichend Personal verfügbar ist.

Während der Corona-Pandemie standen Urlaubsreisen eher selten auf der Tagesordnung. Da in vielen Ländern die Impfquote steigt und die Infektionszahlen sinken, erholt sich die Tourismusbranche langsam wieder. Das bedeutet im Umkehrschluss: mehr Gäste und ein höherer Bedarf an Flügen. Wegen Personalmangel sieht sich die deutsche Airline Lufthansa inklusive seiner Tochtergesellschaften Eurowings und Swiss gezwungen, zahlreiche Flüge im Sommer zu streichen. Das berichtet die Tagesschau.

Mehrere Flüge für Juli gestrichen

Die Sorge vor einem Chaos an den deutschen Flughäfen in der Hauptsaison ist, wie bereits berichteten, sehr groß. Lufthansa und ihre Tochtergesellschaften Eurowings und Swiss reagieren präventiv mit Flugstreichungen. Für den Sommermonat Juli wurden 900 Flüge innerhalb Deutschlands und Europas aus dem Flugplan genommen. Hauptsächlich betrifft es Flüge, die für freitags und am Wochenende in Frankfurt und München geplant waren.

Eurowings Flugplan

Laut eigener Aussagen sollen betroffene Kunden zeitnah informiert werden und bestmögliche Alternativen erhalten. Falls der Flug ab einem anderen Flughafen stattfindet, planen die Airlines die innerdeutschen Bahnkosten für die Anreise selbst zu übernehmen.

Hohe Zahl an Personal hat während der Pandemie die Branche gewechselt

Die Streichungen gehen auf die hohe Belastung der Branche durch die Corona-Pandemie zurück. Eurowings selbst begründet diese Maßnahme damit, dass die Infrastruktur der Fluggesellschaften noch nicht komplett wiederaufgebaut ist. Im Zuge der Krise und der fehlenden Aufträge haben sich viele Mitarbeiter von Lufthansa und Co. dazu entschlossen, die Branche zu wechseln. Jetzt, da wieder vermehrt Flugreisen gebucht werden, gibt es dementsprechend nicht mehr ausreichend Personal. Es fehlt an Flugbegleitungen, Mitarbeitenden beim Check-in sowie Fluglotsen und -lotsinnen.

“Über alle Standorte hinweg fehlen den Dienstleistern, die an der Abfertigung der Passagiere beteiligt sind, rund 20 Prozent Bodenpersonal im Vergleich zur Vor-Corona-Zeit“

Ralph Beisel, Hauptgeschäftsführer des Flughafenverbandes ADV

Fazit zu den Flugstreichungen von Flughansa und Eurowings

Die Reisebranche scheint sich nach zwei Jahren Pandemie endlich wieder zu erholen. Die Freude bei den Fluggesellschaften wird jedoch gedrückt. Wegen Personalmangel müssen bei Lufthansa und Eurowings sowie auch bei Swiss viele Flüge gestrichen werden – vorerst nur im Juli. Wir werden für euch beobachten, wie es den Sommer über weiter geht und welche Alternativen zur verfügung gestellt werden.

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Autor

Sonja Issel ist seit Juni 2022 als Autorin Teil des reisetopia Content-Teams. Sie ist mit Leib und Seele Journalistin. Besondere Orte und Geschichten aufzuspüren sind ihre Leidenschaft. Ihre Expertise setzt sie jetzt für euch ein, um die besten Reisedestinationen zu finden - und um euch bezüglich News Up-To Date zu halten.

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  • Der gekniffene ist natürlich wieder der Kunde. Wegen – vorhersehbaren – Personalmangels werden Flüge gestrichen und für Zubringer wird auf die Bahn verwiesen. Bedeutet eine deutlich längere Reisezeit, das Problem der Airline (Personal für Zubringerflug und Transfer am Umsteigeflughafen) wird auf den Kunden verlagert (Bahnverspätung, überfüllte Züge, Zeitbedarf CheckIn und SiKo in FRA / MUC), d.h. die Airline spart unterm Strich sogar noch. Das so freigesetzte Flugpersonal kann man dann freudig an LX ausleihen.

    Wer sich wegen der geänderten Rahmenbedingungen entscheidet, nicht zu reisen, darf selbstverständlich die Erstattung des bereits lange bezahlten Ticketpreises BEANTRAGEN und erhält dann vielleicht schon nach 3 oder 4 Monaten sein Geld zurück (wegen unerwartet erhöhtem Aufkommen natürlich).

  • Die echte kausalität soll mir mal jemand erklären.

    Es werden ursprünglich flüge geplant, für die man dem anschein nach überhaupt kein personal hat und “weil” die flüge auch noch gebucht/nachgefragt werden, werden sie gestrichen? Ja meine güte was bietet man den erst flüge, an die man eh nicht durchführen kann (das ist ja eigentlich sogar ein fall für anwälte wegen unlauterer werbung oder so). Und gestrichen werden müssten sie ja auch ohne die nachfrage, weil ja wie gesagt eh kein personal da ist. Daher ist letztlich keine kausalität von nachfrage und streichung festzustellen, sondern einfach nur raffgier (weil tickets hat man sich natürlich schon vorab bezahlen lassen) und/oder planerisches unvermögen/geistiges versagen der verantwortlichen …

    Gut Tag auch

    • @Anton: Dies ist leider nicht nur ein Versagen der Verantwortlichen sondern von uns allen Kunden. Wir Kunden sind es, welche diese Spielchen mit sich machen lassen. Wir gehen in Vorleistung, zahlen Tickets zu 100% obwohl noch keine Leistung erbracht wurde um dann bei Stornierungen durch die Fluggesellschaften unserem Geld wieder nach zu rennen. Auch halten wir genau diesen Gesellschaften die Treue indem wir diese immer wieder buchen. Diese Fluggesellschaften welche uns Kunden während der Pandemie mit Füßen getreten haben. Diese Fluggesellschaften welchen ihren Service stetig verschlechtern. Keiner zwingt und mit diesen Gesellschaften zu fliegen aber wir tun es. Genau dieses Verhalten durch uns Kunden ist das, was die Airlines in ihrem Tun bestätigt.

    • Man muss allerdings dazu sagen, dass daran nicht nur die Airlines selbst schuld sind. An den Flughäfen wird viel durch Fremdfirmen durchgeführt und diese haben in der Corona Zeit ihre Mitarbeiter entlassen bzw. die Mitarbeiter haben sich selbst etwas krisensicheres gesucht. Das konnte man in den letzter Zeit auch gut in Amsterdam und Paris sehen. Air France und KLM mussten Flüge streichen, da kein Bodenpersonal zu Verfügung stand.

      Man kann auch nicht einfach so neues Personal einstellen, denn die Mitarbeiter benötigen eine Sicherheitsüberprüfung und die dauert.

    • Das sehe ich auch so. Aber typisch Lufthansa , seit Carsten Spohr das Unternehmen führt.
      Er hätte Pilot bleiben sollen , soviel unternehmerische Fehlentscheidungen hat noch kein
      anderer LH – CEO hingelegt. Die ehemals stolze LH ist auf dem Weg zur Billigfluhlinie.

    • Interessant auch die Mitteilung der LH, vor einigen Tagen, Kabinenpersonal der Swiss zu überlassen, da die auch unter Personalunterversorgung zu leiden haben.

    • 900 Flüge sind etwa 3/4 von dem was MUC vor der Pandemie abgefertigt hat – pro Tag. Auf einen Monat und ganz Deutschland gerechnet also zunächst nicht viel. Absehbar und hausgemacht ist das Problem trotzdem. Wenn ich während Corona (und bereits davor) Arbeitsbedingungen verschlechtere und Personal in schlechtere Tarifverträge schikaniere, brauche ich keine loyalen Mitarbeiter erwarten, wenn der Laden wieder läuft. Da man als Begründung aber schlecht “unser Personal geht lieber woanders hin, weil wir so ein miserabler Arbeitgeber sind” angeben kann, wird wieder mal die Pandemie bemüht.

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