Die Lufthansa und die Deutsche Bahn vertiefen ihre Kooperation und bauen das Zug-zum-Flug Angebot weiter aus. Zudem wollen beide Unternehmen das Angebot in den kommenden Jahren verdoppeln.
Das Thema Nachhaltigkeit ist vor allem während der Coronakrise und im Zuge vieler Airline-Staatshilfen immer wieder ein Gesprächsthema gewesen. Um einen weiteren Beitrag zum Umweltschutz zu leisten und den Kunden eine komfortable Anreise zu ihrem Flug zu ermöglichen, erweitert die Lufthansa und die Deutsche Bahn ihr Zug-zum-Flug Angebot, wie man dem Presseportal der Lufthansa entnehmen kann.
Lufthansa und Bahn erweitern Express Rail-Verbindungen mit drei neuen Bahnhöfen
Wie der Lufthansa Vorstand Harry Hohmeister und der Deutsche Bahn Vorstand Berthold Huber am gestrigen Freitag in Frankfurt am Main berichteten, soll die Kooperation zwischen der Deutschen Bahn und der Lufthansa weiter ausgebaut werden. Dabei wird das Zug-zum-Flug Angebot erweitert.
„Wir werden die langjährige und erfolgreiche Kooperation zwischen der Deutschen Lufthansa AG und der Deutschen Bahn erheblich ausweiten. Durch die intelligente Verknüpfung des Bahn- und Luftverkehrs unterstützen wir gemeinsam die nachhaltige Verkehrswende in Deutschland. Wir wollen immer mehr Kunden eine durchgängige und komfortable Reisekette anbieten.“
Harry Hohmeister, Vorstand der Lufthansa
Den Start dafür gibt der Ausbau des Netzes der Lufthansa Express Rail-Verbindungen vom bzw. bis zum Frankfurter Flughafen. Dieses wird um drei auf 17 Städte ausgeweitet. Ab sofort können Passagiere mit einem gültigen Lufthansa-Ticket ab Hannover und Leipzig jeweils viermal täglich mit der Bahn zum Flughafen Frankfurt fahren. Auch ab der Schweiz soll der hessische Flughafen besser angebunden werden, so steht der Service ab mit drei täglichen Verbindungen ab sofort zur Verfügung.
So sollen die neuen Anbindungen jedem Passagier eine komfortable und unkomplizierte Anreise ermöglichen und gleichzeitig nicht die Umwelt belastet werden.
„Mit den zusätzlichen Strecken bieten wir noch mehr Reisenden eine komfortable Anreise zum Frankfurter Airport und einen optimalen Umstieg auf ihren Flug. Zug und Flug ergänzen sich. Eine attraktive Verknüpfung der Verkehrsträger bietet unseren Kunden eine gute Anbindung an die Welt und dient gleichzeitig der Umwelt. Deswegen setzen wir dort, wo es sinnvoll und machbar ist, auf intermodale Lösungen. Unser Ziel ist es, die erfolgreiche Kooperation zwischen Lufthansa und Deutsche Bahn künftig zu verstärken.“
Harry Hohmeister, Vorstand der Lufthansa
Somit können Passagiere der Lufthansa von nun an ab den 17 folgenden Bahnhöfen mit 123 Zügen zum Lufthansa-Drehkreuz Frankfurt fahren:
- Aachen
- Basel
- Dortmund
- Düsseldorf
- Erfurt
- Freiburg
- Göttingen
- Hannover
- Kassel
- Karlsruhe
- Köln
- Leipzig
- Mannheim
- Nürnberg
- Stuttgart
- Ulm
- Würzburg
Die jeweiligen Züge sind mit einer Lufthansa-Flugnummer versehen und können mit einem entsprechenden Ticket für die jeweilige Verbindung genutzt werden. Vor der Abfahrt ist zudem ein Online-Check-In notwendig. Die neuen Verbindungen sind ganz einfach in allen Lufthansa-Vertriebskanälen buchbar.
Lufthansa und Bahn wollen Angebot verdoppeln
Mehreren Medien zu berichten, soll die Erweiterung der drei neuen Bahnhöfe jedoch nur der Anfang sein. So haben beide Unternehmen angekündigt, dass sie eine Verdopplung des gemeinsamen Angebotes in den kommenden Jahren planen. Man sprach scheinbar auch von neuen Services, bei denen aktuell jedoch noch unklar ist, was damit gemeint ist.
Ziel soll es sein, dass das allgemeine Fernverkehrsangebot für Deutschlands Großstädte weiter ausgebaut wird, was eine bessere Anbindung an den Fraport mit sich bringen soll. Dabei steht auch weiterhin das Thema Nachhaltigkeit und Umweltbewusstsein im Vordergrund, da durch die Nutzung eines Zuges zum Flug der CO2-Ausstoß verringert werden kann. So führt die DB im Fernverkehr alle Fahrten mit 100 Prozent Ökostrom durch.
“Wir bauen unser Fernverkehrsangebot für Deutschlands Großstädte kontinuierlich weiter aus – mit neuen Zügen, mehr Sitzplätzen und zusätzlichen Verbindungen. Damit wird auch die Anbindung an den größten deutschen Airport aus allen Metropolregionen immer besser. Mit dem Ausbau unserer gemeinsamen Kooperation können Flugreisende bestmöglich davon profitieren und zugleich etwas für die Verringerung des CO2-Ausstoßes und den Klimaschutz tun.”
Berthold Huber, Vorstand der Deutschen Bahn
Mit der verstärkten Kooperation beider Unternehmen und der daraus resultierenden Ausweitung des Angebots würden so sowohl die Lufthansa als auch die Deutsche Bahn einen weiteren wichtigen Beitrag zum Thema Klimaschutz leisten.
Fazit zu der Erweiterung des Zug-zum-Flug Angebotes
Dass die Lufthansa und die Deutsche Bahn ihr Angebot weiter Ausbauen wollen und weitere Zug-zum-Flug Bahnhöfe nach Frankfurt anbietet, ist eine positive Nachricht. Hoffen wir, dass die Unternehmen ihr Versprechen halten und das Angebot in den kommenden Jahren wirklich verdoppeln wird, sodass die Anreise für Kunden immer einfacher und zudem auch nachhaltiger gestaltet werden kann.
Was haltet Ihr von dem Ausbau des Angebotes und würdet Ihr auch in Zukunft des Öfteren auf die Bahn umsteigen?
Träge seid Ihr 😉 Noch kein Kommentar!
Dieses Thema ist im Rahmen der Umweltschutzdebatte derzeit ja massiv im Fokus, wobei eben jene Kurzstreckenflüge speziell am schärfsten in der Schusslinie sind.
Wie ich bereits hier und anderswo schrieb: Viele Leute, wie ich, checken gerne bequem am kleineren und ihnen bekannten Heimatflughafen ein (gerne sogar Vorabend-Check-In), fahren am Folgetag schnell mit dem ÖPNV hin und gehen da durch die SiKo. Den großen Hub erreichen sie dann bereits luftseitig, haben somit kleinere Wege und reisen evtl. schnell über EasyPass aus – das war’s und ab geht’s auf die Langstrecke. Gepäck geht durch, kein Stehen im Zug.
Abschließend glaube ich, nachdem diese Diskussion überall immer und immer wieder aufkommt, dass es auch eine Glaubensfrage ist, die jeder für sich selbst entscheiden soll und muss. Dem einen sagt der Flieger mehr zu, dem anderen die Bahn. Das müssen auch nicht immer rationale Argumente sein (“Ich bin de facto schneller”), sondern es geht auch um persönliches Empfinden (“Ich fühle mich schneller”).
Vor diesem Hintergrund wird LH, wie ich denke, bei entsprechenden Städten beide Möglichkeiten weiterhin anbieten, da es einfach keinen Königsweg gibt, sofern die Politik hier nicht eingreift wie in Österreich oder Frankreich.